Projekt 22
Berufsschulen auf dem Weg zu regionalen Kompetenzzentren - Eine Bestandsaufnahme des Potenzials von Berufsschulen für ein Engagement in neuen Tätigkeitsfeldern? (BEKO)
Durchgeführt unter der Leitung von Prof. Dr. Rolf Dobischat von den Forschungsgruppen:
- Universität Bremen, Forschungsgruppe Praxisnahe Berufsbildung (FPB), Dr. Reiner Schlausch
- Universität Duisburg-Essen, Standort Duisburg, Institut für Erziehungswissenschaft, Prof. Dr. Rolf Dobischat, Dr. Karl Düsseldorff und Dr. Ruth Roß
- Universität St. Gallen, Institut für Wirtschaftspädagogik (IWP) Prof. Dr. Dieter Euler und Dr. Karl Wilbers
Laufzeit: 7/2001 bis 9/2002
Projektskizze:
Der dynamische Wandel im Beschäftigungssystem und in der Gesellschaft hat die berufliche Bildung insgesamt unter Reformdruck geraten lassen. Innerhalb dieses problematischen Gefüges kommt der beruflichen Weiterbildung für den Modernisierungsprozess immer größere Bedeutung zu. Dabei setzt Politikgestaltung zunehmend auf kooperative Problemlöseprozesse in der Region, die zudem mit einer Netzwerkorganisation als Mittler zwischen freiem Markt und staatlicher Steuerung in Verbindung gebracht werden. Immer häufiger werden Überlegungen bzw. Forderungen in Richtung einer Beteiligung von Berufsschulen hieran laut. Damit einher gehen Vorstellungen von Berufsschulen als „regionale Kompetenzzentren“ sowie entsprechend veränderte Erwartungen an deren Rolle und Profil.
Solche Überlegungen scheinen zunächst sowohl äußerst ambitioniert als auch konfliktträchtig. Schließlich gehört die für andere Weiterbildungsanbieter überlebenswichtige Lösung regionaler Problemlagen und die kundenorientierte Vermarktung von Angeboten nicht zu den Pflichtaufgaben berufsbildender Schulen. Andererseits kann man feststellen, dass die Berufsschule auch heute schon komplexe Aufgaben außerhalb der Pflichtbeschulung erfüllt und dabei erste Schritte in Richtung Weiterbildung geht. Wie verbreitet das ist und wie weit das im Einzelfall geht, darüber gibt es allerdings bisher keine gesicherten Erkenntnisse.
Mit Abschluss des Projektes BEKO – „Berufsschulen auf dem Weg zu regionalen Kompetenzzentren?“ – liegt nun eine erste Bestandsaufnahme des Potenzials von Berufsschulen für ein Engagement in neuen Tätigkeitsfeldern vor. Zentrale Untersuchungsfragestellungen waren:
- Welche Leistungen bieten Berufsschulen über ihr „Kerngeschäft“ hinaus an?
- Welche Zielgruppen werden damit angesprochen?
- Inwieweit werden Partner bei der Erbringung von Zusatzleistungen einbezogen?
- Welche Bedingungen und Anlässe sind für diese Entwicklung entscheidend?
- Welche innerschulischen Prozesse und Faktoren sind hierfür relevant?
- Welche Entwicklungsimpulse in die Region sind auszumachen?
- Welche Rückwirkungen auf das schulische „Kerngeschäft“ gibt es?
- Welche Wettbewerbsvorteile und -nachteile haben Berufsschulen?
Um Antworten darauf zu finden, wurden Fallstudien durchgeführt mit ausgewählten Schulen, die bezogen auf Weiterbildung landesweit eine Vorreiterrolle einnehmen.
Publikationen:
Dobischat, R./Düsseldorff, K./Euler, D./Roß, R./Schlausch, R./Wilbers, K.: Berufsschulen auf dem Weg zu regionalen Kompetenzzentren? Eine Bestandsaufnahme des Potenzials von Berufsschulen für ein Engagement in neuen Tätigkeitsfeldern - im Auftrag des BMBF. Duisburg im September 2002.
Roß, R./Dobischat, R./Düsseldorff, K.: Berufsbildende Schulen auf dem Weg zu reginalen Kompetenzzentren? In: Berufsbildung 56(2002)78. S. 16-17.
Letzte Aktualisierung: Februar 2005