Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Konferenz des Instituts für Historische Anthropologie

Was ist rein?

[08.09.2008] Keuschheit, Unschuld, Sauberkeit, Ursprünglichkeit und Jungfräulichkeit – dies sind nur einige Assoziationen, die der Begriff „Reinheit“ in uns weckt. Abhängig von Kultur, Epoche und Religion wird Reinheit unterschiedlich bewertet und interpretiert. Wie sich diese Vorstellungen nicht nur in Bezug auf die körperliche sondern auch hinsichtlich der rituellen, genealogischen und moralischen Reinheit unterscheiden, darüber informieren Experten vom 11. bis 13. September auf einer Konferenz in Mülheim/Ruhr. Zusammen mit Peter Burschel (Uni Rostock) veranstaltet Professor Christoph Marx von der Universität Duisburg-Essen (UDE) die Tagung im Auftrag des Freiburger Instituts für Historische Anthropologie.

Die Katholische Akademie „Wolfsburg“ ist in diesen drei Tagen Versammlungsort für Vertreter verschiedenster humanwissenschaftlicher Fächer, die sich dem Thema aus ihren jeweils fachspezifischen Perspektiven annähern. Die Tagung will den Begriff der Reinheit in verschiedenen Zusammenhängen untersuchen, wobei die Religion im Zentrum des Interesses steht. Neben den großen „Weltreligionen“ Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus werden auch lokale Religionssysteme in Afrika, Amerika und Asien in den Blick genommen.

Da sich die Vorstellungen von Reinheit nicht nur auf das Religiöse beschränken, soll der Begriff auch im Zusammenhang mit Geschlecht, sozialem Status und Volksgruppe diskutiert und bestehende Unterschiede herausgearbeitet werden. Die Sexualitäts-, Liturgie- und Ernährungsvorschriften des Mittelalters stellt u.a. der UDE-Historiker Prof. Dr. Hubertus Lutterbach in seinem Vortrag „Das Mittelalter – ein pollutio ridden system?“ vor.

Am Donnerstag, 11.09., referiert Kirchenhistoriker Arnoldt Angenendt in einem öffentlichen Abendvortrag um 19.30 Uhr über das Thema „Im Christentum vergessen und wieder belebt: die Reinheit“. Der Eintritt zum Vortrag ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Christoph Marx, Tel. 0201-183-3584, E-Mail: christoph.marx@uni-duisburg-essen.de, die.wolfsburg@bistum-essen.de, Programmübersicht: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=9591

Redaktion: Nina Nellessen, Tel. 0203/379-2461

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