Interviews mit unseren Stipendiat:innen
Victoria
Medizin, Cusanuswerk
Warum stelle ich mich als Stip-Buddy zur Verfügung?
Ich stelle mich als Stip-Buddy zur Verfügung, da ich es wichtig finde, ein möglichst niedrigschwelliges Angebot für Stipendien zu schaffen. Stipendien sollten nicht allein davon abhängen, ob man Eltern, Geschwister oder Freunde hat, die ein Stipendium hatten und ihre Erfahrungen mit einem teilen und im Bewerbungsprozess unterstützen konnten.
Ich selbst hatte niemanden in meinem Bekanntenkreis, der Stipendiat war und hätte sehr davon profitiert, wenn jemand mit mir seine Erfahrungen geteilt und vielleicht den ein oder anderen Ratschlag für das Auswahlgespräch gegeben hätte.
Welche besonderen Angebote bietet dein Förderwerk, die du für dich nutzen kannst?
Als Stipendiat des Cusanuswerks nimmt man jedes Jahr, als Teil seiner Bildungspflicht, an einer zweiwöchigen „Ferienakademie“ teil. Diese Akademien haben jedes Jahr neue und teilweise komplett fachfremde Überthemen, zu denen man dann in diesen zwei Wochen sich mittels Vorträgen, Diskussionen, Workshops, usw. weiterbildet. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Menschen aus ganz Deutschland mit den unterschiedlichsten Studiengängen kennenzulernen und vielleicht sogar Freundschaften fürs Leben zu knüpfen.
Abseits von den Akademien gibt es ein vielfältiges, freiwilliges Programm, an dem man teilnehmen oder sogar eigene Ideen einbringen kann. Ich hatte zum Beispiel die Möglichkeit, 2023 für die National Model United Nations mit einer Delegation des Cusanuswerks nach Kobe in Japan reisen zu dürfen und dort das Land, die Kultur und die Arbeit der Vereinten Nationen kennenzulernen. Ein einmaliges Erlebnis, das ohne das Cusanuswerk niemals möglich gewesen wäre.
Welche Tipps würdest du Schüler*innen und Studierenden geben, die sich für ein Stipendium interessieren und/oder sich für ein Stipendium bewerben möchten?
Mein Rat ist, sich einfach zu bewerben, unabhängig von Ängsten, dass man nicht gut genug sein könnte. Wenn man diese Hürde erst einmal geschafft hat, verläuft der weitere Bewerbungsprozess dann in der Regel ganz von alleine.
Am Ende kann man nicht mehr als eine Ablehnung erhalten und hat in dem Sinne nichts verloren, sondern neue, wertvolle Erfahrungen gesammelt, in Form der Bewerbungsschreiben, der Auswahlgespräche und neuen Menschen, die man kennenlernen durfte. Daran kann man wachsen und die Erfahrungen für weitere Bewerbungen und das eigene Leben nutzen.
Ein "Nein" heißt schließlich nicht, dass man nicht gut genug war, sondern es kann auch lediglich bedeuten, dass man aufgrund seiner Einstellungen und Erwartungen nicht zu diesem spezifischen Stipendienwerk gepasst hat und man vielleicht noch das passende Werk für sich finden muss. Es gibt schließlich nicht nur ein Stipendienwerk, sondern viele weitere mit unterschiedlichen Ausrichtungen und Schwerpunkten.