Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Nachwuchsforscher Meier gewinnt NanoFutur-Preis

BMBF fördert Projekt zur Nanophotonik

[10.11.2006] Dass die Universität Duisburg-Essen (UDE) in den Nanowissenschaften hervorragend aufgestellt ist, beweist die neuerliche Auszeichnung eines Wissenschaftlers: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat einen der begehrten NanoFutur-Preise an den Physiker Dr. Cedrik Meier vergeben.

Der Nachwuchsforscher konnte sich in dem zum zweiten Mal bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb mit seinem Projekt „NanoPhOx - Nanophotonik mit Oxiden“ durchsetzen. Meier will mit Hilfe von Nanotechnologie und Zinkoxid die Eigenschaften von Licht verändern und dadurch neue Bauelemente für die Optoelektronik ermöglichen. In den nächsten fünf Jahren fördert das BMBF NanoPhOx mit rund 1,7 Millionen Euro. Das Geld fließt unter anderem in den Aufbau einer Nachwuchsgruppe und finanziert Stellen für einen PostDoc und zwei Doktoranden.

„Bei dem Projekt geht es um zwei hochaktuelle und spannende Themen, die in den letzten Jahren für Aufsehen gesorgt haben: um Nanophotonik und den durchsichtigen Oxidhalbleiter Zinkoxid (ZnO)“, sagt Meier. „Nanophotonik bedeutet, mit Methoden der Nanotechnologie die Eigenschaften von Licht maßschneidern und kontrollieren zu können. Wichtige Systeme sind hier photonische Kristalle

das sind sozusagen optische Halbleiter

, die auch im geplanten Projekt hergestellt werden sollen.“ In diesen photonischen Kristallen kann Licht auf kleinstem Raum eingefangen oder auf einem Chip „um die Ecke“ geführt werden. „Das ermöglicht zum Beispiel neuartige Nanolaser“ so der 32-jährige Physiker.

Zinkoxid ist ein besonders attraktives Material in diesem Zusammenhang: Damit lassen sich Bauelemente im sichtbaren und UV-Spektralbereich herstellen, was konventionelle Materialien wie Silizium und Galliumarsenid nicht schaffen. Außerdem ist ZnO besonders interessant für Anwendungen bei Zimmertemperatur, was wichtig ist, wenn solche Bauelemente im Alltag verwendet werden sollen.

Überzeugt hat die Gutachter des BMBF-Wettbewerbs nicht nur das hervorragende wissenschaftliche Konzept, sondern auch die ausgezeichneten Arbeitsbedingungen an der Universität Duisburg-Essen. Die UDE-Hochschulleitung hatte übrigens mit einem Uni-internen Nachwuchswettbewerb im Frühjahr den Anstoß für Meiers Projekt gegeben.

Auch die industrielle Anwendung ist, wie vom BMBF gefordert, gegeben: Meier führt das Projekt in enger Zusammenarbeit mit dem Science-to-Business-Center Nanotronics der Degussa AG in Marl durch. Wissenschaftler der Degussa entwickeln in dem neuen Forschungszentrum disziplin- und branchenübergreifend mit Hochschulforschern, Zulieferern und Kunden innovative, auf Nanomaterialien basierende Systemlösungen für die Elektronikindustrie. Die intensive Kooperation entlang der Wertschöpfungskette ermöglicht eine schnelle Umsetzung des wissenschaftlichen Know-hows in marktreife Produkte und Technologien. Für das Projekt ist ein Austausch von Proben und Materialien geplant, auch sollen Schnittstellen zwischen Photonik und Optoelektronik geschaffen werden.

Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429

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