Wintersemester 2016/17
Dorothee Elmiger und Reto Hänny
Schreibtische und Visionen
Ein schweiz-schweizerischer Dialog im Ruhrgebiet: Das diesjährige poet in residence spezial bringt eine Autorin und einen Autor zusammen, die jeder für sich und im gemeinsamen Gespräch von ihrem Schreiben, ihren Einflüssen, ihren Blicken auf die Welt berichten werden. Im letzten Jahr trafen die beiden schon einmal aufeinander: Reto Hänny hatte Dorothee Elmiger zuvor als Juror für den Erich-Fried-Preis ausgewählt und sprach als Laudator. „Elmigers eigensinnige Bücher sind hochpolitisch, aber sie predigen nicht, […], sondern erschließen mir Räume, mit einem Sturm nie zuvor gesehener Bilder, die das vermeintlich Vertraute bis zur Kenntlichkeit geschärft fremd erscheinen lassen“, heißt es in seiner Preisrede, in der er auch Einblicke gewährt in seine Vorstellung von literarischer Qualität einerseits, vom eigenen Schreiben andererseits. Durch eine Generation getrennt, scheint der besondere, kritisch-hinterfragende Blick auf gesellschaftliche Befindlichkeiten die beiden Gäste zu vereinen, ein Blick, der jeweils einhergeht mit einem unverwechselbaren Ton. Unverwechselbar sind sie beide, die gemeinsame Woche wird zeigen, wie nah, wie weit ihre Schreibtische voneinander stehen und welche Visionen von ihnen ausgehen.