Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

UDE: Künstlerische Fächer sollen Folkwang näher rücken

Kunst und Design neu organisieren

[12.10.2006] Die Universität Duisburg-Essen wird ihren Fachbereich Kunst und Design neu strukturieren. Sie ist bereit, die im engeren Sinne künstlerischen Bereiche Kommunikationsdesign und Industriedesign organisatorisch stärker an die Kunsthochschule in Essen-Werden anzukoppeln. Hingegen bleiben die wissenschaftlichen Bereiche ? die Lehrerausbildung in den Fächern Kunstpädagogik und Gestaltungstechnik sowie das Institut für Kunst- und Designwissenschaften ? an der Universität. Auf dieses Vorgehen hat sich das Uni-Rektorat verständigt und will darüber das Benehmen mit dem Senat herstellen.

In den vergangenen Monaten haben mehrere Gespräche zwischen dem Uni-Rektorat und dem Fachbereich Kunst und Design sowie dem Rektorat der Folkwang Hochschule stattgefunden. Dabei hat sich ergeben, dass Teile des Fachbereichs nach Möglichkeiten einer Zuordnung zur Folkwang Hochschule suchten. Hauptursache für dieses Wegstreben von der Universität hin zur alten Heimat in Werden: Die leistungsorientierte Mittelvergabe des Landes an die Universitäten, die neben lehr- auch forschungsbezogene Kriterien ? Zahl der Promotionen, Höhe der eingeworbenen Forschungsmittel ? berücksichtigt, ist mit den spezifischen Leistungskriterien künstlerischer Fachrichtungen nicht kompatibel.

Angesichts dieser Diskussionen ist die Uni-Leitung bereit, eine Lösung mitzutragen, in der organisatorische Konsequenzen aus den Unterschiedlichkeiten künstlerischer und wissenschaftlicher Fachrichtungen gezogen sind. Auch das Innovationsministerium hat eine stärkere Anbindung des Kommunikationsdesigns und des Industrial Designs an die Folkwang Hochschule vorgeschlagen.

Kommunikations- und Industrial Design könnten als eine nach dem Hochschulgesetz ? § 110 ? zulässige gemeinsame Einrichtung der
Universität und der Folkwang Hochschule betrieben oder aber ganz an die Folkwang Hochschule verlagert werden. Über diese Alternativen wird das Uni-Rektorat jetzt Gespräche mit dem Folkwang-Rektorat aufnehmen. Verlaufen sie erfolgreich, wird an der Universität der Fachbereich Kunst und Design aufgelöst; die Lehrerausbildung in der Kunstpädagogik und der Gestaltungstechnik sowie das Institut für Kunst- und Designwissenschaften werden einem anderen Fachbereich zugeordnet.

In der Uni hat nach dem Rektoratsbeschluss jetzt die Verwaltung den nächsten Zug. Sie soll Vorschläge für die organisations-, budget- und personalrechtliche Umsetzung machen und mit der Folkwang Hochschule die Einzelheiten der Realisierung vereinbaren. Abschließend soll dem Innovationsministerium ein mit der Folkwang Hochschule abgestimmter Vorschlag zur Neuordnung der Kunst- und Design-Fächer gemacht werden.

Aus Sicht des Uni-Rektorats ist die Neustrukturierung ein weiterer Schritt bei der Gestaltung der Fusion. Gründungsrektor Lothar Zechlin: „Wir arbeiten zielbewusst auf eine Stärkung unserer Forschungsfähigkeit hin, indem wir das Kulturwissenschaftliche Institut (KWI) und Teile des Instituts für Arbeit und Technik (IAT) stärker in die Uni einbinden. Andererseits geben wird Bereiche ab, die sich besser in andere Hochschultypen integrieren lassen, etwa die Landschaftsarchitektur an die Fachhochschule Lippe-Höxter oder jetzt die beiden Design-Fächer an die Folkwang Hochschule.“

Redaktion: Monika Rögge, Tel.: (0201) 183?2085

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