[22.02.2006] Seinen 70. Geburtstag begeht am 28. Februar Professor Hermann Sturm, der zu den Vordenkern der Designwissenschaft zählt und von 1972 bis 2002 an der Universität Essen lehrte. Der Germanist und Kunstpädagoge prägte die Struktur des Fachbereichs Kunst und Design entscheidend. Zu dessen Besonderheiten zählt, dass er nicht nur Designer für die freie Wirtschaft ausbildet, sondern auch künftige Kunstlehrer im Schuldienst. Viele Lehrstühle sind inzwischen so besetzt, dass sie inhaltlich mehrere Design-Studiengänge interdisziplinär betreuen können.

Zu Beginn seiner wissenschaftlichen Karriere war Hermann Sturm maßgeblich an der Umstrukturierung des Kunstunterrichts an Schulen beteiligt. Gemeinsam mit Weggefährten wie Bazon Brock und Gunther Otto schaffte er es in den 1970er Jahren, den Kunstunterricht von einem Bastel- und Werkunterricht nachhaltig zu einem kritisch-reflektierenden Fach zu machen und die visuelle Kommunikation in der Schule zu etablieren. Im Unterrichtskanon des Faches Kunst sind heute noch Ideen und Ideale aus dieser Zeit zu finden.

An der Universität Essen setzte sich Professor Sturm vor allem dafür ein, den gestalterischen Studiengängen, die zuvor vor allem an Fachhochschulen oder Pädagogischen Hochschulen angesiedelt waren, einen wissenschaftlichen Ansatz zu verleihen. Dass man an der Uni DuE in Designwissenschaften promovieren kann, ist immer noch eine Seltenheit in Deutschland.

Redaktion: Christoph Lindemann, Tel.: (0203) 379-1489