Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Den Weg zum Frieden ebnen
[20.06.2006] Mit Blick auf die Unruhen im Nahen Osten sind die Herausforderungen für Frieden und Sicherheit gerade jetzt ein wichtiges Thema.
Genau hiermit befasst sich das Friedensgutachten 2006, das Dr. Jochen Hippler vom Institut für Entwicklung und Frieden der Universität Duisburg-Essen mit Kollegen aus den fünf wissenschaftlichen Institute für Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland jetzt herausgegeben hat.
Herausforderungen im Friedensprozess sind zum Beispiel ungleiche Machtverteilungen im internationalen System, ökonomische und soziale Ungerechtigkeit und – ganz aktuell – Waffen- und Rüstungskonkurrenz. Was leisten die aktuellen Friedenskonzepte bei diesen Problemen, fragen die Autoren und nehmen Themen wie Rüstungskontrolle oder europäische Integration unter die Lupe.
Drei Tendenzen bestimmen seit Saddam Husseins Sturz die Entwicklung im Irak, schreibt Dr. Hippler in seinem Beitrag:
Die Sicherheitslage verschlechtert sich ständig und könnte einen Bürgerkrieg heraufbeschwören. Ethnische und religiöse Unterschiede zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen werden immer größer, während die Menschen gleichzeitig kritischer über das gesellschaftliche System im Irak nachdenken. Der staatliche Neuaufbau könnte durch die Gegensätze zwischen dem Ruf nach Demokratie einerseits, und dem Anspruch aller Religionsgemeinschaften, in der Regierung vertreten sein zu wollen andererseits, gefährdet sein. Hinzu kommt die weiterhin kritische wirtschaftliche Situation in der Bevölkerung. „Keine dieser Problemlagen ist isoliert zu beheben, sondern nur im Zusammenhang. Gegenwärtig aber blockieren sie sich gegenseitig“, so Dr. Jochen Hippler.
Das Friedensgutachten ist das gemeinsame Jahrbuch der fünf wissenschaftlichen Institute für Friedens- und Konfliktforschung in Duisburg, Bonn, Frankfurt, Hamburg und Heidelberg. Rund 40 Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen untersuchen die internationale Konfliktrealität aus friedensstrategischer Perspektive. Auf ihre Analysen stützt sich die Stellungnahme der Herausgeber, die daraus Bilanz ziehen, Ergebnisse pointieren und Empfehlungen formulieren für die friedens- und sicherheitspolitische Praxis in Deutschland und Europa.
Redaktion: Julia Harzendorf, Tel 0203/379-1489
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