Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Prof. Dr. Anja Stukenbrock ist neu an der Uni

Der Körper spricht immer mit

[11.12.2012] Eigentlich hat der Mensch ständig etwas zu sagen. Das geschieht nicht durch Worte allein, auch der Körper redet. Mimik, Gestik, Tonfall, Bewegung – die verschiedenen Formen der körperlichen Kommunikation interessieren Prof. Dr. phil. Anja Stukenbrock. Sie hat kürzlich an der UDE den Lehrstuhl für Germanistische Linguistik übernommen.

Stukenbrocks akademische Laufbahn ist eng mit den Universitäten Heidelberg und Freiburg verbunden. In der Stadt am Neckar studierte sie von 1989 bis 1995 Germanistik und Anglistik und wurde dabei von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert. Zwischendurch ging sie einige Semester nach Edinburgh. Nach dem Staatsexamen lehrte sie Deutsch als Fremdsprache und war Stipendiatin im DFG-Graduiertenkolleg „Dynamik von Substandardvarietäten“ in Heidelberg, wo sie 2004 promoviert wurde.

Sie wechselte ins Breisgau, forschte bis 2008 in der Germanistik der Universität Freiburg und danach als Junior Fellow am renommierten Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS). 2012 habilitierte sie sich dort. Gastaufenthalte führten Stukenbrock zwischenzeitlich nach Helsinki und St. Peterburg.

Die Germanistin befasst sich mit der Grammatik der gesprochenen Sprache, mit Sprachpatriotismus und -nationalismus und besonders intensiv mit der Interaktionalen Linguistik. Diese berücksichtigt neben der Sprache auch die körperlich-visuelle Verständigung. Die neue UDE-Professorin interessiert hierbei u.a., wie die institutionelle Kommunikation abläuft, beispielsweise zwischen Arzt und Patient oder an der Schule. „Für meine Forschung möchte ich künftig mobile Eye Tracker nutzen. Der Reiz dieser Geräte liegt darin, dass die Probanden sie wie Lesebrillen tragen und damit in ganz unterschiedlichen Situationen frei bewegen können“, erklärt Stukenbrock. „So können wir die Blickbewegungen aufzeichnen und erfahren, wie Sprache, Blick und Körper zusammenspielen, wenn die Beteiligten ihren Alltag leben.“

Aus ihrer Freiburger Zeit möchte sie außerdem ein interdisziplinäres Projekt zu „Trauma-Narrativen" weiterführen. Darin wird untersucht, welche sprachlichen Spuren traumatische Erfahrungen in den Erzählungen der Betroffenen hinterlassen.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Anja Stukenbrock, Tel. 0201/183-4186, anja.stukenbrock@uni-due.de

Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429


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