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15.10.2016 - 09:10:58
ECoL Summer School 2016
Hafen der Zukunft
Die diesjährige ECoL Summer School machte Halt im Ruhrgebiet. Es ist bereits die zweite von duisport gesponserte Sommerschule des Netzwerks ‚Emerging Concepts of Logistics‘ (ECoL). Das Leitthema „Port of the Future“ begleitete die Gruppe aus jungen ForscherInnen für sechs Tage nach Duisburg, an den Duisburger Hafen und damit in das logistische Herzstück des Ruhrgebiets.
Erst Istanbul, jetzt Duisburg
Im letzten Jahr fand die erste ECoL Summer School in der pittoresken Metropole Istanbul auf dem Campus des ECoL Partners Koç Universität statt. Das Konzept einer Sommerschule überzeugte OrganisatorInnen und TeilnehmerInnen und ist fortan Teil des ECoL-Netzwerks getragen von der Koç Universität und der Universität Duisburg-Essen (UDE). In diesem Jahr begrüßte das Zentrum für Logistik & Verkehr (ZLV) der UDE die internationalen TeilnehmerInnen auf dem Campus Duisburg. Die Metropolregion Ruhr, deren Städtebild wie kaum ein anderes von Industrielandschaft geprägt ist und die Eurpas größten Binnenhafen beherbergt, bot viele Brückenschläge zum Themeninhalt der Sommerschule, der in diesem Jahr allem voran auf den Umschlagplatz Hafen gemünzt wurde.
Teilnehmerinnen der ECoL Summer School:
https://www.uni-due.de/imperia/md/images/zlv/group_photo_ecol_summer_school_2016.jpg
Logistische Herausforderungen meistern
Mit dem Programm ‚Emerging Concepts of Logistics‘ werden Logistik-Innovationen in der engen Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft gefördert. Um ein abwechslungsreiches und transdisziplinäres Umfeld für die TeilnehmerInnen zu schaffen, besuchte die diesjährige Klasse der ECoL Summer School den Logistikdienstleister Schnellecke, erkundete die Umgebung mit E-Bikes der Stadtwerke und besichtigte den Duisburger Hafen. Zurück im Gerhard-Mercator Haus in Duisburg präsentierten die TeilnehmerInnen ihre Forschungsexpertise und bekamen von LogistikexpertInnen Einsicht in Zukunftskonzepte der Hafenlogistik. Anschließend bot sich in den Arbeitsgruppen Urban-, Energy- sowie Service- & Digital-Hub die Möglichkeit, die abwechslungsreichen Vorträge und Eindrücke zu diskutieren und neue Projektansätze auszuarbeiten.
Viele Disziplinen vereint
Das ECoL-Konzept setzt nicht nur auf Logistiker-Knowhow, um großen Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Deshalb bestimmen inter- und transdisziplinäre Perspektiven die Vortragsreihen der ECoL Summer School. Neben Vertretern aus Wirtschaft, darunter Dieter Lindenblatt vom Hafen Antwerpen und Stephan Convent vom Logistikdienstleister Rhenus, die ihren unternehmerischen Blick auf den ‚Port of the Future‘ richteten, referierten auch eine Reihe von DozentInnen der Universität Duisburg-Essen und der FOM Hochschule. Während PD Dr. Ani Melkonyan die Auswirkungen des Klimawandels auf die Nahrungsmittelversorgung diskutierte, hinterfragte Prof. Dr. Matthias Klumpp die Herausforderung der Mensch-Technik-Performance in der Logistik. Prof. Dr. Jens Martin Gurr beschrieb die oft vernachlässigte Rolle von soziokulturellen Faktoren für die Planung urbaner Infrastrukturen. Aber auch die Position von Politik und Land kam nicht zu kurz. So stellte Gunnar Platz der Planco Consulting das Hafen- und Logistikkonzept des Landes Nordrhein-Westfalens vor.
Häfen neu erfinden
Um das breite Spektrum an Eindrücken und Informationen für neue Forschungszwecke kanalisieren zu können, teilten sich die TeilnehmerInnen in die drei Schwerpunktgruppen Urban-, Energy- und Service- & Digital-Hub auf. Die Themenschwerpunkte wurden vom ZLV-Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Bernd Noche, von Prof. Dr. Metin Türkay der Koç Universität sowie von Prof. Dr. Thomas Hanke der FOM Hochschule betreut.
Doch wie soll der Hafen der Zukunft gestaltet sein? Das Team Service- & Digital-Hub schlug vor, dem Hafen eine Reihe komplementärer Funktionen zu übergeben. So sollen neben dem logistischen Kernbereich auch Freizeit- und Bildungsmöglichkeiten im Hafen integriert werden. Schon im Vorfeld war die Idee aufgekommen, das meist prestigeträchtige Lage innerhalb der Stadt auch für BewohnerInnen und TouristInnen zu öffnen. Auch über die Idee, 3D-Druckereien als Dienstleistung für Privat- und Geschäftskunden zu etablieren, wurde diskutiert. Die Gruppe Energy-Hub konzipierte ein Hafennetzwerk, das die ökologische Verantwortung für umgelagerte Ware übernimmt und deren Produktions- und Recyclingprozesse in den Hafenstützpunkten verankert. Um dies zu erreichen, müssten Produktinformationen im Netzwerk von kooperierenden Häfen gespeichert und für effektive und umweltschonende Weiterverarbeitung auf den Hafengeländen ausgewertet werden. Das Team Urban-Hub entwickelte Grundsätze, die bei der Planung und Entstehung urbaner Drehscheiben wichtig sind. Der stadtplanerische Ansatz zielte vor allem darauf ab, eine Bandbreite an Möglichkeiten zur Zeitgestaltung für BesucherInnen von ‚Urban-Hubs‘ zu gewährleisten und dabei verwandelbare Orte zu konzipieren, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Menschen gerecht werden und dabei Integration und Inklusion fördern.
Blick in die Zukunft
ECoL- und DIALOGistik-Koordinatorin der Universität Duisburg-Essen Güldilek Köylüo?lu war bei der Planung der Summer School ein internationales Umfeld besonders wichtig: „Ich freue mich, dass neben der Initiierung und Stärkung von Kooperationen durch die ECoL Summer School auch ein wesentlicher Beitrag zum besseren interkulturellen und sozialen Miteinander entsteht.“ Köylüo?lu stellt für die kommende Summer School, die voraussichtlich wieder in Istanbul stattfinden wird, das Thema „Food Supply Chains“ in Aussicht.
Mehr Eindrücke und ausführliche Berichte zu den Summer Schools:
http://www.ecol-summerschool.net
Mehr zum ECoL Network:
http://www.ecol-network.eu
Mehr zu DIALOGistik Duisburg:
http://www.dialogistik-duisburg.de
Kontakt: Güldilek Köylüo?lu:
gueldilek.koeylueoglu@uni-due.de