Arbeitszeit und Qualifizierung

Inhalt:

Im gegenwärtigen Wettbewerbsprozess stehen Unternehmen und Belegschaften unter einem mehrfachen Anpassungs- und Modernisierungsdruck. Dieser Druck erfordert neben technischen auch organisationale Neuorientierungen und Strategien. Dabei werden an Betriebe und Belegschaften erhebliche Flexibilitätsanforderungen gestellt, welche unter anderem im Rahmen der betrieblichen Weiterbildung und in einer flexibel gestalteten Arbeitszeit begegnet werden.

Das Projekt "Arbeitszeit und Qualifizierung" des Fachgebietes Wirtschaftspädagogik untersucht den Zusammenhang von arbeitszeitlichen Lösungen und betrieblich organisierten oder finanzierten Qualifizierungsmaßnahmen zur Stabilisierung und Optimierung der Unternehmens- und Personalsituation.

In den neuen Unternehmensphilosophien heißt es durchweg, dass flexible, verantwortungsbereite, modern qualifizierte Mitarbeiter mit der Bereitschaft zum lebenslangen Lernen benötigt werden. Qualifizierung in diesem Sinn dient dem Erwerb eines breit angelegten Erfahrungswissens sowie dem Erhalt und der notwendigen Modernisierung der für die jeweilige berufliche Tätigkeit erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten. Darüber hinaus soll die Qualifizierung eine angemessene berufliche Entwicklung fördern, insbesondere vorausschauend auf veränderte Anforderungen vorbereiten und so zur Sicherung von Arbeitsplätzen beitragen. Eine so definierte Qualifizierungszeit ist von der Definition 'reiner Arbeitszeit' nicht mehr weit entfernt, so dass Strategien einer Verzahnung von Arbeits- und Lernzeiten als sinnvoll erscheinen.

Von praktischer Relevanz, die Organisation betrieblicher Weiterbildung betreffend, werden jene Absprachen genannt, die eine Festschreibung individueller Ansprüche der Arbeitnehmer an Weiterbildung garantieren. Strategien, die auf qualifikationsorientierte Arbeitszeitverkürzung setzen, entwickeln sich dahingehend, die Arbeitgeber zu verpflichten, die Entwicklung von Qualifikationen und Erfahrungswissen systematisch zu fördern.

Im Projekt Arbeitszeit und Qualifizierung wird versucht, eine Vielzahl betrieblich praktizierter Modelle zu identifizieren, in denen Arbeitszeitflexibilisierungen und Qualifizierungsprozesse in einem engen Zusammenhang gesehen werden. Aus diesen Modellen sollten Impulse für betriebliche, individuelle und arbeitsmarktliche Strategien gelesen werden können, um auch den Strukturwandel in NRW zu unterstützen.

Finanziert aus Mittel der EU und des Landes NRW

Projektdauer: 01.01.2000 bis 31.12.2001 

Projektteam:
Prof. Dr. Rolf Dobischat (Leitung)
Dr. Ingo Benzenberg
Dipl.-Päd. Veit Echterhoff
Dipl.-Päd. Bianca Goertz
Dipl.-Ök. Eva Ahlene