Gender-Vorlesungsverzeichnis der Universität Duisburg-Essen
Titel:
Schreibt sie anders, als er liest? Gender & Kriminallitertur
Fakultät:
fachbereichsübergreifende Lehrveranstaltungen
Semester:
Winter 2012
VeranstalterIn:
Dr. Michaela Bach
Termin:
Vorbesprechung: Fr, 12.10.2012, 11:00-12:30 Uhr s.t., R11 T03 C65, Block von So, 21.10., 11.+25.11., 02.12.2012, 10:15-17:00 Uhr, R12 V05 D81
Ort:
R12 V05 D81
Studiengang:
Institut für Optionale Studien (IOS)
Zielgruppe:
Kommentar:
Seit den 1980er Jahren gibt es ihn - den Frauenkrimi. Manche Verlage haben sich auf ihn spezialisiert, andere haben wenigstens eine Frauenreihe, in der u.a. Krimis veröffentlicht werden. Bei gewissen Verlagen wie Autorinnen ist die geschlechtsspezifische bis feministische Ausrichtung Programm, bei anderen eher Marketingstrategie. Und natürlich gibt es inzwischen auch Männerkrimis …
Diese scheinbare Selbstverständlichkeit gilt es, in unserem Blockseminar zu hinterfragen. Gemeinsam werden wir am Beispiel ausgewählter Texte der Kriminalliteratur und mithilfe theoretischer Texte der Frage nachgehen, ob und wenn ja wie sich Geschlecht oder vielmehr die Konstruktion Gender in der Kriminalliteratur abbildet. Schreibt „sie“ anders, als „er“ denkt? Oder schreiben sie 'nur' über andere Themen, verschiedene Inhalte? Wie sehr beeinflussen mein eigenes Geschlecht wie auch meine Gendervorstellungen mein Verständnis beim Lesen – und beim Schreiben? Denn zum besonderen Ansatz dieses Seminars der (Kriminal)Schriftstellerin und (Erzähl)Wissenschaftlerin Dr. Mischa Bach gehört es, auch Raum und Anregung für eigene Experimente im Krimischreiben zu bieten, die gemeinsam unter Genderaspekten diskutiert werden sollen. Themen:
Wer hat's geschrieben? Ein Einstiegsexperiment mit drei Kurzkrimis ungelöster Autorenschaft und der Frage, was verstehen wir eigentlich unter Gender?
Britische Ladies gegen US-Rüpel: Was haben die beiden klassischen Richtungen des Genres, der 'cozy' oder 'Rätselkrimi' britischer Machart und der amerikanische Hardboiled – mit Gender zu tun?
Feminismus und Krimi am Beispiel von Sue Graftons Roman „B is for Burglar“
Frauenkrimi/Männerkrimi oder was Sabine Deitmer („Kalte Küsse“) und Norbert Horst („Sterbezeit“) wirklich unterscheidet
Lernziele:
Das Seminar will die Studierenden an Gender als einen Aspekt von Literaturproduktion, -rezeption, ?analyse und -theorie heranführen. Daneben erhalten sie einen kleinen Überblick über die Entwicklung des Genres und Einblicke in wissenschaftliche Methoden der Interpretation literarischer Texte.