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20.02.2025 - 12:00:00
ZLV-Projekt R2K-Klim+: Präsentation von Teilergebnissen auf der DOKORP 2025
Am 11. Februar 2025 präsentierte das ZLV im Rahmen des Projekts R2K-Klim+ auf der 7. Dortmunder Konferenz für Raum- und Planungsforschung (DOKORP) einen Beitrag zum Thema „Resilienz städtischer Verkehrssysteme gegenüber Hitzeereignissen: Befunde aus der Stadt Duisburg“.
Auf der Website des Projekts heißt es dazu:
Mit dem fortschreitenden Klimawandel nehmen Häufigkeit, Intensität und Auswirkungen von Extremereignissen weiter zu. Temperaturextreme als Folge des Klimawandels sind allgegenwärtig und ihre Folgen und Auswirkungen werden weltweit immer deutlicher. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes ist die mittlere Jahreslufttemperatur in Deutschland im Zeitraum von 1881 bis 2021 um 1,6 °C angestiegen, und auch die mittlere Anzahl der Hitzetage (Lufttemperatur > 30 °C) hat sich seit den 1950er Jahren von durchschnittlich drei auf neun Tage pro Jahr erhöht. Diese Effekte werden häufig durch das Phänomen der städtischen Wärmeinsel (Urban Heat Island) verstärkt. Die Hitzebelastung in Städten erhöht nicht nur das körperliche Unbehagen und das Gesundheitsrisiko der Stadtbevölkerung (z. B. vulnerable Personengruppen, Arbeiten im Freien, überhitzte Gebäude), sondern hat auch weitreichende Folgen für die städtischen Stadt- und Verkehrssysteme.
Obwohl verschiedene Bereiche der Stadt unter den negativen Auswirkungen extremer Temperaturen leiden (z. B. Wohn- und Bausubstanz, Grünflächen, Produktivitätsverluste), sind diese Auswirkungen eng mit der Verkehrsinfrastruktur und der Mobilität verbunden. Einerseits können Asphalt und Straßenbeläge bei extremen Temperaturen aufweichen und Schäden wie Risse und Verformungen erleiden, oder Schienen können sich verformen, was zu Störungen im Bahnverkehr führt. Zum anderen können überhitzte Haltestellen und Fahrzeuge zu einer geringeren Auslastung des ÖPNV führen. Auch die aktive Mobilität zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterliegt neuen Entscheidungsmechanismen. Die Auswirkungen extremer Temperaturen auf die Mobilität der Menschen sind vielschichtig und beeinflussen Mobilitätsentscheidungen und das Verkehrsverhalten. Zunehmend extremere Temperaturen zwingen die Menschen, sich anzupassen und ihre täglichen Wegemuster zu ändern, was Auswirkungen auf die städtische Mobilität haben kann. Studien haben gezeigt, dass mit steigenden Temperaturen der aktive Verkehr abnimmt und der motorisierte Verkehr zunimmt. Innerhalb des motorisierten Verkehrs nimmt die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ab, während die Zahl der Fahrten im Individualverkehr bei hohen Temperaturen zunimmt. Daher ist es notwendig, die Anfälligkeit des Verkehrssektors für extreme Temperaturen zu erkennen und Anpassungs- und Resilienzstrategien zu entwickeln, um die Hitzebelastung zu reduzieren.
In der vorliegenden Studie des ZLV wird die Resilienz von Verkehrssystemen gegenüber städtischer Hitze auf Stadtebene analysiert. Die Resilienz von Verkehrssystemen gegenüber städtischer Hitze wird am Beispiel der Stadt Duisburg im Westen Nordrhein-Westfalens untersucht. Unter Verwendung von Wegen werden die Auswirkungen extremer Temperaturen auf das Reiseverhalten, die Verkehrsmittelwahl und die Verkehrsnachfragevariationen für einen Temperaturanstieg quantitativ bewertet. Die Ergebnisse eröffnen neue Perspektiven hinsichtlich der Effekte von Hitzeeffekten auf das Verkehrssystem und bieten Stadt- und Verkehrsplanern die Möglichkeit, Strategien zur Verringerung der negativen Auswirkungen von Hitzebelastungen zu entwickeln.
Weitere Informationen über das Projekt finden Sie hier: https://r2k-klim.net/