[04.09.2012] Im Alter von 85 Jahren verstarb kürzlich der Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Braun (85), der bis 1992 an der damaligen Universität Essen gelehrt und geforscht hat. Mit seinen Untersuchungen zur Gegenwartssprache und der Sprachentwicklung im geteilten Deutschland ist er nicht nur einem Fachpublikum bekannt geworden.

Nach einer ersten Ausbildung an der Pädagogischen Akademie in Köln studierte Braun ab 1956 Allgemeine Sprachwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Bonn und arbeitete gleichzeitig als Lehrer an verschiedenen Schulen in NRW. Ab 1960 war er Dozent an den Pädagogischen Hochschulen (PH) in Köln, Bonn und Essen. 1963 wurde Braun in Köln promoviert und übernahm 1968 eine Professur an der PH in Münster. 1972 folgte er dem Ruf an die neu gegründete Universität Essen.

Braun beschäftigte sich u.a. mit Lexikologie, Spracherwerbstheorien, Sprachlehrforschung, der Sprachgeschichte des 20. Jahrhunderts und deutsch-deutschen Sprachvergleichen. Sein Standardwerk „Entwicklungstendenzen in der deutschen Gegenwartssprache“ erlebte vier Auflagen von 1979 bis 1993 und wurde ins Japanische übersetzt. Viel gelesen wurde auch der von ihm 1979 herausgegebene umfangreiche Sammelband „Fremdwort-Diskussion“.

Auch nach seiner Emeritierung blieb er weiter aktiv, kümmerte sich insbesondere um ausländische Studierende in Essen, lehrte in China, Indonesien, Italien, Polen, Portugal und Russland und stand vielen Kollegen auf Wunsch mit Rat und Tat zur Seite. Regelmäßig besuchte Braun auch das Linguistische Kolloquium an der Universität Duisburg-Essen und war in viele persönliche und fachliche Gespräche eingebunden.

Hinweis für die Redaktionen:
• Ein Gespräch über seine Lehr- und Lebenserfahrungen findet sich hier:
http://www.uni-due.de/imperia/md/content/elise/ausgabe_1_2002_kamphausen.pdf
• Seine Stimme kann man z.B. hier noch einmal hören:
http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-10178/32k/cd5/bmd05_02.mp3

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430