CONUS Kompetenznetz urban-industrielle Versorgung
Projektbeschreibung
CONUS - Competence Net urban-industrial Supply
Kompetenznetz urban-industrielle Versorgung
CONUS ist ein aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) finanzierter Zusammenschluss und die gemeinsame Koordination von Akteuer*innen aus dem Bereich Verkehr und Versorgung am Niederrhein, die durch ihr Wirtschaften zu nachhaltigerem Handeln beitragen. Dies geschieht durch den steten Ausbau eines gemeinsamen Interessen-Netzwerks, das sich über alle gesellschaftlichen Bereiche – Bürgerschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik & Verwaltung – erstreckt. Das Netzwerk forscht, testet bzw. implementiert, tauscht sich aus und teilt in seinem Wirkungsraum sein Wissen und seine Erfahrungen. Dabei werden die speziellen Herausforderungen und Potenziale des Niederrheins verschmolzen, um größtmögliche Erfolge im Klimaschutz und nachhaltigen Wirtschaften – zunächst für die Region, später für weitere Regionen – zu entwickeln. Über das CONUS-Netzwerk laufen zu Beginn bereits vier Living Labs, in denen neue, partizipative und vor allem regionale Prozesse angestoßen werden – mit besonderem Augenmerk auf die Stärkung von Stadt-(Um-)Land-Beziehungen durch Digitalisierung. Die Living Labs bieten die Möglichkeit, neue Ideen zu testen, setzen auf unterschiedlichen Ebenen der Wertschöpfungskette an und werden in das bestehende (Logistik-)System eingebettet. Der Rahmen des Netzwerks bietet darüber hinaus die Gelegenheit, verschiedene Projekte zu einem neuen Living Lab zusammenwachsen zu lassen. Dabei helfen dynamische Netzwerkevents, Think Tanks und Innovationsworkshops in einem inter- und transdisziplinären Umfeld. Durch die Etablierung des Kompetenz- und Innovationsnetzwerkes CONUS können die in Pilotprojekten gewonnenen Erkenntnisse wirtschaftlich und wissenschaftlich wieder- und weiterverwendet werden. Mit der Etablierung des kollaborativen Wirtschaftens versucht das Projekt in den kommenden zwei Jahren eine gelebte Nachhaltigkeitspraxis am Niederrhein zu fördern und weiterwachsen zu lassen – durch neue Kooperationen, Förderprojekte, Living Labs und Veranstaltungen.
Living Labs
Genussregion Niederrhein
Im Living Lab Genussregion Niederrhein werden Lebensmittelproduzenten, Logistikdienstleister und Verbraucher*innen über eine eigens designte IT-Plattform direkt in Kontakt gebracht. So werden neue regionale Wertschöpfungs- und Versorgungslösungen entwickelt. Sie stärken die Verbindung zwischen Stadt und Land. Durch eine digitale und direkte Vernetzung müssen keine Großhändler*innen zwischengeschaltet werden, sodass unternehmerische Zukunftspotenziale auch für kleine Betriebe der regionalen Landwirtschaft attraktiv werden.
Konkret werden im Verlauf der nächsten zwei Jahre eine Open Source IT-Plattform zur Förderung der Zusammenarbeit sowie zum Wissens- und Erfahrungsaustausch erarbeitet, getestet und angepasst. Darüber hinaus wird ein e-Food-Marktplatz entstehen, also ein wahrnehmbares web-basiertes Angebot für Endverbraucher*innen, um regional produzierte Lebensmittel zu erwerben.
BioEconomy Lab - Smart Logistics Grids für die Etablierung der Bioökonomie in der Region Niederrhein
Dieses Living Lab vernetzt Akteure aus Landwirtschaft und Industrie, um die Bioökonomie voranzutreiben. Ein Ziel der Bioökonomie ist es, in Zukunft mehr biobasierte Rohstoffe für Energie, Mobilität und Industrieprozesse einzusetzen, um nachhaltiges Wirtschaften zu ermöglichen. Als Grundvoraussetzung zur Schaffung der notwendigen logistischen Infrastruktur und Digitalisierungsmaßnahmen werden Smart Logistics Grids aufgebaut. Am Niederrhein befinden sich bereits Produzenten solcher biobasierter Produkte. An drei konkreten Produzenten a) Biologische Naturverpackungen (BIOTEC, Emmerich), b) Bioplastik (IKS, Neuss) sowie c) biologisch abbaubare und biobasierte Polymere und Compounds (FKuR, Willich) wird das Potenzial aufgezeigt und die Region als Vorreiter auf dem Gebiet der Bioökonomie etabliert.
AgriWear
Im Living Lab AgriWear wird digitale Technik zur Unterstützung des Ablaufs in Agrarunternehmen erprobt. IT-gestützte technologische Hilfen – wie beispielsweise spezielle Brillen – unterstützen die Mitarbeitenden bei der Optimierung der Liefer- und Erzeugungsprozesse. Getestet und erarbeitet werden dynamische, digital unterstützte Systeme, die eine Versorgungssicherheit garantieren, gleichzeitig aber auch eine Überlieferung mit bestimmten Produkten (schnell verderbliche Lebensmittel) verhindern. Die Ergebnisse tragen so einerseits zur Prozessoptimierung und damit namentlich zu Ressourcenschonung bei und bieten darüber hinaus auch Entfaltungsmöglichkeiten für kleine regionale Unternehmen. Das LL trägt zu wirtschaftlicheren und sicheren Arbeitsabläufen bei. Im Zuge von AgriWear erscheint ein Handlungsleitfaden, der die gesammelten Erkenntnisse zusammenfasst und öffentlich zur Verfügung stellen wird. Eine enge Kooperation mit dem Nachbarland Niederlande stärkt außerdem die geographischen Beziehungen des Niederrheins.
Autonomer ÖPNV-Pilot
Die Mobilität der Zukunft ist autonom, vernetzt und smart. Um diese Vision zu erreichen, ist im Living Lab Autonomer ÖPNV-Pilot der Einsatz eines automatisierten Busses in der Klever Innenstadt geplant. Dieser Bus wird sowohl in das bestehende als auch in zukünftig denkbare komplexe Verkehrssysteme eingebunden. Autonome Transportmittel können sowohl den Personen- als auch den Warenverkehr revolutionieren. Besonders für die Herausforderungen der Mobilitätswende stellt der autonome ÖPNV einen vielversprechenden Lösungsansatz dar: „Weiße Flecken“ im ländlichen Raum können mit der Unterstützung autonomer und smart-digital verknüpfter Fahrzeuge erschlossen und angebunden werden.