Duisburger Universitätsmatrikel 1652 - 1818
Das Projekt:
Knapp 6.000 Studierende und so genannte Universitätsangehörige (Pedelle, Buchdrucker, Sprach-, Fecht- und Tanzmeister) trugen sich zwischen 1652 und 1818 in die alte Duisburger Universitätsmatrikel ein. Dort fehlten einige Studierende, die nur in den Promotionsmatrikeln der juristischen bzw. medizinischen Fakultät auftauchten. Obwohl die Hochschule erst im Oktober 1655 feierlich eröffnet wurde, datierten die ersten Einträge bereits vom Januar 1652 als Duisburg noch ein Akademisches Gymnasium ohne Promotionsrecht war.
Das "Album Studiosorum Universitatis Duisburgensis" befindet sich heute im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen - Abteilung Rheinland im Bestand "Universität Duisburg" unter der Nummer 172. Über eine Xerokopie der Handschrift verfügt das Stadtarchiv Duisburg im "Bestand 86: Universität Duisburg".
Im Jahre 1938 legte der Pfarrer Wilhelm Rotscheidt (1872-1945) eine Edition vor, die eine Reihe von Fehlinterpretationen bei Personen- und Herkunftsnamen aufwies.
In den 1980er Jahren begann Dr. Manfred Komorowski (Bibliothekar an der Universitätsbibiothek Duisburg) damit, biographische Informationen über die Duisburger Studierenden zu sammeln. Sie flossen bald in eine ständig ergänzte Access-Datenbank ein. In enger Kooperation mit dem damaligen Duisburger Professor der Kirchengeschichte Dr. Eckehart Stöve und dem niederländischen Archivar Dr. Joseph Wijnhoven nahm das Projekt einer neuen Edition ab 1998 konkrete Formen an. Herr Wijnhoven erwarb sich große Verdienste bei der revidierten Transkription der Matrikel wie auch bei der Ermittlung von zahllosen Fakten zu den einzelnen Studierendenbiographien, ergänzte hier die analogen Recherchen Komorowskis.
Eine erste elektronische Version, an der auch Frau Dr. Barbara Fink maßgeblich beteiligt war, konnte bald ins Netz gestellt werden. In ihr fehlten allerdings noch die Studierendenbiographien.
Auf Initiative des damaligen Universitätsarchivar Dr. Ingo Runde entstand ab 2007 ein völlig neues Projekt. Zusammen mit dem Lehrstuhl für Informatik der Universität Paderborn, vertreten durch Frau Dr. Rita Hartel, wurde eine Web-Datenbank konzipiert und dann stets verbessert, die die Wiedergabe der Handschrift mit der biobibliographischen Datenbank des Unterzeichneten vereinigen sollte. Der problemlose Rückgriff auf die Vorlage verhindert weitgehend falsche Lesarten, von denen gerade gedruckte Ausgaben alter Universitätsmatrikeln sehr oft betroffen sind. Besondere Erwähnung verdient die Lupenfunktion, mit der man fragliche Einträge vergrößern kann.