Jeweils mittwochs, 19.30 Uhr, Campus Duisburg, Raum MD 162

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16. Mai 2018: Prof. Dr. Michael Beißwenger

Was es bedeutet, gemeinsam einen Text zu schreiben: linguistische Analyse kooperativer Schreibprozesse

Das Schreiben eines Textes ist ein Prozess, der sich in aller Regel für den Leser unsichtbar, als private Aktivität des Schreibenden, abspielt. Am Ende des Schreibprozesses steht ein Produkt, von dem erwartet wird, dass es verstanden werden kann, ohne die Umstände und Abläufe seiner Produktion zu kennen. Nur im Ausnahmefall legen Schreibende darüber Rechenschaft ab, wie sie ihren Schreibprozess organisiert haben.

Wenn Menschen kooperativ schreiben, sind sie gefordert, genau das zu tun: Wer gemeinsam mit anderen einen Text verfasst, muss seine schreibbezogenen Aktivitäten für andere zugänglich und nachvollziehbar machen, damit die Produktion des Textes als intersubjektiv abgestimmte Aktivität möglich wird. An der Analyse von Ausschnitten videografierter Schreibprozesse wird gezeigt, wie kooperatives Schreiben „funktioniert“ und welche Herausforderungen die Beteiligten dabei interaktional zu bewältigen haben. Die Ergebnisse erlauben auch allgemeine Feststellungen zur Organisation aufgabenbezogener Kooperation.