Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Literarische Filmportraits
[24.01.2013] „Menschenlandschaften“ hat der Journalist und Filmemacher Osman Okkan seine Dokumentarreihe genannt. Es sind sechs Porträts über namhafte Autoren der Türkei, die in ihrer Heimat teilweise verfolgt werden. Okkan hatte die zwei Frauen und vier Männer, die – bis auf Orhan Pamuk und Yashar Kemal – deutschen Lesern wenig bekannt sein dürften, über mehrere Jahre begleitet. Das war der Stoff für ein äußerst spannendes Seminar an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Stoff, den Okkan den Studierenden persönlich vermittelte. Jetzt spricht er zum Semesterabschluss öffentlich über seine Begegnungen und das Filmemachen – am Dienstag, 5. Februar, ab 18 Uhr im Bibliothekssaal am Essener Campus, Universitätsstraße 9.
Irgendwas mit Medien haben die Referenten immer zu tun, die Prof. Dr. Rolf Parr einlädt, damit sie im Studiengang Literatur und Medienpraxis etwas aus dem Arbeitsalltag erzählen. Zuletzt waren Prof. Dr. Martin Hielscher vom Verlag C.H. Beck sowie Dirk von Gehlen von der Süddeutschen Zeitung zu Gast.
Diesmal also Osman Okkan: 1947 in Ankara geboren, aufgewachsen in Istanbul, kam er 1965 zum Studieren nach Deutschland. Von 1986 bis 2006 arbeitete er als Redakteur beim WDR. Er macht sich nicht nur als Journalist, sondern auch ehrenamtlich für die Integration der hier lebenden Migranten stark. So hat er u.a. mit Künstlern und anderen Medienschaffenden das Kulturforum Türkei-Deutschland begründet, das sich auch für die Verständigung mit Kurden, Armeniern und Griechen einsetzt. Im vorigen Jahr erhielt er den NRW-Verdienstorden.
„In Okkans Filmen geht es meist um das Verhältnis von Kunst, Gesellschaft und Interkulturalität“, erklärt Parr. „Das ist auch in der Reihe Menschenlandschaften so, für die er die Schriftsteller Nazım Hikmet, Yaşar Kemal, Orhan Pamuk und Murathan Mungan bzw. die Autorinnen Elif Şafak und Aslı Erdoğan porträtierte. Alle sind bzw. waren politisch engagiert und Repressalien ausgesetzt.“
Der sehenswerte Sechsteiler, der bereits im WDR und im Sender TRT-Türk lief, hat die Studierenden nicht nur aus künstlerischer Sicht beschäftigt. Beeindruckt waren sie, wie die Literaten den Widerständen trotzten und ihre eigenen Wege gingen. So sprach man im Seminar denn auch über freie Entfaltung, interkulturelle Verständigung und das Überschreiten von Grenzen. Das wird in der Diskussion nach der Lesung ebenfalls eine Rolle spielen.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Rolf Parr, Tel. 0201/183-3426, rolf.parr@uni-due.de,
Dr. Thomas Ernst, Tel. 0201/183-2291, thomas.ernst@uni-due.de
Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429
Bildhinweis:
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