Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Jenseits der Norm?
[14.11.2013] Anders sein – das löst immer noch verwunderte Blicke aus, und mit entsprechenden Reaktionen wird erst das Anderssein zugeschrieben. Abweichendes Verhalten und soziale Kontrolle sind neben der Stadtsoziologie Schwerpunkte, die Prof. Dr. Jan Wehrheim ab diesem Wintersemester an der Universität Duisburg-Essen (UDE) lehrt. Er kennt die Hochschule, denn am Institut für Soziale Arbeit und Sozialpolitik gab er bereits als Vertretungsprofessor sein Wissen weiter.
Der gebürtige Hamburger (Jahrgang 1967) ist in vielen Fächern zuhause: Er studierte Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaften, Entwicklungspolitik sowie Soziologie an den Universitäten in Göttingen, Bremen und Oldenburg. Von 1999 bis 2002 war er Promotionsstipendiat der Hans-Böckler-Stiftung, anschließend bis 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
Seine Dissertation „Die überwachte Stadt – Sicherheit, Segregation und Ausgrenzung“ wurde ausgezeichnet und ist mittlerweile in der 3. Auflage erhältlich. 2009 habilitierte sich Wehrheim an der Universität Oldenburg zum Thema „Der Fremde und die Ordnung der Räume“. Von 2008 bis 2012 arbeitete er am Hamburger Institut für Kriminologische Sozialforschung. Der Soziologe lehrte außerdem an der UDE, der Universität Andrés Bello in Santiago de Chile und der Universität Zürich.
Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören die kritische Stadtforschung und die Devianzsoziologie, also das Abweichen von der Norm. An der UDE will er drei zentrale Felder und ihre Wechselwirkungen erforschen: Prozesse gesellschaftlicher Teilhabe und Ausgrenzung, soziale Probleme und soziale Kontrolle sowie Stadt und Raum. „Dabei schaue ich einerseits auf den Umbau europäischer Wohlfahrtsstaaten und andererseits auf den Wandel von Großstädten“, so Professor Wehrheim. „Inwieweit beeinflussen etwa neue Kontrollformen und/oder veränderte Strukturen von Städten, etwa in Form sozialräumlicher Polarisierung von Arm und Reich, die Prozesse von Integration und Ausgrenzung?“
Weitere Informationen: Prof. Dr. Jan Wehrheim, Tel. 0201/183-2541, jan.wehrheim@uni-due.de
Redaktion: Katrin Koster, Tel. 0203/379-1488
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