Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Sprit sparen auf den Wasserstraßen
[29.11.2013] Frühzeitig schalten und an roten Ampeln den Fuß vom Gas nehmen – wie sich beim Autofahren Sprit sparen lässt, wissen viele. Doch auch in der Binnenschifffahrt ist ökonomisches Fahren möglich. Wie das geht, vermittelt das TOPO-Programm – ein Trainingskonzept, das Wirtschafts- und Organisationspsychologen der Universität Duisburg-Essen (UDE) mit dem Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST) erstellt haben. Das zweijährige Projekt wurde von der EU im Ziel2-Programm gefördert.
„Der Brennstoffverbrauch und die Schadstoffemissionen in der Binnenschifffahrt sollen durch topografie-orientiertes Fahren verringert werden“, erklärt Prof. Dr. Annette Kluge, Projektleiterin seitens der UDE. Das heißt, dass Schiffsführer verstärkt auf Strömungen, Kurven und unterschiedliche Wassertiefen achten. „Um Brennstoff zu sparen, sollte beispielsweise im Tiefen schneller und im Flachen langsamer gefahren werden“, so die Wissenschaftlerin.
Eine solche Fahrweise muss geübt werden: Simulatorgestützte Schulungen sind hier eine kostengünstige und sichere Alternative zur realen Arbeitsumgebung. Sie bieten viel Einsparpotenzial und benötigen vergleichsweise wenige Ressourcen. Zudem sparen die einzelnen Reedereien dann vorerst die Anschaffung teurer Technologien wie neuer Motoren. Durch das DST wurde der Flachwassersimulator SANDRA im Schiffer-Berufskollegs Rhein nachgerüstet, in dem sich u.a. eine voll ausgerüstete Binnenschiffsbrücke befindet.
Anhand von Beobachtungen und Experteninterviews entwickelte das Projektteam ein zielgruppengerechtestes Training, das aus theoretischen, praktischen und Reflexionseinheiten besteht. In eine langfristige Streckenplanung wird die Topographie des Binnengewässers einbezogen.
Angeboten wird der zweitägige Kurs nun für Reedereien oder selbstständige Schiffsführer. Durch die topographie-orientierte Fahrweise lassen sich – je nach Schiffstyp – zwischen drei und sieben Prozent Brennstoff einsparen. Gemessen am exemplarischen Verbrauch eines Einzelfahrers wären dies 10.000 bis 20.000 Euro pro Jahr. Zusätzlich verbessert sich die CO2-Bilanz der Schiffe.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. rer. pol. Annette Kluge, Tel. 0203/379-2559, annette.kluge@uni-due.de; Helmut Broß, Tel. 0203/9936941, bross@dst-org.de
Redaktion: Katrin Koster, Tel. 0203/379-1488
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