Jeweils mittwochs, 19.30 Uhr, Campus Duisburg, Raum MD 162

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20. Juni 2018: Prof. Dr. Markus Bernhardt
Wahrheit oder »Fake News«? - Der Wiener Kongress (1815) im Bild

Es ist keine neue Erfahrung, dass mit Bildern Politik gemacht wird. Aufgrund des scheinbar dokumentarischen Charakters von Bildern wird das nur immer wieder übersehen. Besonders im Zeitalter der Fotografie und der schnellen Verbreitung von Fotos in den Social Media lohnt es sich deshalb, innezuhalten und darüber nachzudenken, welche Wahrheit beziehungsweise welche Wirklichkeit Bilder zeigen. Tun sie das überhaupt? Was ist auf einem Bild eigentlich genau zu sehen? Wer hat das Bild gemalt, das Foto geschossen, wer hat es in Auftrag gegeben? Wo und zu welchem Zweck wurde es publiziert oder aufgehängt? Solche und ähnliche Fragen werden selten gestellt, stattdessen vertrauen viele einer angeblich unmittelbaren Beweiskraft des Abgebildeten. Stellt man die Fragen trotzdem, erhält man aufschlussreiche Antworten über den Wirklichkeitscharakter von Bildern. Das soll im Vortrag exemplarisch geschehen.

Dafür wurde ein klassischer Kupferstich gewählt, der in vielen Publikationen zur Visualisierung des Wiener Kongresses (1815) genutzt wird. Mit dem historischen Abstand können viele Einsichten in den manipulativen Charakter solcher Bilder gewonnen werden, die sich aber umstandslos auf heutige Bildprodukte übertragen lassen.