Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Flexible Familienernährerinnen
[03.09.2008] Mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unter den Bedingungen flexibler Erwerbstätigkeit befasst sich ein neues Forschungsprojekt am Fachbereich Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen. Das Zweijahres-Projekt wird von Professorin Dr. Ute Klammer geleitet und wird von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert.
Es geht darum, wie Frauen, die mit kleinem oder mittlerem Einkommen das Haupteinkommen des Haushaltes bestreiten müssen, Familie und Beruf miteinander vereinbaren. Projektmitarbeiterin Diplom-Sozialwirtin Dagmar Weßler-Poßberg: „Wir möchten gern mit Frauen ins Gespräch kommen, die z.B. in der Metallindustrie, im Hotel- und Gaststättengewerbe, in der Reinigungsindustrie, aber auch in der Gesundheitsbranche beschäftigt sind. Gerade diese Gruppe von erwerbstätigen Familienfrauen ist typisch für das Ruhrgebiet.“
Die Erwerbsarbeit der Frau wird für immer mehr Familienhaushalte unverzichtbar. Die Mütter verdienen immer häufiger einen überwiegenden Anteil des Familieneinkommens oder sind auch in Paarhaushalten gar die Alleinverdienerinnen in der Familie. Schon in jedem fünften Familienhaushalt ist die Frau allein für das Einkommen zuständig. Gleichzeitig arbeiten immer mehr Frauen flexibel. Das heißt, sie leisten viele Überstunden, arbeiten zu wechselnden Tageszeiten, am Abend oder am Wochenende, oder haben befristete Verträge, Teilzeitverträge oder Mini-Jobs. Die zentrale Frage des Forschungsprojekts ist: Wie schaffen es Frauen, unter diesen Voraussetzungen erwerbstätig zu sein und für ihre Familie zu sorgen?
Deshalb sollen in den kommenden Wochen 40 Familienernährerinnen aus dem Ruhrgebiet (vorzugsweise aus Duisburg und Herne) interviewt werden, also erwerbstätige Mütter, deren Einkommen unverzichtbar für die Haushaltskasse ist und den Hauptteil des Familieneinkommens darstellt. Gefragt wird danach, wie Hausarbeit und Kindererziehung aufgeteilt werden und mit welchen Bedingungen die Frauen im Betrieb und in ihrem Wohnort zurechtkommen müssen. Welche Unterstützung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden angeboten und welche Unterstützung wünschen sich die Frauen?
Frauen, die sich in der Fragestellung wiedererkennen und sowohl Interesse wie Zeit haben, aus ihrem Leben zu erzählen, sollten das Forscherinnenteam anrufen unter Tel. 02434/92 54 676 (Dagmar Weßler-Poßberg und Sabine Neukirch) oder Tel. 0201/183-3616 (Annemarie Rippich, Sekretatriat). Kontaktaufnahme per E-Mail ist ebenfalls möglich unter familienernaehrerin@uni-due.de. Die Gesprächsinhalte werden vertraulich behandelt. Der Interviewort kann flexibel gewählt werden. Jedes durchgeführte Interview wird mit 30 Euro vergütet.
Weitere Infos: Diplom-Sozialwirtin Dagmar Weßler-Poßberg, Tel. 02434/ 92 54 676, Annemarie Rippich, Tel. 0201/183-3616, familienernaehrerin@uni-due.de
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