Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Die Bausteine des Lebens
[01.06.2006] Die Universität Duisburg-Essen koordiniert ab 2007 zwei von insgesamt 16 neuen Schwerpunktprogrammen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die bundesweit agierenden Wissenschaftlerteams werden von Professoren geleitet, die im Universitätsklinikum und in zentralen wissenschaftlichen Einrichtungen der Hochschule lehren und forschen.
Damit hat sich die UDE unter elf berücksichtigten deutschen Universitäten hervorragend beim größten öffentlichen Drittmittelgeber positioniert.
Schwerpunktprogramme dienen der überregionalen Vernetzung von Forschungsaktivitäten in einem gemeinsamen Themengebiet. Durch koordinierte, ortsverteilte Förderung wichtiger neuer Fragestellungen sollen spürbare Impulse zur Weiterentwicklung der Forschung gegeben werden. Die Laufzeit von Schwerpunktprogrammen beträgt in der Regel sechs Jahre.
Im neuen Schwerpunktprogramm "Bio-Nano-Responses" werden die elementaren Prozesse der Aufnahme von Nanopartikeln in Zellen, ihren Transport und ihre biologische Wirkung untersucht. Dazu sollen gezielt verschiedenste Nanopartikel hergestellt, ihr Verhalten in biologischen Systemen beobachtet sowie ihre Wirkung im Zellstoffwechsel analysiert werden. Hintergrund ist, dass die immer öfter vorkommenden Nanopartikel mit innovativen chemischen und physikalischen Eigenschaften kleiner sind als Zellen und Zellkerne und deshalb in sie eindringen können bis hin zur Funktionsbeeinträchtigung.
Die DFG finanziert das Programm mit insgesamt rund 10 Millionen Euro. Es bündelt auf Bundesebene Arbeitsgruppen der Physikalischen Chemie, Partikelphysik, Zellbiologie und Toxikologie, die sich mit der Erzeugung, Charakterisierung und der biologische Wirkung von Nanopartikeln befassen. Wissenschaftlicher Koordinator ist Prof. Dr. Reinhard Zellner, Institut für Physikalische und Theoretische Chemie und Vorstandsvorsitzender des Zentrums für Mikroskalige Umweltsysteme (ZMU) der Universität Duisburg-Essen.
Im Schwerpunktprogramm "Sphingolipide - Signale und Krankheit" werden künftig Grundlagenforscher und Kliniker zusammengebracht, um die Bedeutung von Sphingolipiden, wichtigen Bestandteilen der Zellmembran, für ein breites Spektrum von Krankheiten zu untersuchen. Sphingolipide galten lange Zeit nur als strukturelle Bestandteile der Zelle. Es zeigte sich jedoch in den letzten Jahren, dass sie auch aktive Signalmoleküle in Zellen sind, die Funktionen wie Zelltod, Differenzierung, Wachstum und die Interaktion von Zelle zu Zelle regulieren.
Im Schwerpunktprogramm sollen vor allem grundlagenwissenschaftliche Projekte zur Regulation und Funktion von Sphingolipiden mit biomedizinischen Untersuchungen zur Rolle von Sphingolipiden bei Gefäßerkrankungen, neuropsychiatrischen und immunologischen Erkrankungen, Tumoren, Mukoviszidose und Infektionskrankheiten verknüpft werden. Schließlich sollen neue Therapieformen dieser Erkrankungen durch Manipulation des Sphingolipid-Stoffwechsels identifiziert werden.
Die DFG finanziert das Programm mit insgesamt rund 5,7 Millionen Euro. Es bündelt bundesweit Arbeitsgruppen der Fächer Chemie, Pharmazie, Biologie und Medizin, die sich mit biophysikalischen, biologischen und medizinischen Aspekten von Sphingolipiden befassen. Wissenschaftlicher Koordinator ist Prof. Dr. med. Erich Gulbins, Institut für Molekularbiologie des Essener Universitätsklinikums und Mitglied im Zentrum für Medizinische Biotechnologie der Universität Duisburg-Essen.
Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430
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