Modular Probes
Wilkommen auf der Webseite des BMBF-Projekts Structure based design of MRI Probe Molecules for the highly sensitive detection of metastases
Pressemitteilung zum Projekt (8. Juni 2009) Mit Magnetfeldern Metastasen auf der Spur
Im Jahr 2008 erkrankten weltweit rund 12 Millionen Menschen an Krebs, wobei im gleichen Zeitraum etwa 7,6 Millionen an dieser Erkrankung verstarben. Nach aktuellen Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden Krebserkrankungen in etwa 2 Jahren die weltweit häufigste Todesursache sein. Die mit großem Abstand häufigste Krebsart sind bösartige Karzinome. Krebszellen können sich über Blut oder Lymphgefäße im gesamten Organismus verbreiten (Metastasierung). Das unkontrollierte Wachstum dieser Zellen führt rasch zur Zerstörung ganzer Organe und schließlich zum Tod des Patienten. Könnte man Metastasen frühzeitig erkennen und bekämpfen, so würde dies die Lebenserwartung der Patienten deutlich erhöhen. Die möglichst frühe Erkennung von Metastasen in Körpergewebe ist daher eine Herausforderung für die moderne Medizin.
Ein Forscherverbund aus Wissenschaftlern der Universität Duisburg-Essen und der Uniklinik Heidelberg entwickelt nun gemeinsam neue molekulare Sonden und Methoden, um Ärzte in die Lage zu versetzen, mit Hilfe der Magnetresonanz-Tomographie (MRT), einem bildgebenden diagnostischem Verfahren, möglichst frühzeitig Metastasen zu erkennen. Die Initiative „ModularProbes“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in den nächsten drei Jahren mit 1,6 Mio € unterstützt. Das Verbundprojekt wird von dem Biochemiker Prof. Dr. Bayer am Zentrum für Medizinische Biotechnologie in Essen koordiniert.
Die klinischen Krebsforscher Prof. Dr. Eggert und Dr. Schramm vom Universitätsklinikum Essen haben mehrere Proteine identifiziert, die beispielsweise auf der Oberfläche entarteter Zellen bei einem im Kindesalter auftretenden, bösartigen Tumor vorkommen. Diese Tumor-spezifischen Proteine werden von Dr. Krauss und Dr. Arndt vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) des Universitätsklinikums Heidelberg genutzt, um Antikörper-ähnliche Moleküle herzustellen, die mit hoher Spezifität an diese Strukturen binden.
Der interdisziplinäre Verbund wird verstärkt durch Forscher der Universität Duisburg-Essen. Der organische Chemiker Prof. Dr. Haberhauer, der am Zentrum für medizinische Biotechnologie ansässige Strukturbiologe Prof. Dr. Bayer, der Bioinformatiker Prof. Dr. Hoffmann sowie der Ingenieur Prof. Dr. Ladd. entwickeln im Rahmen des Projekts neue Moleküle und Kontrastmittel, die nach Kopplung an die Tumorzell-bindenden Moleküle den Nachweis von Metastasen in der bildgebenden Magnetresonanz-Tomographie (MRT) ermöglichen sollten. Im Rahmen dieses Projekts soll ein MRT-Gerät der neuesten Generation mit hochauflösender Technologie verwendet werden, so dass mit dem Verfahren selbst einzelne Tumorzellen im Organismus detektiert werden können. Die Forscher hoffen innerhalb von drei Jahren die erste Version dieser neuartigen Sonden für die Früherkennung von Metastasen soweit zu entwickeln, dass sie in einfachen Modellsystemen getestet werden kann.