Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Erotik auf Notenpapier
[12.09.2012] Spanische Nächte voller Leidenschaft und Tanz – was liegt da näher, als an Flamenco und das Klappern der Kastagnetten zu denken? Doch schon im 18. Jahrhundert sorgte einer seiner Vorläufer für knisternde Erotik auf dem Parkett: der Fandango. Die heute nahezu in Vergessenheit geratenen Stücke erweckt Helmut C. Jacobs am 14. September in der Volkshochschule Duisburg zu neuem Leben. Im begleitenden Vortrag erklärt der Akkordeonvirtuose und Romanist der Universität Duisburg-Essen (UDE) außerdem die musikalischen Hintergründe.
Schon Casanova bezeichnete den Fandango als den „verführerischsten und wollüstigsten Tanz der Welt“. Doch so spanisch sein Name klingen mag, von der iberischen Halbinsel stammt er ursprünglich wohl nicht. „Vermutlich wurde der Fandango aus der Neuen Welt importiert“, sagt Jacobs. „Genaues ist nicht bekannt.“ Dafür aber, wie sich der volkstümliche Tanz weiterentwickelte: Er wurde zum Ventil, um aus sozialen Zwängen und dem Moralkorsett des 18. Jahrhunderts auszubrechen. „Man lebte in den Tänzen die unterdrückte Erotik aus“, erzählt Jacobs, der die Goya-Zeit erforscht. Eine Kostprobe gibt Helmut C. Jacobs am 14. September um 18 Uhr in der VHS Duisburg, Königstraße 47.
Weitere Informationen:
Helmut C. Jacobs, Tel. 0201/183-3891, helmut.jacobs@uni-due.de
Redaktion: Carmen Tomlik, Tel. 0203/379-1489
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