IN-EAST News
03.03.2022 - 10:00
Führt mehr Bürgerbeteiligung aus der Demokratiekrise?
Institutionalisierter Bürgerdialog in Japan und Deutschland | Virtuelle Podiumsdiskussion | Do, 3.3.2022, 10–11.45 h MEZ (18–19.45 h JST) | Virtuelles JDZB auf Zoom
Begrüßung: Julia MÜNCH (JDZB)
Es diskutieren:
Brigitte GEISSEL (Forschungsstelle Demokratische Innovationen, Goethe-Universität Frankfurt)
Momoyo HÜSTEBECK (IN-EAST, Universität Duisburg-Essen)
Jan-Hendrik KAMLAGE (Forschungsgruppe
Partizipation und Transformation & CURE, Ruhr-Universität Bochum)
KIYOHARA Keiko (ehem. Bürgermeisterin der Stadt Mitaka)
NAGANO Motoki (Dept. of Urban Science and Policy, Tokyo Metropolitan University & Japan Mini-Public Research Forum)
Moderation: Phoebe Stella HOLDGRÜN (JDZB)
Das Japanisch-Deutsche Zentrum Berlin (JDZB) und das Institut für Ostasienwissenschaften (IN-EAST) der Universität Duisburg-Essen, Dr. Momoyo Hüstebeck, laden gemeinsam zu dieser Podiumsdiskussion ein (Sprachen: Deutsch und Japanisch mit simultaner Verdolmetschung), unterstützt von der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Weitere Einzelheiten auf der Webseite des JDZB:
https://jdzb.de/de/veranstaltungen/podiumsdiskussion-fuehrt-mehr-buergerbeteiligung-aus-der-demokratiekrise
Registrierung erforderlich:
https://app.guestoo.de/public/event/f9e82076-3732-4f3e-b24e-5127c232c641
Die Zukunft der Demokratie II
„Die Demokratie steckt in der Krise“ – ein fast allgegenwärtiger Satz, wenn es um Themen wie eine geringe Wahlbeteiligung, die sozial ungleiche Repräsentation von Wählerinteressen oder intransparente politische Entscheidungen von Expertengremien geht. Das gilt auch für Demokratien wie Deutschland und Japan.
Angesichts verbreiteter Politikverdrossenheit wird nach zusätzlichen Möglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger, ihre Meinung in politische Entscheidungen mit einbringen zu können, gerufen. Politik und Wissenschaft entwickeln dafür immer neue Beteiligungsverfahren. Viel versprechende Instrumente der Beteiligung, die in Deutschland und in Japan angewendet werden, sind Diskussionsverfahren bzw. institutionalisierte Bürgerdialoge – z.B. „Bürgerforen“ oder „mini-publics“. Die Politik lädt dabei Bürgerinnen und Bürger ein, zu ausgewählten Themen in Gruppendiskussionen miteinander ins Gespräch zu kommen, Meinungen auszutauschen und optimale Lösungsvorschläge für die Politik zu erarbeiten.
Aber sind diese Bürgerdialoge ein Mittel gegen die Demokratiekrise? Was sind aus japanisch-deutscher Perspektive die Möglichkeiten und Grenzen solcher institutionalisierten Partizipationsformen? Können sie tatsächlich dazu beitragen, dass die Politik die Meinungen von Bürgerinnen und Bürgern stärker berücksichtigt? Sind der hohe Organisations- und Zeitaufwand gerechtfertigt, um die Beteiligten Lösungsvorschläge erarbeiten zu lassen, die für die Politik nicht verbindlich sind?
Japanische und deutsche Expertinnen und Experten tauschen sich über Chancen und Hindernisse von Beteiligungsinstrumenten, insbesondere Diskussionsverfahren aus. Darüber hinaus diskutieren sie anhand deutscher und japanischer Erfahrungen, was Demokratien tatsächlich benötigen, um ihrem Auftrag gerecht zu werden, den Willen des Volkes zu repräsentieren.