Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Treffen zum Kinder- und Jugendsportbericht

„Bewegte Schule“ hält Kinder fit

[09.11.2006] Forschergruppen aus 17 Universitäten und dazu Vertreter der Deutschen Sportjugend, des Landessportbundes Nordhrein-Westfalen sowie der Sportministerkonferenz der Länder treffen sich morgen (Freitag, 10. November) im neuen Sportinstitut der Universität Duisburg-Essen, um die Herausgabe des Zweiten Deutschen Kinder- und Jugendsportberichts vorzubereiten.

Gastgeber ist Dr. Werner Schmidt, Professor für Sportpädagogik und Sportdidaktik an der UDE. Schmidt hat sich für das Erscheinen des Berichts prominente Unterstützung gesichert: Wie bereits bei der Premiere fördert die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung die Arbeit an der umfassenden neuen Bilanz über Schwächen und Stärken des Kinder- und Jugendsports und dessen Auswirkungen auf das Befinden der jungen Menschen.

Gesundheit, Motorik und soziale Ungleichheiten, Adipositas, Motorische Leistungsfähigkeit und Schulsport, Leistungssport, Behindertensport und soziale Initiativen gehören zu den Themen, mit denen sich die Teilnehmer am Expertentreffen im Uni-Sportinstitut an der Gladbecker Straße beschäftigen werden. Befunde aus verschiedenen Studien werden zur Diskussion stehen, etwa Arbeitsergebnisse von Professor
Dr. Klaus Völker, dem Chef des Sportmedizinischen Instituts der Universität Münster. Er kann belegen, dass Kinder, die ihre Freizeit vor dem Fernsehbildschirm oder am Computer verbringen, 300 bis 350 Kalorien täglich weniger verbrauchen, als Kinder, die ihrem Bewegungsdrang beim Spielen und Herumtollen nachgeben. „Das sind“, sagt Werner Schmidt, „für Kinder 20 Prozent des durchschnittlichen Gesamt-Kalorienverbrauchs. Und das ist viel!“

Aber auch ein positives Studienergebnis kann Völker in Essen vorstellen. Die „Bewegte Grundschule“ mit einplanten Zeiten für körperliche Aktivitäten vor und nach der Schule sowie in den Pausen wirkt sich positiv auf die Gesundheit der teilnehmenden Kinder aus. Dass solche Erfahrungen aber nicht unbedingt den Stellenwert des Schulsports heben, weiß man im Essener Sportinstitut auch. „Die Verkürzung von 13 auf 12 Schuljahre hat schlimme Auswirkungen. Statt drei werden dann nur noch zwei Sportstunden in der Woche unterrichtet, und das meist auch am Nachmittag“, sagt Werner Schmidt, und er kann auch berichten, dass in Nordrhein-Wes6falen jeder zweite Grundschullehrer, der Sport unterrichtet, dafür nicht ausgebildet ist. „Diese Leute sind natürlich ängstlich, wagen sich mit den Kindern kaum an die Geräte und auch nicht daran, etwas Neues auszuprobieren“.

Redaktion: Monika Rögge, Tel.: (0201) 183?2085

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