Entwicklung und Evaluation interaktiver Conceptual Strand Maps for Science zur Förderung der inhaltlichen Kohärenz von Chemieunterricht [CoSMaS]

Lehrpersonen nehmen die Lehrerbildung häufig inhaltlich als nicht kohärent, sondern vielmehr als fragmentiert wahr. Aus der Perspektive der Lehrpersonen werden Gegenstände der Lehrerbildung nicht aufeinander bezogen oder es werden aus ihrer Perspektive Gegenstände zum Thema gemacht, die sie mangels Verknüpfung nicht als relevant für ihren späteren Beruf wahrnehmen. Daraus folgt häufig, dass die angehenden Lehrpersonen kaum Verknüpfungen von fachlichen und fachdidaktischen Inhalten anlegen.

Conceptual Strand Maps werden in den Naturwissenschaften vor allem als Grundlage für die inhaltliche Strukturierung von Curricula und für die Entwicklung passender Leistungsüberprüfungen genutzt. Doch Conceptual Strand Maps bieten noch ein anderes Potenzial: Die in den Conceptual Strand Maps behandelten Wissensbausteine naturwissenschaftlicher und chemischer Konzepte lassen sich in einer digitalen Umgebung direkt mit zu den Bausteinen passenden Lehr-Lern-Materialien für Lernende interaktiv verknüpfen. Daraus erwächst ein Potential solche adaptierten Strand Maps als Werkzeug in der Lehrerbildung einzusetzen.

Ziel des Projekts CoSMaS ist die Unterstützung von angehenden Lehrpersonen bei der Planung von inhaltlich kohärenten Lerngelegenheiten im Fach Chemie mit Hilfe von Conceptual Strand Maps. Die Conceptual Strand Maps dienen dabei als Werkzeug zur Verknüpfung von fachlichem und fachdidaktischem Wissen. Damit wird gleichzeitig das Ziel verbunden, die Kohärenz von Lerngelegenheiten für angehende Lehrpersonen erhöht.

Ausblick: Durch das Projekt CoSMaS soll mittelfristig eine Implementation in das Regelangebot der Lehramtsstudiengänge Chemie erfolgen. Im Sinne des Professionswissensaufbaus kann langfristig zudem eine Übertragung der Methode auf den Vorbereitungsdienst im Fach Chemie erfolgen, um über das Studium hinaus die inhaltliche Kohärenz von Lerngelegenheiten im Fach Chemie sicherzustellen, aber auch um die inhaltliche Kohärenz der Lehrerbildung im Fach Chemie zu erhöhen.

 

Literatur:

American Association fort he Advancement of Sciene (Hrsg.) (2001). Atlas of science literacy. Volume 1. Washington, DC: American Association fort he Advancement of Science and National Science Teachers Association.

American Association fort he Advancement of Sciene (Hrsg.) (2007). Atlas of science literacy. Volume 2. Washington, DC: American Association fort he Advancement of Science and National Science Teachers Association.

Rother, A. & Walpuski, M. (2020). Vernetztes Lernen im Chemieunterricht. Mit einer
Strukturierungs-Map den Lernerfolg erhöhen. In J. Roß (Hrsg.), SINUS.NRW:
Motivation durch kognitive Aktivierung. Impulse zur Weiterentwicklung des
Unterrichts in den MINT-Fächern (Beiträge zur Schulentwicklung | Praxis, 1. Auflage,
S. 83-99). Bielefeld: wbv Media.

Weber, K. (2018). Entwicklung und Validierung einer Learning Progression für das
Konzept der chemischen Reaktion in der Sekundarstufe I. Berlin: Logos Verlag.