Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Rasender Stillstand
[23.05.2006] Wie wirkt sich die Integration islamischer Staaten auf die Globalisierung aus? Sind die teilweise gewaltsamen Auseinandersetzungen Konflikte zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Systemen und Zeitbegriffen? Das sind zwei der Fragen, die sich die Teilnehmer der Tagung „Jenseits von altem und neuem Europa – Kulturen der Ungleichzeitigkeit“ stellen.
Die interdisziplinäre Tagung am 26. und 27. Mai im Gerhard-Mercator-Haus am Campus Duisburg wird organisiert vom Zentrum für interdisziplinäre Studien (ZIS) der Universität Duisburg-Essen in Kooperation mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI).
Thematischer Hintergrund ist, dass unsere Gesellschaft eine Zeitvorstellung entwickelt hat, bei der mehrere Zeitbegriffe nebeneinander existieren. Die Wissenschaft spricht von einer Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen. Ziel der Tagung ist es, die Überlagerung von Zeitschichten innerhalb verschiedener Sozialsysteme zu untersuchen. Im Vordergrund stehen die Fragen, ob Konflikte in sozialen Grundfragen durch eine Überforderung des Zeitarrangements entstehen können und wie eine neue Kultur der Ungleichzeitigkeit zur Problemlösung beitragen kann.
Während der zwei Tage nehmen Soziologen, Politik- und Wirtschaftswissenschaftler, Historiker, Kulturwissenschaftler, Juristen und Urbanisten den europäische Einigungsprozess und die Beschleunigung des Alltagslebens in den Blick. Die Tagung steht unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Hanns-Georg Brose der Universität Duisburg-Essen und Carsten Probst (Berlin). Teilnehmen werden unter anderem Prof. Deena White (Montreal), Prof. Elena Esposito (Modena), Dr. Daniel Thym (London/Berlin) und Prof. Hartmut Rosa (Jena/New York).
Redaktion: Julia Harzendorf, Tel 0203/379-1489
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