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25.03.2021 - 09:27:46

Jedes Jahr gehen in Deutschland 200 Millionen Schokohasen auf die Reise – zum Teil in ferne Länder

Osterhasen-Logistik: So kommt der süße Klassiker an

Jedes Kind weiß: An Ostern bringt der Hase bemalte Eier und versteckt sie im Garten. Für viele Familien ist es ein Riesenspaß, die bunte Beute aufzuspüren. Doch wie kam es dazu, dass ausgerechnet Meister Lampe diesen Job übernahm? Dazu gibt es mehrere Geschichten, von denen keine sicher belegt ist. Eine davon: Ursprünglich war das Lamm das Ostertier. Angeblich ging der Versuch, einen Osterkuchen in Lammform zu backen, irgendwo in Europa schief. Der Teig war verlaufen, aus dem Ofen kam ein langohriges Tier hervor. Der Osterhase war geboren!

Heute dürfen Hasen aus Schokolade bei keinem Osterfest fehlen. Im Jahr 2019 gingen 220 Millionen frisch „polierte“ Schokohasen auf die Reise vom Hersteller in die Supermärkte – 106 Millionen davon sogar in den Export. Und das stellt die Logistikerinnen und Logistiker vor große Herausforderungen. Die hohlen Schokokörper sind eine äußerst empfindliche Fracht und die Planungsbedingungen der Auslieferung komplex.

Beginn der Herstellung ist bereits im Dezember, wenn sich noch die Weihnachtsmänner in den Regalen drängen. Die Rohware – Kakaobohnen, -masse und -butter – kommt von Kakaoplantagen, vor allem aus Westafrika und Lateinamerika. Bereits im September laufen Seeschiffe mit der Ware in den Hamburger Hafen ein. Dort übernehmen Logistikunternehmen die Rohmasse, lagern sie für die Schokoladenhersteller ein oder bringen die Ware weiter auf den Weg zu den jeweiligen Produktionsstätten. In der heißen Phase werden rechtzeitig vor Ostern täglich bis zu 15 Container mit Kakaomasse und -butter für das süße Ostergeschäft am Hamburger Hafen umgeschlagen.

Rund um die Schokohasen hat die Logistik eine Reihe von Herausforderungen zu meistern: Das Transportvolumen steigt, gleichzeitig sinken die Kapazitäten und das Zeitfenster für die Auslieferung ist klein. Da hilft nur gute Planung, doch genau die ist schwierig. Oft wissen die Logistikdienstleister erst ein bis zwei Wochen vor der Karwoche, wie viel Transportkapazitäten und Personal sie brauchen. Dann muss es schnell gehen: Die fertigen Hasen werden abgeholt und in Zentralläger der Handelsketten und Onlinehändler gebracht. Von dort treten sie die nächste Etappe zu den Verkaufsstellen oder direkt zum Kunden an. Unterwegs gilt die Maxime, sie wie rohe Eier zu behandeln. Denn Schokobruch kommt bei Verbraucherinnen und Verbrauchern gar nicht gut an. Das wissen die Logistikexperten und stellen sich durch entsprechende Verpackungen und vorsichtiges Handling darauf ein.

Die meisten Käufer der köstlichen Süßigkeit im Hasenlook ahnen nichts von den komplexen logistischen Abläufen, die Millionen von Schokoosterhasen auf ihrem Weg in den Lebensmitteleinzelhandel hinter sich bringen. Aber Meister Lampe ist eindeutig ein echter Logistikheld und würde sich darum auch sehr gut in der Heldenkampagne der Logistik-Imageinitiative von „Die Wirtschaftsmacher“ machen – aber dazu ist er leider zu beschäftigt und immer schon auf dem Sprung zum nächsten Osternest.

Informationen im Netz:
https://www.die-wirtschaftsmacher.de