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Fachgebiet Optoelektronik auf der ECOC 2016Großes Interesse: Millimeterwellen-Funksystem

Die jährliche European Conference on Optical Communication (ECOC) gehört zusammen mit der angeschlossenen Ausstellung zu den weltweit größten Veranstaltungen im Bereich der optischen Kommunikationstechnik. Nach den Metropolen Genf, Amsterdam, London, Cannes und Valencia war in diesem Jahr Düsseldorf Gastgeber und konnte auf dem Messegelände am Rhein 314 Aussteller aus 27 Ländern beherbergen und insgesamt 5.234 Besucher anlocken.

Mit dem von Professor Andreas Stöhr koordinierten EU-Projekt IPHOBAC-NG waren die Optoelektroniker aus Duisburg diesmal mit von der Partie: Es galt, das weltweit erste Millimeterwellen-Funksystem vorzustellen, das Datenraten, wie sie sonst nur über eine Glasfaser übertragen werden können, per Richtfunk über den Äther zu schicken vermag

Schnelles Internet bis in die privaten Haushalte ist in Deutschland selbst in Großstädten immer noch Mangelware Andere europäische Länder sind da deutlich weiter: Der international tätige Telekommunikationsriese Orange betreibt in Polen beispielsweise ein ausgedehntes Glasfasernetz (GPON), das in der bisherigen Ausbaustufe bis zu 2,5 Gigabit pro Sekunde zum Kunden liefern kann.

Da beim Ausbau des Netzes die Verlegung neuer Fasern sehr kostenintensiv sein kann, ist Orange auf der Suche nach Lösungen, um Strecken von bis zu einigen Kilometern drahtlos zu überbrücken Zusammen mit dem University College London und Finisar, dem Weltmarktführer für optoelektronische Komponenten, sowie Siklu, einem Anbieter von Richtfunktechnik, ist es den Duisburger Wissenschaftlern um Professor Stöhr gelungen, ein solches System zu realisieren Zum Einsatz kommt hier die sogenannte CRof-Technik, bei der die Trägerfrequenz von 70 Gigahertz zusammen mit den aufmodulierten Datenpaketen optisch erzeugt wird So war es nicht verwunderlich, dass namhafte Firmen wie Google-Fiber, Corning, Huawei, Nokia, Deutsche Telekom, Rohde & Schwarz sowie Huber+Suhner sich über die aktuellen Forschungsergebnisse am Stand der UDE informierten.

"Bis wir ein marktreifes Produkt haben, wird aber sicherlich noch einige Zeit vergehen" so Andreas Stöhr. "Leider konnte ich nicht selbst an der ECOC 2016 teilnehmen, da zeitgleich die Begutachtung des von uns mitbeantragten Sonderforschungsbereiches MARIE anstand". Die Abwesenheit hat sich jedoch gelohnt: Der neu beantragte SFB ist am 18 November 2016 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligt worden und startet am 1 Januar 2017.

Kontakt: Andreas Stöhr