Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Der Serienmotor auf dem Prüfstand
[31.10.2006] Die Zukunft des Serienmotors im Automobilbau wird auch an der Universität Duisburg-Essen geschrieben. Damit die PKW-Motoren im Straßenverkehr künftig mehr Leistung bei geringerem Kraftstoffdurst und minimalem Schadstoffausstoß erbringen, wurde dem Team von Maschinenbauprofessor Dr. Christof Schulz von BMW ein Motor für die Forschung zur Verfügung gestellt. Er wird nun im Uni-Labor mit einzigartigen optischen Diagnose-Techniken durchleuchtet, mit denen sich der klassische Ottomotor optimieren lässt.
Ein kleiner Schnitt hier, eine 10 Millimeter-Bohrung dort für das Endoskop... Alltag für die Mitarbeiter im Labor von Prof. Schulz. Mit minimal-invasiver Lasertechnik wird der straßenerprobte PKW-Motor auf Herz und Nieren untersucht. Mit speziellen Endoskopen, die durch kleinste Öffnungen geführt werden, gelingt es, detailgenaue Vorgänge im Brennraum des Automotors zu beobachten, abzubilden und zu analysieren.
Mitarbeiter Boris Kock: „Durch den ungestörten Blick in das Innerste eines laufenden Motors möchten wir mehr Ansatzpunkte dafür finden, wie sich der Schadstoffausstoß schon bei seiner Entstehung reduzieren lässt. Außerdem geht es uns um neue Verbrennungskonzepte, so dass am Ende der Kraftstoffverbrauch sinkt und der Motor umweltfreundlicher wird.“ Mithilfe der neuen Diagnosetechniken werden genaue zeit- und ortsabhängige Informationen zur Gemischbildung, Verbrennungsausbreitung und Schadstofferzeugung im Motorinneren gewonnen, wie sie zur Optimierung der Verbrennungsmotoren gebraucht werden.
Neu an dieser Methode ist, dass die eingesetzten Lasertechniken an einem Serienmotor realisiert werden können, der sich in einem nahezu unveränderten Zustand und somit nah an der alltäglichen Realität eines Automotors befindet. Dadurch können die Messungen, die in der Form bislang nur an der Universität Duisburg-Essen stattfinden, noch spezifischer und wirkungsvoller durchgeführt werden und wichtige Informationen für die Motorforschung liefern.
Die Firma BMW hat der Universität für diese Forschungsarbeiten einen Motor zu Verfügung gestellt und unterstützt damit im Rahmen einer langjährigen Zusammenarbeit mit dem Institut für Verbrennung und Gasdynamik die Entwicklung laserdiagnostischer Untersuchungsverfahren für Verbrennungsmotoren.
Redaktion: Cathrin Becker, Tel 02 03 / 379-2461
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