Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Filteranlage für Talsperrenwasser läuft erfolgreich

Vom Tal ins Glas

[28.08.2006] Die Filteranlage, die das Talsperrenwasser in Roetgen in der Eifel in Trinkwasser umwandelt, läuft seit einem halben Jahr erfolgreich: Mit einer Leistung von mehr als 6000 Kubikmetern Wasser pro Stunde ist sie die größte Ultrafiltrationsanlage zur Talsperrenwasseraufbereitung in Deutschland und nimmt auf der Weltrangliste Platz sechs ein. Das Hybridverfahren aus Membran und Flockung ist für die Aufbereitung von Oberflächenwassern in Deutschland einzigartig und reinigt das Trinkwasser besonders gründlich.

Dass die Kombination aus Flockung und Membran für die Filterung des Wassers am besten geeignet ist, bestätigten Forscher des Rheinisch Westfälischen Instituts für Wasserforschung (IWW) und des Instituts für Energie- und Umweltverfahrenstechnik der Universität Duisburg-Essen (EUT) vorab durch zahlreiche Versuche in Pilotanlagen. „Das Talsperrenwasser läuft durch eine Membran mit kleinsten, zehn Nanometer großen Poren“, beschreibt Stefan Panglisch vom IWW die Technik. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist zwischen 100.000 und 200.000 Nanometer dick. So können auch kleinste Viren durch die Membran festgehalten werden.

Bei der vorangehenden Flockung des Wassers bilden dann auch Partikel und im Wasser gelöste Stoffe, die kleiner sind als zehn Nanometer zusammen mit dem Flockungsmittel größere Flocken und können so ebenfalls von der Membran aufgefangen werden. Durch dieses Hybridverfahren wird der Einsatz von Chemikalien reduziert. Ein weiteres Umweltplus: Das Spülwasser, das zur Säuberung der Membranen der ersten Stufe eingesetzt wird, wird in einer zweiten Membranstufe gereinigt und dem Prozess wieder zugeführt. Dadurch reduziert sich die Menge des Abwassers im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren um mehr als die Hälfte.

Redaktion: Julia Harzendorf, Tel. 0203/379-1489

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