CAMPUS:AKTUELL - Newsletter der Universität

5.2/2016

Aus dem Senat vom 13. Mai 2016

[19.05.2016] Elite-Uni – viele wollen es werden, nur wenigen wird es vergönnt sein: Über die anstehende Exzellenzinitiative berichtete der Rektor. Auch positionierte er sich zu der Frage, wie man künftig mit kontroversen Veranstaltungen an der Uni umgeht. Viel Zeit nahm bei dieser Senatssitzung der Entwurf zur Änderung der Berufungsordnung ein.

Berichte

Rektor Professor Radtke berichtete unter anderem über die Haltung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zur Exzellenz-Initiative. Im Herbst beginnt die dritte Runde des Bund-Länder-Programms für Spitzenforschung. Eine halbe Milliarde Euro pro Jahr wird in den kommenden zehn Jahren vergeben – nach einem neuen Verfahren mit nur noch zwei Linien. Um sich als Eliteuniversität bewerben zu können, muss eine Hochschule zwei Exzellenzcluster eingeworben haben. Von den bis zu 50 Clustern, die bundesweit gefördert werden sollen, „sind wahrscheinlich nur bis zu zirka 15 ‚neu‘. Die Chancen sind also gering, ein neues Cluster einzuwerben“, gab Radtke zu bedenken. Die UDE wird gemeinsam mit Dortmund und Bochum ins Rennen gehen. Beispielsweise soll das bestehende Exzellenzcluster RESOLV fortgesetzt werden.

Der Rektor befürchtet – wie auch andere – eine Zwei-Klassen-Gesellschaft der deutschen Hochschulen. „Sie wird auch dadurch zementiert, dass außeruniversitäre Einrichtungen wie die Max Planck- oder die Leibniz- Gesellschaft dann gegebenenfalls verstärkt mit den neuen Elite-Unis kooperieren werden.“

Das Nachwuchs Förderprogramm von Bundesforschungsministerin Wanka, das mit einer Milliarde Euro für zehn Jahre ausgestattet ist, soll 1.000 Tenure-Track-Professuren für den wissenschaftlichen Nachwuchs finanzieren, erklärte er weiter. Außerdem ist daran gedacht, den Pakt für Forschung Innovation (PFI) fortzusetzen. Hier sollen in den nächsten zehn Jahren 500 Millionen Euro verstärkt an Fachhochschulen und kleinere Unis fließen.
Mehr: https://www.hrk.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/meldung/hrk-zu-nachfolge-exzellenzinitiative-richtige-grundsatzentscheidungen-veraenderungsbedarf-bei-verfahren-3951/

Der Rektor berichtete weiter, dass es an der UDE ein neues Gremium gibt: das Research Advisory Board. Es unterstützt und berät das Prorektorat für Forschung, etwa bei Fragen der Antragstellung von ERC Grants, DFG-Verbundprojekten oder auch bei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

SkaLa – so heißt das Self-Assessment zur Sprachkompetenz, das alle Bewerber/innen für einen Lehramtsstudiengang vor der Einschreibung absolvieren müssen. Die Prorektorin für Studium und Lehre, Professorin van Ackeren, informierte, dass ihn etwa zwei Drittel der registrierten Assessmentteilnehmer/innen komplett durchgeführt hatten (Lückentest und Schreibaufgabe) – „das ist eine vergleichsweise gute Quote“. Allerdings zeigte sich demnach bei einem Drittel sehr deutlicher Förderbedarf.

Das Frühstudium ist ein Erfolg, betonte van Ackeren und nannte beeindruckende Zahlen: 61 Schüler/innen von 38 Schulen aus der Region hatten im Wintersemester reguläre Uni-Veranstaltungen besucht. Die Jüngsten waren 14 und 15 Jahre alt. Insgesamt 103 Zertifikate hatten die Mädchen und Jungen erworben, vier von ihnen bekamen für ihre Klausur eine 1,0. Beliebteste Fächer waren Medizin, Angewandte Informatik, Mathematik und BWL.

Der AStA berichtete von der erfolgreichen Typisierungsaktion zur Knochenmarkspende am Essener Campus. Sie soll in Duisburg wiederholt werden.
http://www.asta-due.de/2016/03/registrierungs-und-typisierungsaktion-mit-dkms/

„Das KKC muss schnell wieder geöffnet werden“, forderte einmal mehr der AStA-Vorsitzende Marcus Lamprecht. Die beliebte Studierenden- und Veranstaltungskneipe ist wegen gravierender baulicher- und Brandschutzmängel seit letztem Septembergeschlossen.
http://www.asta-due.de/2016/05/kkc-es-ist-zu-wir-fordern-die-wiedereroeffnung/

Der AStA berichtete außerdem vom umstrittenen Vortrag „Terror in Istanbul“. Der Verein Türkischer Studenten hatte einen Referenten eingeladen, der den Völkermord an den Armeniern relativiert. Die Stimmung sei aufgeheizt und bedrohlich gewesen. Es sei enttäuschend, dass die Veranstaltung nicht untersagt worden war, so Lamprecht.

Dem widersprach Rektor Radtke: „Die Uni sollte ihre liberale Haltung auch zu ‚schwierigen‘ und kontroversen Veranstaltungen wahren und einen offenen Diskurs ermöglichen. Sollte allerdings die öffentliche Ordnung gefährdet sein, kann eine Absage auch der richtige Weg sein.“ Der Rektor betonte, dass die UDE ihre Raumvergabeordnung überarbeiten werde. „Die Sicherheit muss gewährleistet sein. Das kann zusätzliche Kosten bedeuten, und wir werden überlegen, wie die Veranstalter daran zu beteiligen sind.“

Berufungsverfahren

Der Senat befürwortete die Besetzung der Professuren
- für „Bauelemente der Höchstfrequenz-Elektronik“ an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften,
- für „Interventionelle Kardiologie“ an der Medizinischen Fakultät
und stimmte dem Berufungsvorschlag der Professur für Theoretische Physik zu.

Änderung der Grundordnung

Die Medizinische Fakultät erwägt, ein Prodekanat für Diversity einzurichten. Nach der bestehenden Grundordnung der Uni sind jedoch nur zwei Prodekanate vorgesehen. Der Senat beschloss deshalb, dass künftig vier möglich sind.

Gute wissenschaftliche Praxis

Die UDE verfolgt sie Sicherung wissenschaftlicher Qualitätsstandards (https://www.uni-due.de/imperia/md/content/zentralverwaltung/bereinigte_sammlung/3_50.pdf). Zwei Vertrauenspersonen sowie ggf. eine Untersuchungskommission gehen bei möglichem Fehlverhalten den Vorwürfen nach. Der Senat schlägt vor, die Professoren Günter Törner und Reinhard Zellner (Vertrauenspersonen) sowie Professorin Ute Schneider (Mitglied der Untersuchungskommission) wiederzubestellen.

Bonussystem Drittmittelforschung

Das Rektorat hat eine Änderung der Bonuspunkteregelung bei Projekten beschlossen, die der Trennungsrechnung unterliegen. Die Änderung sieht einen Gewinneinbehalt vor. Nachdem sich einige Fakultäten dagegen ausgesprochen hatten, empfahl der Senat, hiervon abzusehen und die bisherige Regelung beizubehalten.

Jahresbericht des Hochschulrats

Der Vorsitzende Dr. Henning Osthues-Albrecht fasste das Jahr 2015 aus Sicht des Hochschulrates zusammen. Er betonte die gute Zusammenarbeit zwischen den Gremien und die positive Entwicklung der Uni insgesamt. Wissenschaftlich und wirtschaftlich sei der eingeschlagene Weg richtig, die Kooperation innerhalb der UA Ruhr habe sich verstärkt. Belastend sei die zunehmende Bürokratisierung zur Verwendung der Mittel.

Änderung der Berufungsordnung

Der Senat diskutierte die geplanten Änderungen nach Paragraphen und Abätzen. Die Lesung wird in der kommenden Sitzung fortgesetzt.

Bericht über die Antragrunde 2015 des Verfahrens zur Vergabe besonderer Leistungsbezüge

Die Uni kann Professor/innen besondere Leistungsbezüge sowie Forschungs- und Lehrzulagen gewähren und muss die Hochschulöffentlichkeit darüber informieren. 32 Männer und acht Frauen hatten im letzten Jahr Anträge gestellt, denen unterschiedlich stattgegeben wurde. Kein Antrag wurde abgelehnt; in 16 Fällen gewährte der Rektor auf Empfehlung der Vertrauenskommission eine niedrigere, in zwei Fällen eine höhere Stufe als beantragt. Alle Zulagen gelten für drei Jahre. „Die Verfahren waren von fairen Diskussionen geprägt“, lobte die Gleichstellungsbeauftragte Ingrid Fitzek, die an den Sitzungen beteiligt war.

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