Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Was in fernen Zeiten geschah
[24.05.2012] Wissen wir wirklich, wie unsere Vorfahren lebten? Mit einigen Legenden und veralteten Vorstellungen will die Lehrerfortbildung „Steinzeiten“ am 22. Juni aufräumen. Sie wird veranstaltet vom Institut für niederrheinische Kulturgeschichte und Regionalentwicklung (InKuR) und von Prof. Dr. Markus Bernhardt vom Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte der Universität Duisburg-Essen.
„Die Darstellung der Ur- und Frühgeschichte in Schulbüchern beruht häufig auf einem veralteten Forschungsstand, einige der Ansichten und Materialien sind aus heutiger Sicht schlicht falsch“, klärt Simone Frank vom InKuR auf. „Schwierig sind vor allem die verwendeten Begriffe. Beispielsweise beschreibt 'Sammlerinnen und Jäger' eine vermeintliche Arbeitsteilung, die archäologisch in dieser Form nicht nachgewiesen werden kann“, so die Archäologin Dr. Kerstin Batzel. Damit nicht nur aktuelle Forschungen in den Unterricht einfließen, sondern auch deutlich wird, warum und wie das Thema für heutige Schüler relevant sein kann, werden den Lehrern schulnahe Beispiele und geschichtsdidaktische Impulse vermittelt.
Die Ernährung in den Steinzeiten ist dabei ebenso ein Schwerpunkt wie die Evolution des Menschen und die Europäische Sicht der Urgeschichte. Es zeigt sich, dass die Historiker im 19. und frühen 20. Jahrhundert um eine Europäisierung der menschlichen Frühgeschichte bemüht waren. „Hier bietet sich eine schöne Gelegenheit, den 'kolonialen Blick' in der gymnasialen Oberstufe einmal anders zu thematisieren“, sagt Professor Bernhardt.
Vorträge, Workshops und eine Führung durch das LVR-LandesMuseum Bonn machen deutlich, welche Möglichkeiten regionale Beispiele für schüler- und kompetenzorientierten Geschichtsunterricht bieten. Die Weiterbildung wird gefördert durch die Heresbach Stiftung Kalkar. Eine Anmeldung ist bis zum 8. Juni möglich.
Weitere Informationen: Simone Frank, Tel. 0203/379-2497, simone.frank@uni-due.de
Redaktion: Katrin Koster, Tel. 0203/379-1488
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