Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Zum Tag der Organspende am 3. Juni

„Schmerzfrei Enten gucken“

[30.05.2006] Als Plädoyer für ein besseres Transplantationsrecht versteht sich eine Buch-Neuerscheinung, die in Zusammenarbeit mit Professor Dr. Christoph E. Broelsch, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am Universitäts-Klinikum Essen, entstanden ist und zum Tag der Organspende am 3. Juni offiziell vorgestellt wird.

In der Publikation „Schmerzfrei Enten gucken. Familienunternehmen Lebertransplantation“* wird eine Überlebensgeschichte aus dem Ruhrgebiet geschildert. Aus Betroffenenperspektive werden die Abläufe einer Lebend-Leberspende von der Diagnose, über die Wahl des geeigneten Spenders und den Operationen, bis hin zur Nachsorge und dem beruflichen Wiedereinstieg vorgestellt. Beschrieben wird, wie aus dem Wunsch, wieder einmal von einer Parkbank aus „schmerzfrei Enten gucken“, sich nach und nach wieder ein umfassender Lebenswille entwickelte. Prof. Broelsch: „Das Wichtigste an diesem Buch ist die Kranken- und Überlebensgeschichte selbst, weil es eine Gegenwartsgeschichte ist, die vor dem Hintergrund einer lebensgefährlichen Bedrohung spielt und eine Familie zusammenschweißt.“

Am Essener Universitäts-Klinikum werden jährlich fast 120 Lebertransplantationen durchgeführt. Bei etwa 16 Prozent dieser Eingriffe handelt es sich um Lebertransplantationen von Lebendspendern. Die Lebendorganspende wurde als neue Transplantationstechnik eingeführt, weil geeignete Spenderorgane fehlen. Dabei wird von einem Familienangehörigen oder von einer Person, die dem Patienten emotional besonders eng verbunden ist, ein Leberlappen oder einzelne Segmente eines Lappens entnommen und dem Patienten nach Entfernung seiner erkrankten Leber eingesetzt.

Die Autorengemeinschaft Dirk und Michael Balke sowie Sabine Hartmann möchten mit dem Buch auf eine grundlegende Veränderung des deutschen Transplantationsrechts hinwirken. Denn trotz aller Anstrengungen zuständiger Stellen, versterben derzeit immer noch etwa drei Wartepatienten pro Tag, weil sie aufgrund des anhaltenden deutschen Organmangels nicht oder nicht rechtzeitig transplantiert werden können. Einer der ersten Leser war Professor Dr. Paul Kirchhof, Bundesverfassungsrichter a.D. Er schreibt: „In der Tat eine Überlebensgeschichte, die beeindruckt, die Vorbild ist. Möge ein großer Fortschritt auf dem Weg zu einer Gesetzesänderung zum Wohle Schwerkranker möglich werden“.

• Dirk Balke / Sabine Hartmann / Michael Balke, „Schmerzfrei Enten gucken“. Familienunternehmen Lebertransplantation. Mit einem Plädoyer für ein besseres Transplantationsrecht, Wulff GmbH – Druck & Verlag, Dortmund, Telefon: 0231 / 69 90 30-12, E-Mail: LTX@druckerei-wulff.de, 130 Seiten, 12,50 Euro, zzgl. 2,50 Euro Versandkosten bei Vorausüberweisung

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel 0203/379-2430

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