Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
„Institutionalisierte Unruhe“ schaffen
[12.06.2006] Über neue Wege in der Ausbildung von Führungskräften diskutierten jetzt hochrangige Experten aus Hochschule, Politik und Wirtschaft in einem Workshop an der Universität Duisburg-Essen, zu dem die Forschungsgruppe Regieren unter der Leitung des Politikwissenschaftlers Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte in Kooperation mit der Haniel Stiftung eingeladen hatte.
Die Veranstaltung steht in Zusammenhang mit der Einrichtung einer NRW School of Governance zur Führungskräfteausbildung an der UDE. Einigkeit bestand darin, dass es einer „institutionalisierten Unruhe“ in der Hochschullandschaft bedarf, um Einrichtungen der Nachwuchsausbildung in die Lage zu versetzen, zukünftigen Führungsnachwuchs in kleinen Lerneinheiten gezielt auf die Anforderungen der Praxis vorzubereiten. Dazu müssen vor allem die Eliteabschottung überwunden und PraktikerInnen aus Politik und Wirtschaft schon frühzeitig in die Ausbildungsprogramme eingebunden werden.
Die Teilnehmer bestätigten, dass es einen Kernbereich der Führung gibt, den man bereits im Hochschulstudium vermitteln muss, um Nachwuchskräfte optimal und frühzeitig auf die Führungspraxis vorzubereiten. Eine Sensibilisierung für die Anforderungen der politischen und ökonomischen Denk- und Handlungsweisen wird in traditionellen Ausbildungsformen an deutschen Hochschulen bisher vernachlässigt.
Die Forschungsgruppe Regieren beschäftigt sich systematisch nicht nur mit der Theorie sondern vor allem auch mit den Praxis-Anforderungen an Führungskräfte. In Vorbereitung des Kolloquiums konnten die Unterschiede zwischen politischer und ökonomischer Führung erstmalig durch die Kooperation mit der Haniel Stiftung in einer Studie analysiert werden. Die Bedingungen erfolgreicher Führung in Politik und Wirtschaft standen im Mittelpunkt der Untersuchung, mit deren Hilfe anwendungsorientierte Anstöße für eine verbesserte Interaktion politischer und wirtschaftlicher Führungskräfte gegeben werden konnte. Die in Duisburg ansässige Haniel Stiftung sieht einen ihrer Schwerpunkte in der Förderung der Aus- und Weiterbildung von Führungsnachwuchs auf nationaler sowie internationaler Ebene.
Redaktion: Beate H. Kostka, Tel 0203/379-2430
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