Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Lehrerfortbildung beleuchtet Nationalsozialismus vor Ort

Verbrechen vor der Haustür

[10.01.2013] Geht es in deutschen Schulbüchern um die Zeit des Nationalsozialismus, so sind meist die markanten Ereignisse und großen Zusammenhänge dargestellt: Machtübernahme, Angriffskrieg, die Judenverfolgung und -vernichtung werden mit politikgeschichtlicher Weitsicht beleuchtet. Was aber ereignete sich von 1933–45 in der eigenen Stadt? Wie wirkten sich die „großen“ Ereignisse und Gesetze auf das Alltagsleben der Menschen in Essen aus? Und was können Schüler heute daraus lernen? Damit befasst sich die Lehrerfortbildung „Nationalsozialismus vor Ort“ an der Universität Duisburg-Essen (UDE) am 4. Februar. Sie „zoomt“ heran und zeigt, wie sich die NS-Zeit in Essen und Umgebung veranschaulichen lässt.

„Für heutige Schüler ist dieses schwierige Kapitel deutscher Geschichte oft so weit weg, dass ihnen der Bezug fehlt“, erklärt Prof. Dr. Markus Bernhardt vom Historischen Institut. „Indem man ihnen zeigt, was in ihrer Stadt passierte, bekommen sie einen besseren Zugang zu der Zeit. Der lokale Bezug, so beobachten wir immer wieder, berührt die Schüler und lässt sie differenzierter urteilen.“ Die Fortbildung vermittelt Lehrern in Vorträgen und Workshops, wie sie einen solchen lokalen Zugang im Unterricht schaffen können.

Zum Beispiel mit Angeboten des Hauses der Essener Geschichte und der Alten Synagoge Essen, die sich mit vielen alltagsgeschichtlichen Dokumenten an der Fortbildung beteiligen. Briefe, Tagebücher oder alte Schulbücher machen so die Geschichte des Nationalsozialismus vor der eigenen Haustür greifbar.

Veranstaltet wird die Fortbildung vom UDE-Institut für niederrheinische Kulturgeschichte und Regionalentwicklung (InKuR). Bis zum 18. Januar kann man sich per E-Mail anmelden.

Weitere Informationen:
http://www.uni-due.de/inkur
Simone Frank, Tel. 0203/379-2497, simone.frank@uni-due.de

Redaktion: Carmen Tomlik, Tel. 0203/379-1489

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