CAMPUS:AKTUELL - Newsletter der Universität
2/2016
Aus dem Senat vom 5. Februar 2016
[10.02.2016] Finanzen, Gleichstellungsquoten und Nachwahlen – dies waren zentrale Themen in der Senatssitzung.
Berichte
Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke wies darauf hin, dass das neue Hochschulstatistikgesetz u.a. auch die die genauer Erfassung aller Doktorand/innen einer Universität erfordert. Hierbei wird die sog. „Abbrecherquote“ auch Berücksichtigung finden. Dieses bedingt, dass die Betreuer/innen von Promotionsarbeiten regelmäßig über die von ihnen noch aktiv Betreuten berichten müssen. Über die Einschreibung wie aber auch die Betreuungsvereinbarung sollten diese Zahlen aber ermittelbar sein. Indirekt spielt dieses auch für das in diesem Jahr noch zu verabschiedende Nachwuchskonzept der Universität eine Rolle. Ebenso gilt dieses für das neue Wissenschaftszeitvertragsgesetz; zusammen mit der Anfang des Jahres mit dem MIWF unterzeichneten Vereinbarung zur guten Arbeit und den sog. „Leitlinien“ der UDE sind die neuen Leitlinien zu entwickeln, die die vorgenannten Vereinbarungen und Gesetze berücksichtigen.
Blick in die Zukunft: In Essen wird bereits über das Grüne Hauptstadtjahr 2017 gesprochen – auch die Universität sollte sich hier einbringen und ist als Ideengeber gefragt.
Außerdem sprach der Rektor über den Imboden-Bericht zur Exzellenzinitiative: Demnach wird empfohlen, künftig ex post Erfolgsdaten, wie z.B. das DFG-Förderranking, einfließen zu lassen. Hierdurch sollen zehn führende Universitäten identifiziert werden und mit jährlich 15 Mio. Euro für zehn Jahre gefördert werden. Für die Erstellung dieser 10er Liste sollen die Parameter auf die Zahl der Wissenschaftler/innen einer Hochschule normiert werden. Der Rektor hält dieses Vorgehen im operativen Bereich für kaum durchführbar. Zudem wendet er ein, dass ein derartiges Vorgehen zur dauerhaften Zementierung einer Zwei-Klassen-Gesellschaft innerhalb der deutschen Universitätslandschaft beiträgt. Letztendlich würde seiner Auffassung nach dieses zu einer Einschränkung des fairen wissenschaftlichen Wettbewerbs führen und im Ergebnis zu einer Schwächung des deutschen Wissenschaftssystems beitragen
Prorektorin Prof. Dr. Evelyn Ziegler gab wichtige Termine bekannt: So findet am 16. Februar ein Kick-off zur Migrations- und Integrationsforschung statt; beim Netzwerktag am 23. Februar wird besprochen, wie es mit der E-Learning-Strategie weitergeht und am 28. April wird das Symbol des Engels der Kulturen am Duisburger Campus einbettet. Zudem sind für den Diversitytag am 17. Juni noch Nominierungen für die Preise möglich.
Prorektor Prof. Dr. Thomas Kaiser stellte eine der Patentanmeldungen vor, der ein wichtiger Schritt in Richtung Markt gelungen ist: Die UDE entwickelte gemeinsam mit der Universität Bonn und mit Fördergeldern der Deutschen José Carreras Leukämie Stiftung einen Antikörper gegen den Herpes-simplex-Virus. Um die Einsatzfähigkeit dieses Antikörpers am Menschen zu erproben, wurde die Heidelberg ImmunoTherapeutics GmbH gegründet, an der Expert/innen, Investor/innen und Institute beteiligt sind.
Dr. Rainer Ambrosy erwähnte einen Bericht über die IT-Services vom Landesrechnungshof. Er enthält – zur Zentralisierung der Anwenderbetreuung – einige Anregungen, wie die Sicherheit verbessert und Kosten reduziert werden könnten, denen jetzt nachgegangen wird. Auch die nun geltende Neufassung der Bewirtungsrichtlinie sprach der Kanzler an: Hier wurden verstärkt steuerliche Fragen und Compliance-Maßnahmen berücksichtigt. Ein dritter Punkt: Da das Studierendenwerk sparen muss, sollen auch die Mieten in den Gästehäusern erhöht werden. Überdies wies er darauf hin, dass nun das umfangreihe Jahresprogramm der Personalentwicklung ausliegt.
Erfolge im Landesprogramm für geschlechtergerechte Hochschulen konnte die Gleichstellungsbeauftragte Ingrid Fitzek verkünden: Die UDE hat in der 2. Linie „Nachwuchsförderung“ zwei Anträge bewilligt bekommen. Sie ist die einzige Hochschule in NRW, die in beiden Förderlinien („Geschlechterforschung“ und „Nachwuchsförderung“) mit insgesamt fünf Anträgen erfolgreich war und für den Zeitraum von drei Jahren damit über eine Million Euro eingeworben hat.
Der AStA-Vorsitzende Marcus Lamprecht schloss an die positive Meldung an und sagte, dass das Amt für Lebensmittelüberwachung den gefragten Fair-Teiler erfolgreich abgenommen habe, so dass dieses kostenfreie Angebot weiter bestehen dürfe.
Berufungsverfahren
Der Senat befürwortete die Besetzung der W 2-Professur für Germanistik/Mediävistik (deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters) in der Fakultät für Geisteswissenschaften.
Wahlen
In die Kommission für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Wissenstransfer wurde Dr. Maren A. Jochimsen gewählt.
Eine Nachwahl war auch an der Fakultät für Mathematik nötig: Hier wählte der Senat Prof. Dr. Rüdiger Schultz zum Berufungsbeauftragten.
Zentrale Themen
Jahresabschluss: Auf ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr 2014 blickte Kanzler Rainer Ambrosy: Die UDE stehe auf festen Füßen und habe ihr Eigenkapital erhöht. Über 17 Millionen Jahresüberschuss wurden erwirtschaftet. Dem Senat wurde der Abschlussbericht des Wirtschaftsprüfers vorgestellt.
Auch die Mittelverteilung für 2016 stand auf der Tagesordnung. Dezernent Wolfgang Sellinat informierte über die Rahmenbedingungen und zu erwartende Änderungen. Bisher wurde für die Berechnungen ein 3-Säulen-Modell verwendet, das sich an der leistungsorientierten Mittelverteilung des Landes orientiert. Für 2017 ist ein neues Modell geplant. Die grundsätzliche dezentrale Budgetierung soll erhalten bleiben.
In diesem Zusammenhang wurden die Auswirkungen auf die Budgetierung der Personalmittel diskutiert, die ebenfalls Thema in der Sitzung waren. Eine neue Berechnungsmethode mittels SAP macht es möglich, bessere Datensätze zu bekommen und diese als Grundlage für die Budgetierung zu nutzen. In den nächsten Monaten wird zunächst der zuständigen Kommission und danach dem Senat ein neues Mittelverteilungsmodell vorgelegt, welches intensiv diskutiert werden wird.
Im neuen Hochschulgesetz ist die Festlegung von Fächergruppen und Gleichstellungsquoten vorgesehen. Dies betrifft die Berufungsordnung (BO) der UDE, so dass die Senator/innen über eine Änderung diskutierten: Ein neuer Absatz soll aufgenommen werden, der die entsprechende Regelung beinhaltet und die Verfahrensschritte beschreibt.