Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Faire und effiziente Kommunikation
[30.01.2008] Als führender Experte für die deutsche Sprache und ihre Stellung in der Welt wurde Prof. Dr. Ulrich Ammon von der Universität Duisburg-Essen (UDE) vom weltgrößten Wissenschaftsverband AAAS als Gastredner eingeladen. Die American Association for the Advancement of Science (AAAS) ist mit ihren 10 Millionen Mitgliedern der größte Wissenschaftsverband der Welt, der auch die auflagenstärkste wissenschaftliche Zeitung „Science“ herausgibt. Zu dem Kongress, der vom 14. bis 18. Februar in Boston, USA, stattfindet, werden rund 10.000 Teilnehmer aus allen Teilen der Welt erwartet.
„Wie könnte die internationale Wissenschaftskommunikation fairer und effizienter gestaltet werden?“ So lautet der Vortragstitel des UDE-Wissenschaftlers. „Englisch ist heute als wissenschaftliche Verkehrssprache weltweit fest verankert“, sagt Ammon. „Eine Folge der wissenschaftlichen Führungsrolle der angelsächsischen Welt“, erklärt er. Ein Nachteil für nicht-englischsprachige Wissenschaftler: Sie müssen Zeit und Geld investieren, um Englisch zu lernen, brauchen für die Erstellung der Texte mehr Zeit, haben höhere Korrekturkosten und auch die Qualität der Texte und die Wirkung auf den Leser ist oft schlechter als bei muttersprachlichen Verfassern.
In seinem Vortrag unterbreitet Professor Ammon Vorschläge, die „bei gutem Willen allesamt realisierbar wären“, so der Sprachwissenschaftler. Dazu gehörten zum Beispiel zunächst einmal eine Kampagne, die diese Probleme bewusst macht, bessere Korrekturhilfen durch wissenschaftliche Verlage, mehr Sprachhilfen bei Konferenzen und eine systematischere Ausbildung im Schreiben englischer Texte. „Die angelsächsische Welt ist heute solchen Vorschlägen gegenüber aufgeschlossen, da die Verbesserung der weltweiten Wissenschaftskommunikation auch für sie von Vorteil ist“, vermutet Ammon.
Redaktion: Julia Harzendorf, Tel. 0203/379-1489
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