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RP1: Umfassende Modelltestung, Kohortenvergleich und longitudinaler Ansatz

Das theoretische Modell der Forschungsgruppe FOR 2974, das I-PACE Modell, untersucht Kernmechanismen wie Reizreaktivität, Craving, kognitive Verzerrungen und exekutive Funktionen in Bezug auf Suchtverhalten. RP1 nutzt Daten, um frühere Ergebnisse zu replizieren, Kohorteneffekte zu analysieren und Längsschnittdaten zu integrieren. Ziel ist es, Hypothesen zu Prädiktoren, Moderatoren und Mediatoren von Internetnutzungsstörungen (INS) zu testen und Unterschiede in den Stadien der INS zu erforschen. Dies umfasst sowohl Querschnittsvergleiche als auch Längsschnittstudien über drei Jahre, um Veränderungen in affektiven und kognitiven Mechanismen und deren Zusammenhang mit der Symptomschwere zu untersuchen.

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Das theoretische Modell, das der FOR 2974 und damit der Zusammensetzung der über das RP1 koordinierten Kernbatterie zugrunde liegt, ist das I-PACE Modell (Interaction of Person-Affect-Cognition-Execution). Das I-PACE Modell umfasst Hypothesen zu Kernmechanismen, die in der FOR 2974-Kernbatterie systematisch erfasst werden: Reizreaktivität und Craving, kognitive Verzerrungen, Annäherungs-/Vermeidungstendenzen, Nutzungserwartungen, Entscheidungsverhalten, exekutive Funktionen und Inhibitionskontrolle sowie Impulsivität und Zwanghaftigkeit als transdiagnostische Konzepte, die insbesondere zwischen frühen und späteren Stadien des Suchtverhaltens unterscheiden können. RP1 wird die Daten der Kernbatterie nutzen, um folgende Ziele zu verfolgen: 1) Replikation der Ergebnisse aus der ersten Förderperiode, 2) Analyse potentieller Kohorteneffekte und, wenn diese nicht gefunden werden, Zusammenlegung beider Kohorten, um die Stichprobe für komplexe Analysen anzureichern, 3) Zusammenführung der Daten der ersten und zweiten Förderperiode von Personen, die an beiden Erhebungen teilgenommen haben (angestrebt: 50% der Teilnehmenden der ersten Förderperiode), um die Daten längsschnittlich auszuwerten, und 4) Analyse neuer Maße, die für die zweite Förderperiode in die Kernbatterie aufgenommen wurden. RP1 testet die übergeordneten Hypothesen der FOR 2974 hinsichtlich der Rolle von Prädiktoren, Moderatoren und Mediatoren zur Erklärung der Symptome der Internetnutzungsstörungen (INS) (Prüfung von Vulnerabilitäten) sowie Gemeinsamkeiten und Unterschieden über die verschiedenen INS (Prüfung von Spezifitäten). Der potentielle Wechsel von frühen zu späteren Stadien einer INS und die entsprechenden Mechanismen (z.B. stärkere Reizreaktivität and zusätzliche Involviertheit von stimulus-spezifischer Inhibitionskontrolle in späteren Phasen) werden durch einen Querschnittsvergleich von Teilnehmenden mit riskanter und pathologischer Nutzung spezifischer Applikationen adressiert. Dieser Ansatz wird durch eine Längsschnittstudie vervollständigt (Prüfung von Kausalität), die wieder eine sechs-Monate Nachbefragung vorsieht und die die Daten der Kernbatterie von Teilnehmenden in beiden Förderperioden zusammenbringt, um einen drei-Jahres Verlauf abzubilden. Damit möchten wir untersuchen, wie sich affektive und kognitive Mechanismen im Verlauf einer INS ändern können und wie dies mit dem Verlauf der Symptomschwere (oder auch der Erholung von einer INS) kovariiert.

Projekt Mitarbeitende

Projektleitung: Prof. Dr. Matthias Brand

 

Weitere Mitarbeitende: Andreas Oelker, Niklas Meurer

RP2: Reduktion des Belohnungswerts bei Computerspielstörung und Kauf-Shoppingstörung – Psychologische Mechanismen und Proof-of-Concept-Studie

Der Einfluss konditionierter Reize spielt eine wichtige Rolle bei Suchterkrankungen, da sie das belohnungsbezogene Verhalten verstärken können, wie der Pavlovian-to-instrumental-Transfer (PIT)-Effekt zeigt. Selbst wenn Belohnungen nicht mehr verfügbar sind, beeinflussen diese Reize weiterhin das Verhalten. Eine Proof-of-Concept-Studie soll nun die Wirksamkeit eines modifizierten Cognitive Bias Modification (CBM) Ansatzes untersuchen, bei dem suchtrelevante Reize mit negativen Konsequenzen verknüpft werden, um deren Belohnungswert zu reduzieren. 

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Der Einfluss konditionierter Reize auf das Verhalten gilt als wichtiger Aspekt bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Suchterkrankungen. Wir konnten zeigen, dass die Präsentation von applikationsspezifischen Reizen bei Personen mit riskanter Nutzung von Computerspielen oder Shoppingwebsites das instrumentelle Verhalten zum Erhalt entsprechender Belohnungen verstärkt, ein sogenannter Pavlovian-to-instrumental-Transfer (PIT)-Effekt. Obwohl die Abwertung der Belohnung (d.h. die Mitteilung, dass keine Belohnungen mehr verfügbar sind) die belohnungsbezogene Reaktion verringerte, beeinflusste die Darbietung der konditionierten Reize nach wie vor das belohnungsassoziierte Verhalten. Daher ist es entscheidend, unser Verständnis darüber, wie belohnungsbezogenes Verhalten effektiv reduziert werden kann, weiter zu vertiefen. Untersuchungen zu Substanzkonsumstörungen legen nahe, dass verschiedene Interventionen zu einer Abwertung substanzbezogener Reize führen können. In Bezug auf klinische Outcomes (z.B. Rückfallraten) ist die Evidenz für Cognitive Bias Modification (CBM) zur Verringerung alkoholbezogener Annäherungstendenzen am überzeugendsten. Allerdings wurden bislang keine Auswirkungen von CBM auf einen alkoholbezogenen PIT-Effekt nachgewiesen. Die wenigen vorliegenden Studien zu Internetnutzungsstörungen liefern Hinweise auf eine Wirksamkeit von CBM bei der Computerspielstörung, legen aber auch nahe, dass die systematische Verknüpfung suchtassoziierter Reize mit negativen Reizen (d.h. evaluative Konditionierung) eine wirksame Methode zur Reduzierung des Belohnungswerts der suchtbezogenen Reize sein könnte. Vor diesem Hintergrund soll eine Proof-of-Concept-Studie durchgeführt werden, in der die Auswirkungen eines Devaluations-modifizierten CBM (DEV-CBM) im Vergleich zu traditionellem CBM auf affektive und kognitive Mechanismen untersucht werden. Im DEV-CBM werden Reize, die mit Computerspielen/Online-Shopping assoziiert sind, systematisch mit Reizen verknüpft, die individuelle negative Konsequenzen der Applikationsnutzung darstellen. Teilnehmende mit mindestens riskanter Nutzung von Computerspielen (n=126) oder Shopping-Applikationen (n=126) werden randomisiert DEV-CBM oder CBM zugewiesen. Die Erhebung besteht aus drei Teilen. Zu t1 wird die FOR2974 Kernbatterie durchgeführt. Zu t2 wird das DEV-CBM/CBM durchgeführt und der PIT-Effekt, die Reizreaktivität und die Annäherungstendenzen vor und nach der Trainingssequenz experimentell erfasst. Anschließend wird ein fünftägiges End-of-day Ecological Momentary Assessment stattfinden, um den Effekt des Trainings auf die Reizreaktivität, das Verlangen nach und die Gratifikation durch die Anwendungsnutzung im Alltag zu prüfen. RP2 ist eng mit RP7 und RP8 verknüpft, die ebenfalls Proof-of-Concept-Studien zur Beeinflussbarkeit affektiver und kognitiver Mechanismen durchführen.

Projekt Mitarbeitende

Projektleitung: Prof. Dr. Sabine Steins-Löber, Prof. Dr. Dr. Astrid Müller

Weitere Mitarbeitende: Anna Schmid, Niklas Meurer, Damla Burgac, Patricia Schaar

RP3: Verschiebung von belohnungsgetriebenen zu zwanghaften Verhaltensweisen: Die Rolle einer verminderten Sensitivität für Bestrafung bei Computerspielstörung und Pornografienutzungsstörung

Computerspiel- und Pornografienutzungsstörungen zeichnen sich durch fortgesetztes Verhalten trotz negativer Konsequenzen aus, wobei bisher die Bestrafungssensitivität vernachlässigt wurde. Diese beschreibt die adaptive Unterdrückung eines Verhaltens als Reaktion auf negative Konsequenzen und kann sich bei suchthaften Verhaltensweisen verändern. Eine Studie untersucht nun die Bestrafungssensitivität bei Personen in verschiedenen Stadien dieser Störungen sowie bei Kontrollpersonen mittels fMRT und Ecological Momentary Assessment, um die neuralen und verhaltensbezogenen Korrelate zu bestimmen. Dabei wird auch die Art und zeitliche Kontingenz der Konsequenzen berücksichtigt.

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Sowohl die Computerspielstörung (GD) als auch die Pornografienutzungsstörung (PUD) zeichnen sich dadurch aus, dass das jeweilige Verhalten trotz negativer Konsequenzen fortgeführt wird. Während sich die meisten aktuellen Suchttheorien auf das Verstärkungslernen bei der Suchtentwicklung konzentrieren, wurde die Sensitivität gegenüber Bestrafungen bisher vernachlässigt. Die Bestrafungssensitivität beschreibt die adaptive Unterdrückung eines Verhaltens als Reaktion auf negative Konsequenzen. Sie ist ein Personenmerkmal, das in der Allgemeinbevölkerung variiert, sich aber auch im Verlauf von Störungen wie suchtartigen Verhaltensweisen verändern kann. Mit einem innovativen Ansatz wollen wir die verhaltensbezogenen und neuralen Korrelate der Bestrafungssensitivität bei Personen in verschiedenen Stadien von GD und PUD sowie bei gesunden Kontrollpersonen untersuchen. Wir gehen davon aus, dass die Bestrafungssensitivität bei Personen mit GD und PUD reduziert ist. Wir wollen herausfinden, ob dieser Effekt spezifisch für negative Konsequenzen ist, die aus dem Suchtverhalten resultieren, und ob die Art der Konsequenzen (positive/negative Bestrafung, Belohnung/Kompensation) und die zeitliche Kontingenz (kurz- oder langfristige Konsequenzen) die Bestrafungssensitivität in der natürlichen Umgebung beeinflussen. Es werden sechs Gruppen männlicher Teilnehmer mittels fMRT untersucht: Teilnehmer mit unproblematischer, riskanter und pathologischer Nutzung von Spielen und Teilnehmer mit unproblematischer, riskanter und pathologischer Nutzung von Pornografie (N=162, 27 pro Gruppe). Wir werden eine modifizierte Version des gut untersuchten Reward Incentive Delay Task verwenden, bei welchem die Belohnung (spielbezogene, pornografische oder neutrale Videoclips) in einigen Durchgängen mit aversiven Reizen kombiniert wird. Die Versuchsanordnung ermöglicht es, den Grad der allgemeinen und suchtspezifischen Bestrafungssensitivität anhand von Verhaltens- und neuralen Maßen zu bestimmen. Mit einem Ecological Momentary Assessment (EMA) werden wir die Art und die zeitliche Kontingenz positiver und negativer Konsequenzen untersuchen, die sich aus dem Suchtverhalten im Alltag ergeben, und wie diese Konsequenzen das Craving und die Ausführung des Suchtverhaltens beeinflussen. Wir werden Zusammenhänge zwischen der experimentell und der im täglichen Leben gemessenen Bestrafungssensitivität untersuchen, indem wir Bildgebungsdaten und EMA-Daten mit neuen statistischen Methoden wie dem Connectome-based Predictive Modeling kombinieren. Der Forschungsschwerpunkt von RP3 liegt auf der Bestrafungssensitivität als ein Faktor, der den Wechsel von belohnungsgesteuertem zu zwanghaftem Verhalten bei GD und PUD erklärt. Mit den Schwerpunkten Reizreaktivität (RP4, RP10) und Reiz-Devaluation (RP2, RP4) sowie der Verwendung von fMRT (RP4, RP10) ergeben sich Überschneidungen mit RP4, RP2 und RP10. Weitere Synergieeffekte werden mit RP5 und RP11 erwartet.

Projekt Mitarbeitende

Projektleitung: Prof. Dr. Rudolf Stark, Dr. Stephanie Antons

Weitere Mitarbeitende: Dzheylyan Kyuchukova, Aron Lichte

RP4: Automatische und habitualisierte Reizreaktivität bei Computerspielstörung und Pornografienutzungsstörung: Auswirkungen von akutem Stress und Reiz Devaluation auf subjektive, verhaltensbezogene, psychophysiologische und neurale Korrelate

Reizreaktivität und Craving sind zentrale Mechanismen süchtigen Verhaltens, die durch Stress verstärkt werden und von automatisierten Gewohnheiten beeinflusst werden können. Diese Studie untersucht individuelle und situative Faktoren, wie Stressreaktivität, Stressanfälligkeit, Habit-Neigung und Glutamatstoffwechsel, als Modulatoren der Reizreaktivität bei Computerspiel- und Pornografienutzungsstörungen. Sie besteht aus drei Teilen: Magnetresonanztomographie (MRT), Ecological Momentary Assessment (EMA) und Laboruntersuchungen, um die neuralen und behavioralen Aspekte der Reizreaktivität und Habits zu erfassen. Ziel ist es, die Rolle von Stress und neuronalen Gewohnheiten bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung von Suchtverhalten zu klären.

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Reizreaktivität und Craving sind zentrale Mechanismen süchtigen Verhaltens. Die Reizreaktivität kann von frühen zu späteren Stadien der Suchtentwicklung automatisch bzw. habituell werden. Stress kann als Katalysator für die automatisierte/habituelle neurale Verarbeitung und als Trigger für Reizreaktivität wirken. Habits werden als behaviorale oder mentale Reaktionen konzeptualisiert, die nicht oder weniger zielgerichtet und persistent gegenüber Devaluierungen sind. Individuelle Unterschiede im Erlernen von Habits können ein prädisponierender Faktor für die Entwicklung von Reizreaktivität sein. Auf Neurotransmitter-Ebene kann eine verstärkte Neigung zu Habits durch individuelle Unterschiede in den Glutamatmetaboliten im dorsalen Striatum erklärt werden. Bisher wurden das Ausmaß der automatisierten/habituellen Reizreaktivität und mögliche Modulatoren noch nicht systematisch bei Verhaltenssüchten untersucht. Wir werden uns mit individuellen und situativen Faktoren, wie der akuten Stressreaktivität, der Stressanfälligkeit, der Neigung zu Habits und dem Glutamatstoffwechsel als Modulatoren der Reizreaktivität, als mental Habit im Kontext der Computerspielstörung (GD) und Pornografienutzungsstörung (PUD) befassen. Die Studie besteht aus drei Teilen: 1) Magnetresonanztomographie (MRT), 2) Ecological Momentary Assessment (EMA), 3) Labor (LAB). Akuter Stress als Katalysator der gewohnheitsmäßigen neuralen Reizreaktivitätsverarbeitung wird mit Hilfe des ScanSTRESS-C, einer Kontrollbedingung und einem folgenden Cue-Reactivity Paradigma untersucht. Für korrelative Analysen wird eine hohe Varianz der GD/PUD-Symptomschwere in jeder Gruppe (Stress/no-Stress x Gaming/Pornografie) angestrebt (N = 132; 66 pro Verhaltensweise, alle männlich). Darüber hinaus werden die Glutamatwerte im Putamen als Indikator für die Neigung zu Habits untersucht. Im Rahmen des EMA wird die tägliche Nutzung von Computerspielen/Pornografie in Kombination mit dem wahrgenommenen täglichen Stress, Craving, der Stimmung und der Cortisolreaktion bewertet. In der LAB-Sitzung werden wir eine Contingency Degradation Task sowie eine Cue-Reactivity and Devaluation Task als Indikatoren für eine allgemeine Neigung zu Habits und den Grad der automatisierten/habituellen Reizreativität einsetzen. Für den EMA- und LAB-Teil verwenden wir ein Mixed-Methods-Querschnittsdesign mit sechs Gruppen (N = 132; 22 pro Gruppe: Personen mit 1) GD und 2) riskantem Spielverhalten, 3) PUD und 4) riskanter Pornografienutzung, Kontrollteilnehmer 5) mit unproblematischem Spielverhalten und 6) mit unproblematischer Pornografienutzung). Der Forschungsschwerpunkt von RP4 auf Reizreaktivität und Stress ist eng mit RP5 (Fokus auf Stress) und RP10 (Fokus auf Reizreaktivität) verbunden. Weitere Synergieeffekte werden mit RP2, RP3, RP7 und RP11 erwartet.

Projekt Mitarbeitende

Projektleitung: Dr. Stephanie Antons, Prof. Dr. Martin Diers, Prof. Dr. Oliver T. Wolf

Weitere Mitarbeitende: Kjell Büsche, Lukas Mallon

RP5: Alltagsstress, Aufmerksamkeitsverzerrungen und Inhibitionskontrolle bei der Kauf-Shoppingstörung und der Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörung

Laut dem I-PACE Modell sind affektive Reaktionen auf suchtbezogene Reize, Aufmerksamkeitsverzerrungen und reduzierte Inhibitionskontrolle zentrale Mechanismen bei Verhaltenssüchten wie Kauf-Shoppingstörung (KShS) und Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörung (SNN). Stress verstärkt diese psychologischen Prozesse. RP5 untersucht in der zweiten Förderperiode die Rolle von Stress bei KShS und SNN im Alltag und führt Verhaltenstests im Labor durch, um Aufmerksamkeitsprozesse und Inhibitionskontrolle zu analysieren. Dabei werden auch mögliche Geschlechtseffekte berücksichtigt.

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Die Interaktion von affektiven Reaktionen auf suchtbezogene, konditionierte Reize mit Aufmerksamkeitsverzerrungen und reduzierter Inhibitionskontrolle stellt gemäß I-PACE (Interaction of Person-Affect-Cognition-Execution) Modell einen Schlüsselmechanismus in der Entstehung und Aufrechterhaltung von Verhaltenssüchten, einschließlich Kauf-Shoppingstörung (KShS) und Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörung (SNN), dar. Es wird davon ausgegangen, dass Stress diese psychologischen Prozesse verstärkt. In der ersten Förderperiode hat RP5 den Einfluss akuten Stresses auf affektive und kognitive Prozesse bei Frauen mit KShS oder SNN mit dem Trier Social Stress Test untersucht. RP5 adressiert auch in der zweiten Förderperiode die Rolle von Stress bei KShS und SNN, nun allerdings unter Alltagsbedingungen. Außerdem werden Aufmerksamkeitsprozesse und Inhibitionskontrolle mit Verhaltenstests im Labor untersucht. RP5 wird Frauen, Männer und nonbinäre Personen einschließen, um potentielle Geschlechtseffekte zu explorieren.In die Studie werden Personen mit pathologischer Nutzung von Online-Shopping-Applikationen (KShS-Gruppe, n=60) oder von sozialen Netzwerken (SNN-Gruppe, n=60) und zwei nach Alter und Geschlecht gematchte Kontrollgruppen mit unproblematischer Nutzung der jeweiligen Internetanwendung (je n=60) eingeschlossen. Das Projekt gliedert sich in drei Teile: zwei individuelle Labortermine mit experimentellen Paradigmen (t1, t2) und ein 5-tägiges Ecological Momentary Assessment (EMA). Zu t1 bearbeiten alle Teilnehmer:innen die umfangreiche FOR2974 Core Battery und werden in das anschließende EMA eingeführt, mit dem die Zusammenhänge zwischen Stresserleben und spezifischer Applikationsnutzung im Alltag untersucht werden. Das EMA wird mit der Selbstentnahme von Speichelproben kombiniert, um die Stress-Biomarker Cortisol (als Indikator für die Aktivierung der HPA-Achse) und Alpha-Amylase (als Indikator für die Aktivierung des Sympathikus) zu messen. Zu t2 werden die Teilnehmer:innen eine change-blindness Flicker Task mit Eye-Tracking und eine Stopp-Signal-Aufgabe bearbeiten. Die Flicker-Task ermöglicht anhand einer komplexen Stimuluskonfiguration die Messung von sowohl orientierenden als auch anhaltenden Aufmerksamkeitsprozessen. Mit der Stopp-Signal-Aufgabe soll die Inhibitionsleistung bereits initiierter suchtspezifischer motorischer Aktionen gemessen werden.Das Forschungsprojekt steht in engem Zusammenhang mit RP4, das sich ebenfalls mit der Rolle von Stress befasst, sowie mit RP2, RP8 und RP10, sie sich auf psychologische Prozesse bei KShS oder SNN oder beiden konzentrieren.

Projekt Mitarbeitende

Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Astrid Müller, Dr. Elisa Wegmann, Prof. Dr. Oliver T. Wolf

Weitere Mitarbeitende: Tobias Thomas, Annica Kessling

RP7: Untersuchung von in-game Craving und spielimmanenten Faktoren bei Computerspielen und Online-Glücksspielen im seminatürlichen Setting und biofeedback-geleitetem Cue-ExposureTraining

RP7 untersucht spielimmanente Faktoren bei Computerspiel- und Online-Glücksspielstörungen und zielt darauf ab, Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Interaktionen zwischen beiden Störungen aufzudecken. Ein Schwerpunkt liegt auf der Modifikation suchtspezifischer Reaktionen durch biofeedback-geleitetes Cue Exposure Training (CET). 

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Das RP7 konzentriert sich auf die Untersuchung von spielimmanenten Faktoren bei der Computerspiel- und Online-Glücksspielstörung und soll gleichzeitig Kernmechanismen (Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Interaktionseffekte) zwischen beiden Störungen aufdecken. Von besonderem Interesse ist die Modifikation suchtspezifischer Reaktionen durch biofeedback-geleitetes Cue Exposure Training (CET). In der aktuellen Suchtforschung geht man davon aus, dass enge Verknüpfungen zwischen suchtassoziierten Reizen und spezifischem Verhalten eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Störungen spielen. Ein wichtiger Mechanismus dabei ist die Reizreaktivität, die ein breites Spektrum an subjektiven, physiologischen und neurochemischen Reaktionen umfasst. Eng verknüpft mit der Reizreaktivität sind Craving und emotionale Erregung, die bei der Exposition mit suchspezifischen Reizen bei Individuen mit einer Suchtstörung verstärkt auftreten. Dieses Phänomen kann durch verschiedene psychophysiologische Maße wie z.B. die Hautleitwertreaktion (SCR) gut sichtbar gemacht werden. Forschungsarbeiten deuten darauf hin, dass suchtspezifische Reaktionen mittels CET modifiziert werden können, weshalb diese und damit im Zusammenhang stehende Variablen mittels einer Kombination aus CET und Biofeedbacktraining (BT) in einer Proof-of-Concept Studie experimentell reduziert werden sollen. Die Studie gliedert sich daher in zwei Teile: Im ersten Teil werden vier Gruppen (Personen mit unauffälliger oder pathologischer Computerspielnutzung, Personen mit unauffälliger oder pathologischer Glücksspielnutzung, n=32 pro Gruppe) in einem semi-natürlichen Setting Videospiele und Glücksspiele spielen, während Craving, emotionale Erregung und SCR gemessen werden. Die Ergebnisse aus Teil 1 werden für adaptives Testen in Teil 2 verwendet. In Teil 2 werden die Teilnehmenden aller Gruppen mit Computerspiel- und Glücksspielvideos konfrontiert, während sie gleichzeitig ein biofeedback-geleitetes CET via SCR durchlaufen. Vor und nach dem Training werden Craving, emotionale Erregung, implizite Assoziationen und SCR gemessen. Da das Training darauf abzielt, suchtbezogene Reaktionen zu modifizieren, wird erwartet, dass Craving, emotionale Erregung und implizite positive Assoziationen nach dem Training reduziert sind. Um die Mechanismen optimal und realitätsnah zu analysieren, wird die Studie in einem semi-natürlichen Setting durchgeführt. RP7 hat klare Synergien mit RP2 und RP8 (jeweils Proof-of-Concept Studien) sowie RP11 (Computerspielstörung und Gender-Aspekte).

Projekt Mitarbeitende

Projektleitung: Dr. Klaus Wölfling, Prof. Dr. Sabine Steins-Löber

Weitere Mitarbeitende: Nanne Dominick

 

RP8: Training des emotionalen Arbeitsgedächtnisses und Modifikation kognitiver Verzerrungen bei Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörung und Computerspielstörung

RP8 untersucht explizite und implizite Kognitionen bei Substanzkonsumstörungen und Verhaltenssüchten wie sozialen Netzwerken und Computerspielen, einschließlich Nutzungserwartungen, Emotionsdysregulation und Inhibitionskontrolle. Die Studie zielt darauf ab, die Wirksamkeit von emotional working memory training (eWMT) und Cognitive Bias Modification (CBM) auf diese Kognitionen zu überprüfen. Erwartet wird, dass eWMT stärker auf explizite Kognitionen und CBM stärker auf implizite Kognitionen wirkt, wobei die Effekte in einem Labor- und einem erweiterten Heimtraining untersucht werden.

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Nach dualen Prozessmodellen spielen explizite und implizite Kognitionen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Substanzkonsumstörungen und Verhaltenssüchten. Explizite Kognitionen können Nutzungserwartungen, Emotionsdysregulation und Inhibitionskontrolle umfassen, die nachweislich Risikofaktoren für die Entwicklung psychischer Störungen sowie auch Suchterkrankungen darstellen. Implizite Kognitionen wie Annäherungs-/Vermeidungstendenzen, implizite Assoziationen und Erleben von Gratifikation und Kompensation sind ebenfalls mit einem erhöhten Risiko einer Suchterkrankung assoziiert. Ein emotional working memory training (eWMT) zeigte Wirksamkeit bei der Verringerung von Symptomen bei psychischen und - laut einer ersten Pilotstudie - auch bei Internetnutzungsstörungen. Darüber hinaus wurde eine verbesserte Inhibitionskontrolle im Vergleich zur Placebogruppe beobachtet. Die Wirksamkeit der Cognitive Bias Modification (CBM) wurde bereits im Bereich der Alkoholkonsumstörungen nachgewiesen. Eine Pilotstudie mit exzessiven Multiplayer-Online-Spielern hat gezeigt, dass automatische Handlungstendenzen reduziert wurden. Das RP8 zielt darauf ab, die Ergebnisse der ersten Förderperiode hinsichtlich der Rolle von expliziten und impliziten Kognitionen zu erweitern. Nach den vorläufigen Ergebnissen (RP8 erste Förderperiode) unterschieden sich positive und negative Nutzungserwartungen sowie Gratifikations- und Kompensationserleben signifikant zwischen unproblematischen, riskanten und pathologischen Nutzer*innen sozialer Netzwerke. Darüber hinaus zeigte sich, dass die impliziten Assoziationen bei pathologischen, gefolgt von riskanten und unproblematischen Nutzer*innen sozialer Netzwerke am höchsten waren. In der zweiten Förderperiode sollen nun in einer Proof-of-Concept-Studie die Effekte von eWMT und CBM auf Emotionsdysregulation, Annäherungs-/Vermeidungstendenzen, implizite Assoziationen, Inhibitionskontrolle, Nutzungserwartungen und das Erleben von Gratifikation und Kompensation untersucht werden. Es wird erwartet, dass eWMT stärkere Auswirkungen auf explizite als auf implizite Kognitionen und CBM stärkere Auswirkungen auf implizite als auf explizite Kognitionen bei Personen mit einer Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörung (SNN) oder mit einer Comuterspielstörung (CSS) haben werden. Die Studie nutzt ein Querschnittsdesign mit Betrachtung innerhalb und zwischen Personen mit SNN (n=68) und CSS (n=68). Die Teilnehmer*innen werden der eWMT- oder CBM-Bedingung zugewiesen. Das Training findet an zwei Tagen im Labor statt. In einem explorativen Teil der Studie werden die Auswirkungen eines erweiterten Trainings, welches zuhause durchgeführt wird, in einer Nachuntersuchung nach einem Monat getestet. RP8 steht in enger Beziehung zu RP2. Beide RPs untersuchen die Auswirkungen von CBM auf affektive und kognitive Mechanismen bei Personen mit CSS. Darüber hinaus werden Synergieeffekte mit RP5 und RP11 erwartet, die beide Inhibitionskontrolle bei SNN adressieren.

Projekt Mitarbeitende

Projektleitung: Prof. Dr. Hans-Jürgen RumpfDr. Elisa Wegmann

Weitere Mitarbeitende: Lasse SchmidtLena Klein

RP10: Reizreaktivität und Verlangen bei der Kauf-Shoppingstörung und der Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörung: Neurale Korrelate, Aufmerksamkeitsbias und medienspezifische Aspekte

Reizreaktivität und Craving sind zentrale Mechanismen bei Substanzkonsum- und Verhaltenssüchten. Ein neues Cue-Reactivity-Paradigma der FOR2974-Forschungsgruppe zeigt, dass distale Cues Reizreaktivität und Craving bei verschiedenen Internetnutzungsstörungen auslösen können. In RP10 wird dieses Paradigma genutzt, um die neuralen Korrelate der Kauf-Shoppingstörung und der Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörung zu untersuchen und die Ergebnisse mit früheren Studien zu vergleichen, um ein umfassendes Bild der spezifischen Internetnutzungsstörungen zu zeichnen.

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Reizreaktivität und Craving sind zentrale Konstrukte bei Substanzkonsumstörungen und Verhaltenssüchten. Neuroimagingstudien zu Reizreaktivität und Craving bei der Computerspielstörung haben Aktivitäten im ventralen und dorsalen Striatum sowie in weiteren Strukturen gezeigt, die an fronto-striatalen Schleifen beteiligt sind. Erste Studien deuten darauf hin, dass das ventrale und das dorsale Striatum auch an der Verarbeitung von kaufbezogenen Bildern bei der Kauf-Shoppingstörung und von mit sozialen Netzwerken assoziierten Bildern (z.B. "Likes") bei Nutzenden von sozialen Netzwerken beteiligt sind. In der ersten Förderperiode der Forschungsgruppe FOR2974 haben wir ein neues Cue-Reactivity-Paradigma entwickelt, das sowohl proximale (z.B. direkte Darbietung von Spiel- oder Pornografieinhalten) als auch distale Cues (z.B. Darbietung der Login-Seite eines Spiels oder einer Pornografie-Website) enthält. Dieses Paradigma wurde im RP4 der ersten Förderperiode verwendet, um neurale Korrelate (fMRT) der Reizreaktivität bei der Computerspielstörung und Pornografienutzungsstörung zu untersuchen. Wir konnten zeigen, dass bereits die distalen Cues, die über die verschiedenen Anwendungen hinweg sehr vergleichbar sind, Reizreaktivität und Craving auslösen können. In RP10 werden wir dieses Paradigma nutzen, um die neuralen Korrelate der Kauf-Shoppingstörung und der Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörung zu untersuchen. Wir werden das gleiche fMRT-Protokoll wie in der ersten Förderperiode von RP4 verwenden. Daher werden wir in der Lage sein, die Ergebnisse nicht nur zwischen den Gruppen in RP10 zu vergleichen, sondern auch mit den Gruppen, die in der ersten Förderperiode in RP4 einbezogen wurden, um ein vollständiges Bild der vier Arten von spezifischen Internetnutzungsstörungen zu zeichnen, auf die sich die Forschungsgruppe FOR2974 konzentriert. Wir werden sechs Gruppen (mit jeweils 37 Teilnehmenden) untersuchen: Personen mit 1) Kauf-Shoppingstörung, 2) riskantem Shoppingverhalten, 3) Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörung, 4) riskanter Nutzung sozialer Netzwerke und 5) bzw. 6) Kontrollteilnehmende, die sowohl Shopping als auch soziale Netzwerke unproblematisch nutzen und entsprechend alter und Geschlecht den beiden Gruppen pathologischer Nutzenden gematcht sind. Zusätzlich werden wir Reizreaktivität und Craving sowie Bestrafungssensitivität im Alltag mittels ambulatory assessment untersuchen. Schließlich werden wir auch die proximalen Bilder des Cue-Reactivity-Paradigmas und zusätzliche standardisierte Bilder von Shopping-Sites und sozialen Netzwerken verwenden, um mögliche Effekte medienspezifischer Merkmale auf Aufmerksamkeitsprozesse zu untersuchen (Leistungen in einer change-blindness Flicker Task). RP10 weist starke Zusammenhänge mit RP4 der ersten Förderperiode sowie mit RP3 (Reizreaktivität und Bestrafungssensitivität im Alltag), RP4 (Reizreaktivität und Verlangen) und RP5 (Aufmerksamkeitsprozesse, Kauf-Shoppingstörung und Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörung) auf.

Projekt Mitarbeitende

Projektleitung: Prof. Dr. Matthias Brand, Prof. Dr. Rudolf Stark, Prof. Dr. Nicole Krämer

Weitere Mitarbeitende: Jana Theisejans

RP11: Geschlechtsspezifische Aspekte bei affektiven und kognitiven Mechanismen der Computerspielstörung und der Pornografienutzungsstörung

RP11 untersucht geschlechtsspezifische Mechanismen bei Computerspielstörung und Pornografienutzungsstörung, wobei das entwickelte Cue-Reactivity-Paradigma und die modifizierte Iowa Gambling Task verwendet werden. Erste Ergebnisse zeigen, dass distale Reize bei männlichen Betroffenen Craving auslösen können. RP11 vergleicht nun die Reaktionen bei weiblichen Teilnehmerinnen in vier Gruppen, um geschlechtsspezifische Unterschiede zu analysieren und qualitative Aspekte wie Krankheitsrepräsentationen und medienspezifische Inhalte zu erforschen.

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In der Forschung zur Computerspielstörung und Pornografienutzungsstörung sind weibliche Teilnehmende deutlich unterrepräsentiert. Erste Arbeiten zu Geschlechtsunterschieden bei der Computerspielstörung demonstrieren jedoch die Wichtigkeit der Betrachtung geschlechtsspezifischer Mechanismen bei der Entstehung und Aufrechterhaltung dieser beiden spezifischen Internetnutzungsstörungen. RP11 adressiert die Untersuchung affektiver und kognitiver Prozesse bei weiblichen Personen mit Computerspielstörung und Pornografienutzungsstörung im Vergleich zu weiblichen Personen mit unproblematischer Nutzung. Dabei werden die zentralen Konzepte der FOR2974, insbesondere Reizreaktivität und Craving sowie exekutive Funktionen und Entscheidungsverhalten und deren Interaktionen betrachtet. Das in der ersten Förderperiode der FOR2974 entwickelte Cue-Reactivity-Paradigma mit distalen Reizen (z.B. Login Seite von Computerspielen, Logos von Pornografieseiten) wird angewendet, ebenso wie die modifizierte Iowa Gambling Task mit spezifischen suchtbezogenen Reizen (wie in RP4 der ersten Förderperiode). Ergebnisse der ersten Förderperiode zeigen, dass distale Reize bei männlichen Personen mit Computerspiel- oder Pornografienutzungsstörung Craving-Reaktionen auslösen können. In RP11 werden wir die gleichen Verhaltensmaße aus dem Cue-Reactivity- und dem Entscheidungsparadigma verwenden, wie RP4 (mit männlichen Probanden) in der ersten Förderperiode, um die angenommenen Effekte bei weiblichen Teilnehmerinnen zu untersuchen. So können wir die Ergebnisse nicht nur zwischen den Gruppen in RP11 vergleichen, sondern auch mit den Gruppen aus RP4 der ersten Förderperiode, um speziell geschlechtsspezifische Unterschiede zu testen. Im experimentellen Teil werden wir vier Gruppen einbeziehen (jeweils n=32): weibliche Personen mit 1) Computerspielstörung, 2) unproblematischer Nutzung von Computerspielen, 3) Pornografie-Nutzungsstörung, 4) unproblematischer Nutzung von Pornografie. Zusätzlich wird RP11 zwei Arbeitspakete (APs) mit jeweils qualitativen Teilen umfassen. Ein AP wird sich auf Geschlechtsunterschiede hinsichtlich individueller Krankheitsrepräsentationen bei Personen mit pathologischem Nutzungsverhalten konzentrieren (inklusive Selbst-Stigmatisierung, subjektive Störungsmodelle und Inanspruchnahme von Hilfsangeboten). Ein weiteres AP wird auf medienspezifische Aspekte und Inhalte fokussieren. In beiden APs werden (Gruppen-)Interviews zu allen vier in der FOR2974 untersuchten Arten spezifischer Internetnutzungsstörungen durchgeführt, um ein vollständiges Bild zu zeichnen. Die Ergebnisse der qualitativen Studien werden jeweils als Grundlage für weitere quantitative Erhebungen verwendet. Dabei wird eine inklusive Betrachtungsweise diverser Geschlechts- und Gender-Dimensionen berücksichtigt. RP11 weist starke Bezüge zu RP4 der ersten Förderperiode sowie zu RP3, RP4 und RP10 der zweiten Förderperiode auf.

Projekt Mitarbeitende

Projektleitung: Dr. Silke M. Müller, Prof. Dr. Sabine Steins-Löber, Prof. Dr. Nicole Krämer

Weitere Mitarbeitende: Tom Malte Burkardt