Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Der Wetterfrosch im Regenschirm
[15.02.2008] 150 Wissenschaftler aus der ganzen Welt werden vom 18. bis 20. Februar zu einer internationalen Konferenz erwartet, auf der die neuen Möglichkeiten der Mensch-Maschine-Interaktion vorgestellt werden. Eingeladen haben die Universitäten Duisburg-Essen und Bonn.
In Vorträgen, Diskussionsforen und Präsentationen geht es um Technologien, die den Umgang mit Informations- und Kommunikationsgeräten vereinfachen. Prof. Dr. Albrecht Schmidt, Experte für User Interface Engineering an der UDE und Mitglied der Tagungsleitung: „Neue Produkte oder Dienstleistungen sind dann erfolgreich, wenn sie den Bedürfnissen der Benutzer gerecht werden und einfach zu handhaben sind. Komplexe Benutzungsschnittstellen frustrieren und führen dazu, dass üblicherweise nur ein Bruchteil des technisch Möglichen genutzt wird.“ Die Konferenz-Teilnehmer diskutieren den technologischen Fortschritt und präsentieren neuartige User-Interface-Konzepte, innovative Interaktionstechniken sowie sich daraus ergebende Anwendungen.
Einer der aktuellen Forschungsansätze ist, Information (be)greifbar zu machen, so dass sie angefasst werden können. Ein Beispiel dafür ist etwa die Hightech-Visitenkarte. Prof. Schmidt: „Legt man sie aufs Telefon, wird ein Anruf initiiert. Wird sie an einen Bilderrahmen gehalten, werden Bilder der Person angezeigt. Nähert sie sich einem Webbrowser, wird die Homepage der Person geöffnet. So einfach und intuitiv kann die interaktive Kommunikation künftig aussehen.“
Die Einbettung von Information in unsere Umgebung, Alltagsgegenstände und Kleidung eröffnet eine natürliche Nutzung. Relevante Information wird dabei in Objekte so eingebettet, dass sie dem Benutzer zur rechten Zeit und am richtigen Ort zur Verfügung steht. Wie etwa beim Regenschirm, der sich bemerkbar macht, wenn der Benutzer das Haus verlässt. Er „meckert“, weil er laut Wetterbericht besser mitgenommen werden sollte. Noch Zukunftsmusik ist der Schuh, der dem Benutzer automatisch den Weg weist. Durch Winkelverstellung der Sohle, weiß der Schuhträger künftig immer, welche Richtung er für sein Ziel einschlagen muss.
Zentrale Design-Prinzipien sind, so Prof. Schmidt, Information unauffällig an nützlichen Orten und zu angebrachten Zeiten einzubetten, ohne dass vom Benutzer ein ausdrücklicher Befehl erwartet wird. Auf der Konferenz werden deshalb Beiträge vorgestellt, deren Benutzungsschnittstellen einen natürlicheren und intuitiven Umgang mit Information ermöglichen und somit den zukünftigen Umgang mit Computertechnologie vereinfachen.
Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430
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