Uni-Colleg im Wintersemester 2006/07
Jeweils mittwochs, 19.30 Uhr, Campus Duisburg, Raum MD 162
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Prof. Dr. A. Grabmaier:
Entwicklung der mikrolektronischen Systeme
Schon seit geraumer Zeit erwecken kundenspezifische integrierte Schaltungen, die sog. ASIC, nicht nur bei der Fachpresse große Aufmerksamkeit.
Ein ASIC (Application Specific Integrated Circuit) ist ein integrierter Schaltkreis (IC), der für eine ganz spezielle Anwendung entwickelt wurde, d.h. der Anwender erhält ein für seine spezielle Anforderung maßgeschneidertes Bauteil.
ASIC erlauben den Ingenieuren, einen wesentlichen Schritt weiter zu gehen und genau die jeweils geforderte Funktionalität in einen Chip zu integrieren. Die elektronische Armbanduhr ist ein bekanntes Beispiel, das von der Baugröße, dem Kostenvorteil und der hohen Funktionalität profitiert.
Die Integration von komplexen Funktionen auf einen Chip oder die Kombination von Sensorik und Elektronik zu einem mikroelektronischen System ist die konsequente Weiterentwicklung. Interessante Beispiele sind hier Sensoren für die Automobiltechnik, die sich durch ein sehr gutes Verhältnis von Preis zu Leistung auszeichnen. Die Verfügbarkeit von integrierten Beschleunigungssensoren hat sehr stark zu der hohen Marktdurchdringung von Sicherheitssystemen, wie Airbag, beigetragen.
Ein weiteres sehr erfolgreiches Beispiel ist die Einführung von digitalen Kameras. Hier wurde durch Integration der Bildsensorik und der Elektronik ein mikroelektronisches System erreicht, das in konventioneller Bauweise nicht möglich wäre. Die hohe Funktionalität und die geringe Baugröße erlauben zukünftig den Einsatz von mikroelekronischen Systemen in medizinischen Implantaten; wie z.B. in Augeninnendrucksensoren.
In dem Vortrag wollen wir Ihnen die mikroelektronischen Systeme und deren Anwendungen vorstellen. Außerdem werden wir exemplarisch zeigen, in welchen Bereichen die mikroelektronischen Systeme unser Leben zukünftig beeinflussen werden.