Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
(Theater-)spielend Englisch lernen
[31.01.2006] Einen spielerischen Einstieg in eine fremde Sprache können Kinder zwischen acht und zwölf Jahren am Freitag, 3. Februar, im Audimax des Campus Essen, Segeroth-/Ecke Grillostraße, erleben. Im Vorfeld des Kinderuni-Programms „Unikids“, das am 15. Februar startet, gibt es dort nämlich eine kindgerechte, englische Theateraufführung. Gemeinsam mit Anglistikstudierenden präsentiert Janice Bland, Anglistin im Fachbereich Geisteswissenschaften der Universität Duisburg-Essen, von 18 bis 19 Uhr die drei kurzen Theaterstücke „The Haunted House“, „The Musicians of Bremen“ und „The Gruffalo“. Der Eintritt kostet für Kinder 1 Euro und für Erwachsene 3 Euro.
Für Janice Bland ist klar: Mitmach-Theater ist eine anspruchvolle und effektive Art des Fremdsprachenlernens, die außerdem großen Spaß macht. In ihrem „Participation Theatre Project“ zeigt sie daher Lehramtsstudierenden, wie die im NRW-Lehrplan des Faches Englisch geforderte kindgerechte und spielerische Vermittlung der Sprache aussehen kann. Zweimal - im Februar und Juni des vergangenen Jahres - brachte sie bereits Studierende mit Grundschülern und Schülern der ersten weiterführenden Jahrgangsstufen zum Mitmach-Theater gemeinsam auf die Bühne. Im Vorfeld der „Unikids“ kommen die Stücke, die alle aus der Feder von Janice Bland stammen und in einfachem, aber authentischen Englisch verfasst sind, jetzt vor einem größeren Publikum zur Aufführung.
Mit jeweils 20 bis 30 Rollen könnten die Stücke allerdings auch problemlos im Schulunterricht eingesetzt werden, und genau dafür hatte die Anglistin sie ursprünglich auch geschrieben. Denn beim Englischlernen kann das Theaterspiel sehr hilfreich sein: Die Schüler können sich mit der Geschichte und den dramatischen Figuren identifizieren und blicken so aus einer anderen und entspannteren Perspektive auf den Lernstoff. Als ganzheitlich-vitale Erfahrung kann das Theater dabei leicht den Bezug von Sprache und Wissen herstellen. Die vielfältigen Möglichkeiten wie Mimik, Rollenspiel und das Erarbeiten einer textbasierten Theaterproduktion bietet eine gute Gelegenheit zum kontextbezogenen, stimulierenden Fremdsprachenlernen. Die fremde Sprache wird durch das Spiel lebendig.
Lehrer, die nie die Chance hatten, selbst Teil eines Theaterprojektes zu sein, werden in ihrem Unterrichtsalltag jedoch zögern, Theatertechniken einzusetzen. In ihren Seminaren versetzt Bland ihre Studierenden daher in die Rolle von Schauspielern, die dann mit Schülern - also ihrer späteren Zielgruppe - ein Theaterstück einstudieren. Abschluss des Projektes ist eine Aufführung des Stückes vor anderen Kindern.
Die Studierenden sind von der besonderen Form des Studiums begeistert. So erklärt zum Beispiel Wiebke Elbers: „Es war sehr wichtig, selbst zu erleben, wie Mitmach-Theater funktioniert. Wenn man nur Literatur darüber liest, kann man sich vielleicht ein erstes Urteil bilden, es selbst zu tun gibt allerdings einen weit besseren Eindruck.“ Hannah Heinrichsen kommt zu dem Schluss: „Meiner Meinung nach ist es wichtig, die Kinder aktiv zu halten. Ich selbst lerne am besten, wenn ich etwas tue. Passiv und die ganze Zeit über still zu sein macht mich müde und gelangweilt, auch wenn die Dinge, die ich höre, interessant sind. Daher ist learning by doing eine der besten Methoden, jemandem etwas beizubringen. Theaterspielen ist eine große Sache für Kinder. Es ist einfach sie zu begeistern.“
Redaktion: Christoph Lindemann, Tel.: (0201) 183-4518
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