App in die Ferien (2): Moment Tagebuch

Im ersten Teil von „App in die Ferien“ habe ich mit Wunderlist eine App vorgestellt, damit wir nichts vergessen, was wir in den Urlaub mitnehmen wollen. Im zweiten Teil wird das Pferd von hinten aufgezäumt. Was haben wir alles Tolles erlebt und wir wollen uns natürlich richtig erinnern. Das bedarf der Vorbereitung.

Teil 2: Moment Tagebuch

Das Smartphone ist immer dabei und mit einer Kamera ausgestattet. Es bietet damit ideale Möglichkeiten, das eigene Gedächtnis zu ergänzen. Ein digitales Tagebuch mit Fotofunktion muss her, in diesem Falle „Moment Tagebuch“.

Moment Tagebuch ist eine App, in der einfach Texteinträge vorgenommen werden können. Zu jedem Eintrag können Fotos oder Videos hinzugefügt werden. Wenn gewünscht werden zu jedem Eintrag auch Geo-Informationen mit aufgenommen. Neben den Text-Einträgen sind auch Einträge mit Sprachaufzeichnung möglich. Alle Einträge werden in einer Liste hintereinander übersichtlich dargestellt. Über ein Monatsblatt können einzelne Tage ausgewählt werden. Wer seine Einträge da nicht findet, nutzt die Suchfunktion. Tagebucheinträge können per E-Mail (bis zu 30 Fotos) exportiert werden und auch, über WLAN, auf einen PC ex- bzw. importiert werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit ein Backup zu machen bzw. die Daten über einen Server auf weitere Geräte zu übertragen. Hierfür ist eine Diary ID notwendig. Was fehlt, ist der Export in eine PDF-Datei. Die App ist kostenfrei und blendet keine Werbung ein. Ein Finanzierungsmodell gibt es trotzdem. Nutzer können sog. CANDIES erwerben und diese gegen Sticker (=Icons) und Skins eintauschen. Mit denen kann das Programm aufgehübscht werden. Wer das nicht braucht und das ignoriert erhält ein einfaches und leicht zu bedienendes Programm für die Frage „Was war wann wo?“.

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Internet und demokratische Öffentlichkeit

In den letzten Wochen sind mir in den Medien vier Hinweise auf Web-Portale aufgefallen, die den Bürgern Möglichkeiten bieten, Misstände an die Öffentlichkeit zu bringen oder mit gezielten Anfragen Öffentlichkeit einzufordern, oder sich bei der Gesetzgebung einzubringen. Die Portale können also unter dem Begriff „demokratische Öffentlichkeit“ zusammengefasst werden. Die Adressen sind:

http://www.lebensmittelklarheit.de
https://fragdenstaat.de
http://www.derwesten-recherche.org
https://www.enquetebeteiligung.de/

Wir haben hier völlig unterschiedliche Konzepte und auch die Betreibereinrichtungen sind breit gefächert: staatlich unterstütze Einrichtung, freie Initiative, Medienkonzern, gewählte Volksvertretung.

Lebensmittelklarheit wird vom Bundesverband der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbände – Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. betrieben. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz fördert dieses Projekt und bekennt sich ausdrücklich zu den Prinzipien. Der Verbraucher hat bei diesem Portal die Möglichkeit falsch oder irreführend deklarierte Lebensmittelprodukte zu melden. Die Meldungen werden nach definierten Regeln geprüft und veröffentlicht. Man könnte also grob sagen: „Staat unterstützt Bürger gegenüber Lebensmittelindustrie.“

Fragdenstaat wird von der „Open Knowledge Foundation Deutschland e.V.“ (http://www.okfn.de) betrieben. Die Initiative unterstützt den Bürger dabei, Auskunftsersuchen an Staat und Behörden zu stellen. Diese Anfragen kann zwar jeder Bürger auch direkt an die Behörden stellen, doch durch das Portal wird zusätzlich eine Öffentlichkeit hergestellt. Wie das alles gemeint ist, erfährt man am Besten, wenn man die Anleitung für Behörden liest.

Derwesten-Recherche ist ein Dienst der WAZ-Mediengruppe. Das Portal eröffnet die Möglichkeit Informationen anonym an die Presse zu geben. Das ist eigentlich nichts Neues, denn die Presse war natürlich immer schon daran interessiert, Insiderwissen zugesteckt zu bekommen und auch anonyme Informationen zu erhalten. Trotzdem ist es im Allgemeinen sicher nicht einfach bei einer Redaktion den geeigneten Eingabekanal für brisante Informationen zu finden. Hier wird also so ein Eingabekanal definiert. Man kann Dateien hochladen oder Texte in ein Kontakt-Formular schreiben. Man kann auch Mails schreiben und es werden Tipps gegeben, woher man anonyme Mailadressen bekommen kann. Natürlich kann man so einen Dienst auch kritisch sehen. Es wird erklärt: „Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Befürchtungen unberechtigt sind. Die WAZ-Mediengruppe bläst keine ungeprüften Informationen heraus.“ Ich denke hier muss sich jeder selbst ein Urteil bilden, wann er von so einer Möglichkeit Gebrauch machen will.

Mit dem Portal Enquetebeteiligung versucht die Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft des Bundestages die Bürger in ihre Arbeit einzubeziehen. Die Kommission besteht aus 17 Abgeordneten und 17 externen Experten. Das Web-Portal, bei dem sich jeder einbringen kann, fungiert gewissermaßen als 18. Experte. Für denjenigen, der hier mal vorbei schneit ist es allerdings schwierig, sich ein Bild über den Stand der Diskussion zu machen. Mir ist auch nicht ganz klar geworden, ob und wie die Kommission mit der Community des Portals interagiert.

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App in die Ferien (1): Wunderlist

Ferienzeit – Urlaubszeit. Zeit für etwas anderes. So auch hier im Blog. In den nächsten Wochen wird hier eine subjektive Auswahl von kostenfreien Apps vorgestellt. Motto: „Urlaub und Freizeit“.

Teil 1: Wunderlist

Die Koffer gepackt, alles dabei? Reiseschecks, Ausweise und Voucher eingepackt? Bügeleisen und Herd aus; der Müll rausgebracht? Wer sich so etwas nicht merken kann oder alles noch auf Zettel schreibt, für den gibt es Wunderlist.

Wunderlist ist eine cloud-basierte Aufgabenverwaltung. Hier lassen sich alle Aufgaben und einzupackende Dinge in Listen eintragen. Die Grafik ist ansprechend und die Bedienung einfach. In einem Hauptbereich lassen sich einzelne Listen definieren. Wird eine Liste ausgewählt, können Aufgaben eingetragen werden. Aufgaben können mit einem Datum oder auch mit Priorität versehen werden. Erledigte Aufgaben werden als solche gekennzeichnet. Zusätzlich stehen einige Filter, z. B. erledigt, heute, morgen, priorisiert, zur Verfügung. Über einen kostenfreien Account können Listen und Aufgaben auch über mehrere Geräte synchronisiert werden. Es steht auch ein Web-Interface zur Verfügung, so dass man zur Not auch am Urlaubsort noch mal schnell auf seine Listen gucken kann. War das Bügeleisen jetzt noch an, oder habe ich nur vergessen, dies abzuhaken? Manche Fragen bleiben.

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TED – who?

An der ein oder anderen Stelle wurde schon einmal auf TED verwiesen. Zeit genug, hier einmal genauer hinzuschauen.

TED (http://www.ted.com, http://de.wikipedia.org/wiki/TED (Konferenz)) steht für „Technology, Entertainment, Design“ und ist eine elitäre Wissenskonferenz, deren Ursprünge in den frühen 1980er Jahren liegt. Zuerst als jährliche Konferenz gestartet, bei der Ideen in einem exklusiven Kreis ausgetauscht wurden, wurde der Bekanntheitsgrad extrem gesteigert, als die Vorträge von Konferenzen unter dem Motto „Ideas worth spreading“ (Ideen mit Verbreitungswert) online gestellt und so einem größeren Publikum zugänglich wurden.
Inzwischen können auch lokale, unabhängige Konferenzen abgehalten werden. Die nächsten Konferenzen in Deutschland können nachgeschlagen werden unter: http://www.ted.com/tedx

Mittlerweile gibt es auch eine App für iPhone und iPad, über die die Vorträge abgerufen werden können.

Die Semesterferien haben angefangen, und wer Zeit und Lust hat, sich einmal bei TED umzuschauen; hier sind ein paar Vorschläge quer durch die Themen:

  • Ray Kurzweil: A university for the coming singularity
    Ray Kurzweil’s latest graphs show that technology’s breakneck advances will only accelerate — recession or not. He unveils his new project, Singularity University, to study oncoming tech and guide it to benefit humanity.

    http://www.ted.com/talks/lang/eng/ray_kurzweil_announces_singularity_university.html
  • Tom Wujec: Build a tower, build a team
    Tom Wujec presents some surprisingly deep research into the „marshmallow problem“ — a simple team-building exercise that involves dry spaghetti, one yard of tape and a marshmallow. Who can build the tallest tower with these ingredients? And why does a surprising group always beat the average?

    http://www.ted.com/talks/tom_wujec_build_a_tower.html
  • David McCandless: The Beauty of data visualization
    David McCandless turns complex data sets (like worldwide military spending, media buzz, Facebook status updates) into beautiful, simple diagrams that tease out unseen patterns and connections. Good design, he suggests, is the best way to navigate information glut — and it may just change the way we see the world.

    http://www.ted.com/talks/lang/eng/david_mccandless_the_beauty_of_data_visualization.html
  • Hans Rosling shows the best stats you’ve ever seen
    You’ve never seen data presented like this. With the drama and urgency of a sportscaster, statistics guru Hans Rosling debunks myths about the so-called „developing world.“

    http://www.ted.com/talks/hans_rosling_shows_the_best_stats_you_ve_ever_seen.html
  • David Cameron
    The leader of Britain’s Conservative Party says we’re entering a new era — where governments themselves have less power (and less money) and people empowered by technology have more. Tapping into new ideas on behavioral economics, he explores how these trends could be turned into smarter policy.

    http://www.ted.com/talks/david_cameron.html
  • Eli Pariser: Beware of online „filter bubbles“
    As web companies strive to tailor their services (including news and search results) to our personal tastes, there’s a dangerous unintended consequence: We get trapped in a „filter bubble“ and don’t get exposed to information that could challenge or broaden our worldview. Eli Pariser argues powerfully that this will ultimately prove to be bad for us and bad for democracy.

    (Auch schon angesprochen unter https://blogs.uni-due.de/zim/2011/06/03/jetzt-in-deutschland-netzneutralitat/)
    http://www.ted.com/talks/eli_pariser_beware_online_filter_bubbles.html
  • Und nicht zuletzt, was muss der „Ultimative TED-Talk“ enthalten. Auch das gibt es:
    Sebastian Wernicke, „Create the ultimate TED-Talk“
    In a brilliantly tongue-in-cheek analysis, Sebastian Wernicke turns the tools of statistical analysis on TEDTalks, to come up with a metric for creating „the optimum TEDTalk“ based on user ratings. How do you rate it? „Jaw-dropping“? „Unconvincing“? Or just plain „Funny“?
    http://www.ted.com/talks/lies_damned_lies_and_statistics_about_tedtalks.html

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Open Data Tag in Berlin

Einen guten Einblick in das Thema Open Data kann man erhalten, wenn man sich die Vortragsfolien der Werkschau „Open Data in der Praxis“ des „Berliner Open Data Day“ am 18.5.2011 ansieht. Das sind eine Reihe von „Ten Minutes Talks“ mit selten mehr als fünf Folien, die in ihrer Gesamtheit

  • verschiedene Anwendungsfelder darstellen
  • technologische Fragen ansprechen (Software, Schnittstellen, Standards)
  • die Vielfalt der Akteure zeigen: Aktivisten, Initiativen aber auch (und das ist erfreulich) Vertreter öffentlicher Behörden.

Die Home-Page dieses „Tages“ ist http://berlin.opendataday.de doch die dort verlinkten PDFs der Vorträge werden auf der Site des freiberuflichen Journalisten Michael Hörz http://www.michael-hoerz.de gehostet.

  • Raul Krauthausen von der Initiative wheelmap.org will rollstuhlgerechte Orte zusammentragen und über Open-Street-Map auffindbar machen. (pdf)
  • Andreas Ruck vom Umweltamt Steglitz-Zehlendorf hat einen gesetzlichen Auftrag, Daten über den Zustand der Umwelt systematisch der Öffentlichkeit verfügbar zu machen. (pdf)
  • Informatikstudent Stefan Wehrmeyer wünscht sich als Softwareentwickler offene Schnittstellen zu den Daten des öffentlichen Nahverkehrs. (wir haben berichtet) (pdf)
  • Ulricke Rockmann vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg setzt sich mit der Dialektik zwischen den Anforderungen „Datenschutz“ und „Informationspflicht“ auseinander. (pdf)
  • Friedrich Lindenberg stellt das Angebot http://berlin.offenerhaushalt.de der Open Knowledge Foundation (http://okfn.org/) vor. (pdf)
  • Tino Eilenberger vom IT-Diesnstleistungszentrum Berlin befasst sich mit der Semantik und der Verlinkung von Daten (siehe auch semantisches Web) (pdf)
  • Katharina Frosch von der Initiative mundraub.org will Daten über den Standort von Obstbäumen veröffentlichen und stellt „Räuberregeln“ auf. (pdf)
  • Ulrich von David-Krebs von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung berichtet über die Geodaten-Infrastruktur in Berlin (pdf)
  • Sebastian Sooth von Wikimedia Deutschland stellt das Wikipedia-Schwesterprojekt „OpenStreetMap“ vor (pdf)
  • Wolfgang Both von der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen berichtet von einem gemeinsamen Open-Data-Projekt der Städte Amsterdam, Barcelona, Berlin, Helsinki und Paris. (pdf)
  • Reinhilde Godulla und Herbert Scherer von der gemeinnützige Gesellschaft für sozial-kulturelle Arbeit mbH wollen mit dem „Kiezatlas“ zum einen Endkunden soziale Angebote vermitteln, aber auch den Einrichtungen die soziale Dienstleistungen erbringen durch ein geographisches CMS mit Statistiken und Angeboten Unterstützung bieten. (pdf)
  • Lukas Niemeier vom Hasso-Plattner-Institut Potsdam bringt die Themen „Augmeted Reality“ und „Bürgerbeteiligung bei Bauvorhaben“ zusammen. (pdf)
  • Frank Boës von der Berlin-Online Stadtportal GmbH zeigt die Nützlichkeit eines CMS auf (hier Imperia), um eine Verwaltung bei Open Data technisch zu unterstützen. (pdf)
  • Jens Klessmann vom Fraunhofer-Institut für offene Kommunikationssysteme (FOKUS) stellt Tools für Datenvisualisierung im Web vor (pdf)
  • Lorenz Matzat von opendatacity.de engagiert sich für die Veröffentlichung von Fluglärmdaten. (pdf)

Der zuletzt genannte Lorenz Matzat ist ein Journalist der auch für die Zeit schreibt: z.B vergleicht er die Wahlprogramme der Parteien im Berliner Wahlkampf in Bezug auf den Open Data Aspekt (http://blog.zeit.de/open-data/2011/07/13/landtagswahl-opengov-hauptstadt)

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