Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Was motiviert zu guter Lehre?
[11.12.2012] Mit mehr Zeit und Geld lehrt es sich zwar besser – aber nur dann, wenn es auch den inneren Drang gibt, Studierende zu hohen Leistungen anzuspornen. Die positive Rückmeldung der Studierenden entschädigt für so manchen Aufwand. Das ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von knapp 1.400 Dozenten an den drei Ruhrgebiets-Universitäten Dortmund, Bochum und Duisburg-Essen.
Das Fazit der Studie wurde kürzlich auf einem Symposium „Anreizsysteme für gute Lehre“ vorgestellt. Auftraggeber war die Global Young Faculty, ein Netzwerk interdisziplinärer Nachwuchswissenschaftler der Ruhrgebietsuniversitäten, das vom Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) koordiniert wird – eine Initiative der Stiftung Mercator in Zusammenarbeit mit der Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR).
„Wer keinen Spaß an der Lehre hat, den animiert kein noch so attraktiver zusätzlicher Anreiz“, sagte Prof. Dr. Winfried Schulze, Direktor des Mercator Research Center Ruhr. Eine schon vorhandene Motivation könne aber dadurch verstärkt werden, dass mehr Zeit für die Lehrtätigkeit und zusätzliche finanzielle Mittel für die Umsetzung gewährt werden.
Lehrpreise allein bringen nicht viel
Die Umfrageergebnisse belegen, dass Lehrpreise, Projektförderungen oder Evaluationen kaum Einfluss auf die Lehrqualität haben. Dagegen wünschen sich die Befragten mehrheitlich regelmäßige Lehr-Workshops, öffentlich zugängliche Evaluationsergebnisse und jährliche Mitarbeitergespräche mit den Vorgesetzten. Als Steuerungsmittel für mehr Qualität ist auch eine verpflichtende Weiterbildung denkbar.
Auch die besondere Kultur an einer Universität spielt darüber hinaus eine große Rolle. Dort, wo die Lehre einen hohen Stellenwert hat und anerkannt wird, fühlen sich die Dozierenden eher ermutigt, ihre Vermittlungsideen noch kraftvoller umzusetzen. Die drei Universitäten im Ruhrgebiet beschreiten unterschiedliche Wege, um ihre Dozenten zu ermuntern, die Qualität ihrer Lehre zu weiter verbessern.
An der Universität Duisburg-Essen (UDE) wurde eine eigene Lehrstrategie entwickelt. Modular aufgebaute Programme wie "ProDiversität" unterstützen die Kompetenzentwicklung für Hochschulangehörige mit Lehr-, Beratungs- und Führungsaufgaben. "Auch in den Berufungsverfahren spielen Lehrkonzepte und -proben eine zunehmend größere Rolle“, so Prof. Dr. Ute Klammer, UDE-Prorektorin für Diversity Management.
Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) will mit einem Leitbild für die Lehre die gemeinsame Verantwortung stärken. „Lehre ist keine Einbahnstraße. Die Offenheit in Lehrveranstaltungen muss so groß sein, dass ein direktes Feedback möglich ist“, so Rektor Prof. Dr. Elmar Weiler.
Die TU Dortmund setzt in ihrem Zentrum für HochschulBildung auf eine frühe Schulung der Wissenschaftler: „Trotzdem gibt es nicht das Lehrkonzept, sondern jedes Fach hat seine eigene Kultur, um Lehre an den Mann oder die Frau zu bringen“, betont Prof. Dr. Metin Tolan, Prorektor Studium der Technischen Universität Dortmund.
Weitere Informationen:
• http://www.global-young-faculty.de
• Isabell Hilpert, MERCUR, Tel.0201/616 965 1, isabell.hilpert@mercur-research.de
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