Jeweils mittwochs, 19.30 Uhr, Campus Duisburg, Raum MD 162

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3. Dezember 2014: Prof. Dr. rer. pol. Reinhold Schnabel

Herausforderungen für die gesetzliche Rentenversicherung im demographischen Wandel

Deutschland befindet sich mitten in einem doppelten demographischen Wandel. Zum einen wächst die Lebenserwartung stetig und zum anderen liegen die Geburtenraten seit Jahrzehnten weit unterhalb des bestandserhaltenden Niveaus. Bedingt durch den Anstieg der Lebenserwartung wächst die Rentenbezugsdauer schon seit vielen Jahren und hat bereits für stark steigende Beiträge gesorgt. Die niedrigen Geburtenraten schlagen sich etwa ab dem Jahr 2020 in einem deutlichen Rückgang der Beschäftigung nieder und werden ceteris paribus zu weiteren Beitragssteigerungen führen.

Ein Mittel zur Dämpfung des Beitragsanstiegs besteht darin, das Rentenniveau abzusenken, wie in der geltenden Rentenanpassungsformel vorgesehen. Dies kann jedoch künftig zu einem Anstieg der Altersarmut führen. Um dies zu verhindern, stehen weitere Stellschrauben zur Verfügung: eine Anpassung des Rentenzugangsalters an die Lebenserwartung führt zu niedrigeren Beitragssätzen und gleichzeitig höherem Rentenniveau. Zudem kann zur Armutsvermeidung eine gezielte Erhöhung von niedrigen Renten beitragen.