Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Internet-Suchmaschinen optimieren
[28.08.2012] Im World Wide Web kennt sich Prof. Dr. Norbert Fuhr von der Universität Duisburg-Essen (UDE) bestens aus. Der Experte für Informationssysteme wurde jetzt von der Association for Computing Machinery (ACM), der weltweit größten Informatikgesellschaft, mit dem Gerard Salton-Award ausgezeichnet. Dieser Preis wird alle drei Jahre an Forscher verliehen, die sich um die computergestützte Suche nach komplexen Inhalten (Information Retrieval) besonders verdient gemacht haben. Es ist die bedeutendste Ehrung in diesem Fachgebiet.
Jeder benutzt heute Internet-Suchmaschinen. Dass man (fast) immer das findet, was man sucht, liegt auch an den Methoden, die Professor Fuhr entwickelte. „Früher wurden einfach die Wörter der Anfrage mit dem Text der Dokumente verglichen. Die Gründer von Google hatten dann die Idee, dass Verweise zwischen den Dokumenten helfen, populäre Antworten zu identifizieren. Später hat man einbezogen, welche Dokumente andere Nutzer zur gleichen Anfrage angeklickt haben, welche Fragen vorher schon gestellt wurden, oder sogar die Vorlieben von Freunden aus sozialen Netzen“, beschreibt der Experte die Entwicklung. Um all diese Informationen für beste Suchantworten berücksichtigen zu können, verwendet er automatische Klassifikationsmethoden: „Hierbei lernt das System aus Beispielen, auf welche Arten von Antworten Benutzer häufiger klicken, und präsentiert diese dann zuerst.“
Professor Fuhr erforscht seit Jahrzehnten, wie sich die Informationssuche verbessern lässt. So hat er ebenfalls an wahrscheinlichkeitsbasierten Methoden für stark strukturierte Datenbeständen gearbeitet. Sie erlauben es Preissuchmaschinen, den besten Kompromiss zwischen Preis und Anbieterzuverlässigkeit zu finden. Auch betrachtete Fuhr Kombinationen von Text- und Faktenbeständen wie sie etwa bei Online-Shops vorkommen, wo es neben technischen Daten viele Produktbeschreibungen gibt. In den letzten Jahren lag sein Forschungsschwerpunkt auf den Benutzerschnittstellen der Suchmaschinen. Unter anderem entwickelte er ein theoretisches Modell, das die Benutzerinteraktion quantifiziert und dadurch optimiert.
Benannt ist der Award nach Gerard Salton, dem Pionier des Information Retrieval, der von 1958 bis 1995 in den USA wirkte.
Weitere Informationen: http://www.sigir.org/awards/awards.html#salton
Prof. Dr.-Ing. Norbert Fuhr, Tel. 0203/379-3556, norbert.fuhr@uni-due.de
Redaktion: Katrin Koster, Tel. 0203/379-1488
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