Interviews mit unseren Stipendiat:innen

Yannick

Medizin, Konrad-Adenauer-Stiftung

Warum stellst Du Dich als Stip-Buddy zur Verfügung?
Immer wieder treffe ich auf engagierte KomiltonInnen, die sich nicht trauen sich auf ein Stipendium zu bewerben oder denken, dass sie sowieso keine Chance haben. Ich glaube, dass das im größten Teil der Fälle unberechtigt ist. Ich selber profitiere sehr von meinem Stipendium, sowohl durch die ideele Förderung, also das Bildungsprogramm, als auch durch die finanzielle Förderung. Als Ansprechpartner möchte ich dafür sorgen, dass sich mehr Komilitonen unserer Uni trauen!

Was bedeutet das KAS-Stipendium für Dich? Was gefällt Dir besonders?
Besonders gut an der KAS finde ich, dass man viel Kontakt mit Studierenden anderer Fachrichtungen hat. Das weitet auch den eigenen Horizont, da ich sonst als Medizinstudent am Uniklinkum meist nur unter anderen Medizinstudenten bin. Die verschiedenen Perspektiven helfen gesellschaftliche Themen aus einem breiteren Blickwinkel zu betrachten und sorgen auch für ein gegenseitiges Verständnis. Als KAS-Stipendiat nimmt man an den Veranstaltungen der örtlichen Hochschulgruppe teil. In unserer Hochschulgruppe hier in Duisburg und Essen planen wir gemeinsam ein Semesterprogramm und laden z.B. spannende ReferentInnen ein und diskutieren nachher gemeinsam.
Außerdem gibt es ein Seminarprogramm, bei der man sich zu vorher selbst gewählten Themen auch mit KAS-Stipendiaten aus anderen Teilen Deutschlands, aber teilweise auch anderen Teilen der Welt austauscht. Bei gemeinsamen Veranstaltungen mit anderen Begabtenförderungswerken, kann man außerdem auch mit StipendiatInnen anderer Stiftungen in Kontakt kommen, wie z.B. der Linken-nahen Rosa-Luxemburg-Stiftung. Bei solchen Veranstaltungen prallen dann, wie man sich sicher denken kann, sehr unterschiedliche Weltbilder und Ansichten aufeinander. Im demokratischen Diskurs gelingt es jedoch, die Sichtweise des anderen besser kennenzulernen und teilweise auch nachzuvollziehen. Auch wenn man am Ende nicht einer Meinung ist, weiß man aber dennoch sein Engagement zu schätzen und manchmal gelingt es auch gemeinsame Kompromislinien zu entwickeln. In einer zunehmend polarisierten und segregierten Gesellschaft ist dies für mich eine sehr schöne und auch lehrreiche Erfahrung gewesen.

Was waren Deine Beweggründe Dich für ein Stipendium zu bewerben?
Neben dem beschriebenen ideelen Förderprogramm, spielte natürlich auch der finanzielle Aspekt eine Rolle. Bei den Stipendien der Begabtenförderungswerke, zu denen die Konrad-Adenauer-Stiftung, aber auch zwölf weitere politische, kirchliche und gesellschaftliche Förderwerke zählen, erhält man 300€ Büchergeld und zusätzlich das Geld, was einem ansonsten als BaföG zustehen würde, als Vollstipendium. Das heißt, dass man im Gegensatz zum BaföG-Bezug, kein Geld wieder zurückzahlen muss. Durch dieses finanzielle Polster fällt es mir leichter mich auf mein Studium zu konzentrieren.

Neben sehr guten Schul-/Studienleistungen ist auch Engagement eine Voraussetzung für ein Stipendium. Mit welchem Engagement hast Du überzeugt?

Bei der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) ist neben guten Noten insbesondere auch das politisch-soziale Engagement relevant.  Im Mittelpunkt steht das Ziel, Persönlichkeiten zu fördern, die sich aktiv in die Gesellschaft einbringen wollen und mit ihren Ideen und ihrem Handeln positiv zur Gesellschaft beitragen. Neben einem FSJ im Rettungsdienst, was ich vor meinem Studium absolviert habe, habe ich mich als Jugendlicher in der Kirche engagiert und u.a. eine örtliche Nachbarschaftshilfe während der Coronapandemie mit anderen ins Leben gerufen. Außerdem bin ich in meiner Heimatstadt in der CDU aktiv. Eine Parteimitgliedschaft ist bei der Bewerbung aber absolut keine Voraussetzung!
Wichtig für die KAS ist jedoch, dass zentrale Werte geteilt werden, dazu gehören: „Eigenverantwortung und Solidarität, Freiheit und Gerechtigkeit, […] der Respekt vor der Menschenwürde, der Schutz der Meinungsfreiheit sowie die Förderung der Entfaltungsmöglichkeit jedes und jeder Einzelnen.“ (kas.de, abgerufen am 16. Juni 2024).

Welche Tipps würdest du Schüler*innen und Studierenden geben, die sich für ein Stipendium interessieren?
Die größte Hürde an ein Stipendium zu kommen, ist sich zu bewerben, hat mir mal jemand auf einer Veranstaltung zu Stipendien gesagt. Und aus meiner Sicht ist das auch tatsächlich so: Viele derjenigen, bei denen ich gute Chancen sehen würde, antworten auf Nachfrage, dass sie sich keine Hoffnungen machen und es deshalb nicht versuchen. Wenn ihr schon auf dieser Webseite angekommen seid und bis hierher gelesen habt, bewerbt euch! Sprecht Komilitonen an, von denen ihr vielleicht wisst, dass sie ein Stipendium haben und fragt sie, wie sie Stipendium bekommen haben und welcher Dozent z.B. ein gutes Empfehlungsschreiben geschrieben habt oder nehmt einfach Kontakt mit uns Stip-Buddys auf!

Was ist eine Besonderheit Deines Begabtenförderungswerks?
Neben der Studienförderung bietet die KAS auch noch ein spezielles Programm für Studierende an, die später einmal journalisitsch arbeiten möchten. Dafür muss man nicht unbedingt Journalismus oder Germanistik studieren, aber der Wunsch im Journalismus zu arbeiten, sollte gegeben sein. Das Programm ist sehr renommiert und wird von den Medienhäusern geschätzt. Wenn du Interesse am Journalismus hast, stelle ich gerne Kontakt mit Stipendiaten der Journalistischen Nachwuchsförderung der KAS her.

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