Timelines – Zeitleisten im Web (2)

Im vorigen Artikel wurden Zeitleisten eingeführt und einige Tools und Javascript-Bibliotheken mit Beispielen vorgestellt. Doch wie sieht es aus, wenn diese zum Einsatz kommen?

Aus den vielen Tools wurden subjektiv die beiden Javascript-Bibliotheken Simile und Timeglider ausgewählt und kurz getestet. Bei beiden Versionen werden die gleichen Daten verwendet: Ereignisse aus der UDE, Mercator-Professuren und Poet in Residence.

Simile: Beispiel unter http://www.uni-due.de/zim/kerkewitz/beispiele/timeline/simile/simile-UDE.html

Zeitleiste mit Simile

Timeglider: Beispiel unter http://www.uni-due.de/zim/kerkewitz/beispiele/timeline/timeglider/timeglider-UDE.html


Zeitleiste mit Timeglider

Diese und weitere Beispiele finden sich unter:
http://www.uni-due.de/zim/kerkewitz/beispiele

Fazit

Das Scrollen auf der Zeitachse ist in beiden Versionen unterschiedlich realisiert. Bei beiden können eigene Ikonen/Bilder für die Zeitpunkte verwendet werden. Zusätzlich gibt es Pop-Up-Fenster, die weitere Daten enthalten können. Die Daten der einzelnen Ereignisse können bei beiden Versionen unter Verwendung von z. B. json eingebunden werden; sie können aber auch dynamisch erzeugt werden. Simile bietet mehrere Bänder, auf denen jeweils ein Zeitstrahl mit unterschiedlicher Skalierung verwendet werden kann. Bei Timeglider können auf der Zeitleiste Bilder und eine Legende verwendet werden. Zudem gibt es hier eine Zoom-Funktion.

Insgesamt scheint Timeglider etwas flexibler, jedoch ist die Darstellung mit den Bändern von Simile auch sehr eindrucksvoll. Entscheiden Sie selbst. Welches Tool gefällt Ihnen besser?

 

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Timelines – Zeitleisten im Web (1)

Informationen sind verschieden und müssen deshalb auch unterschiedlich dargestellt werden. Eine schon vorgestellte Art, wie Informationen präsentiert werden können, waren die Treemaps. Diese sind besonders gut geeignet, geschachtelte, hierarchische Strukturen darzustellen. Ereignisse benötigen eine andere Art der Darstellung – Zeitleisten.

Zeitleisten sind hervorragend geeignet, um Ereignisse über die Zeit darzustellen. Zeitleisten gibt es in verschiedenen Formen und Arten und – sind natürlich nicht neu. Nun hat auch Facebook (http://www.facebook.com/about/timeline) Zeitleisten für sich entdeckt.

Einige einfache Beispiele für grafische Zeitleisten sind die „Timeline für Computersprachen“ (http://www.levenez.com/lang/) und die „Unix-Timeline“ (http://www.levenez.com/unix/). Ein umfangreicheres Beispiel zur Darstellung von wichtigen Ereignissen der Weltgeschichte in einem sogenannten Zeitatlas ist Peters Synchronoptische Weltgeschichte. In diesem monumentalen Werk wird neben der reinen, zeitlichen Darstellung auch die Gleichzeitigkeit von Ereignissen visualisiert (z. B.: Tafel A, Tafel B). Mittlerweile gibt es hiervon auch eine digitale Form: Der Digitale Peters, http://www.derdigitalepeters.de/.

Schön wäre es nun, Zeitleisten auch auf der eigenen Webseite einsetzen zu können. Wie können diese erzeugt und grafisch ansprechend im Web präsentiert werden? Welche Tools existieren?

Eine kurze Übersicht mit Beispielen:

Die Ergebnisse bei allen vorgestellten Wegen sind Zeitleisten ohne Flash. Dies hat den Vorteil, dass diese auch auf iOS Geräten angezeigt werden können. Wer sich die Flexibilität erhalten möchte, die Zeitleisten aus eigenen Datenbanken füllen möchte oder um die Zeitleisten eigenen Code erstellen möchte, setzt auf Module.

Wer eine weitere Auswahl sucht, wird evtl. fündig bei folgenden Listen:

Ein Beispiel mit Daten aus der UDE gibt es im nächsten Artikel.

 

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Mehr als Kleingedrucktes

Wer liest schon gerne Verträge? Aber man sollte sich Folgendes ‚mal auf der Zunge zergehen lassen:

„Die Verlage stellen den Schulaufwandsträgern sowie den kommunalen und privaten Schulträgern auf eigene Kosten eine Plagiatssoftware zur Verfügung, mit welcher digitale Kopien von für den Unterrichtsgebrauch an Schulen bestimmten Werken auf Speichersystemen identifiziert werden können. Die Länder wirken – die technische und datenschutzrechtliche Unbedenklichkeit der Software vorausgesetzt – darauf hin, dass jährlich mindestens 1 % der öffentlichen Schulen ihre Speichersysteme durch Einsatz dieser Plagiatssoftware auf das Vorhandensein solcher Digitalisate prüfen lässt. Der Modus der Auswahl der Schulen erfolgt – aufgeschlüsselt nach Ländern und Schularten – in Absprache mit den Verlagen auf Basis eines anerkannten statistischen Verfahrens. Die Überprüfungen erfolgen ab Bereitstellung der Software, frühestens jedoch im 2. Schulhalbjahr 2011/2012.“

So steht es in einem Vertrag, den die Landes-Schulminister mit Schulbuchverlagen und deren Vertreter geschlossen haben und der „Gesamtvertrag zur Einräumung und Vergütung von Ansprüchen nach § 53 UrhG“ heißt.

Zuerst habe ich darüber auf Zeit Online gelesen. An die Öffentlichkeit wurde es aber von Markus Beckedahl gebracht:

Markus Beckedahl sitzt für die Grünen als externer Berater in der „Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft“ des deutschen Bundestages.

Wie weit von dem Vertrag auch die Hochschulen betroffen sind, ist mir noch nicht klar. Aber auch wenn es nur die Schulen betrifft, wird am Ende ein armer Systemadministrator sitzen, der über den Dienstweg den Auftrag bekommt, mal eben alle Rechner einer Schule zu scannen, ob nicht irgend ein Schüler oder ein Lehrer die Lizenzrechte der Verlage zu weit ausgelegt hat.

Da gefällt mir folgende Meldung viel besser:

Die UNESCO fordert die Regierungen der Welt auf, sich für Lehrmaterialien einzusetzen, die unter einer freien öffentlichen Lizenz zur Verfügung gestellt werden: http://www.heise.de/newsticker/meldung/UNESCO-empfiehlt-freie-Lehrmaterialien-1370467.html

Ergänzung am 7.5.2012: Bundesländer verzichten auf Schultrojaner

 

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Gartners Top 10 für 2012

Gerade wurde der Hype Cycle 2011 veröffentlich, da präsentiert das US-Beratungshaus Gartner seine Vorhersagen für 2012: die  Top 10 (http://www.gartner.com/it/page.jsp?id=1826214) der Technologien und Trends, die für viele Organisationen in 2012 strategisch zu beachten sind. Eine Übersetzung des Artikels findet sich z. B. unter: http://www.inside-it.ch/articles/26773

Die Top 10 enthalten:

  • Tablets
  • Neuartige Interfaces und Applikationen für mobile Geräte
  • Kontextabhängig und „sozial“
  • Internet der Dinge
  • App Stores und Marktplätze
  • Datenanalyse der nächsten Generation
  • Big Data
  • In-Memory Computing
  • Ultratiefer Stromkonsum bei Servern
  • Cloud Computing

Zum Vergleich die Top 10 des letzten Jahres (http://www.gartner.com/it/page.jsp?id=1454221):

  • Cloud Computing
  • Mobile Applications and Media Tablets
  • Social Communications and Collaboration
  • Social Analytics
  • Context-Aware Computing
  • Video
  • New Generation Analytics
  • Storage Class Memory
  • Ubiquitous Computing
  • Fabric-Based Infrastructure and Computers

Auch hier gibt es eine Übersetzung unter: http://www.inside-it.ch/articles/22897

 

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X3DOM – 3D und HTML

Web-basiertes 3D ist seit den 1990er-Jahren ein Thema, dennoch hat sich diese Technik seit geraumer Zeit nicht in der Fläche durchsetzen können. Die Ursachen dafür sind vielschichtig. Waren es zu Beginn der Kostenpunkt der Hardware, die aufwändige (und damit kostenintensive) Modellierung und eine hohe Gründungs- und leider auch Insolvenzfrequenz von Softwarefirmen, die Rendering engines implementierten, so gibt es mit X3D nunmehr einen Ansatz, der verspricht, ohne proprietäre 3D-Plugins und mit einer XML-basierten Beschreibungssprache, nämlich X3D, diese Technik leichter nutzbar zu machen.

X3DOM (http://www.x3dom.org/) ist ein Open Source Framework und eine Laufzeitumgebung, die es ermöglicht Elemente eines X3D-Szenegraphen in die DOM-Struktur von HTML5 zu integrieren, zu interpretieren und im Browser zu visualisieren.

Seit kurzem unterstützt sogar Firefox als gängiger mobiler Web-Browser WebGL/X3DOM.

Hier nun der 3D-Code (Anm.: falls der Browser X3DOM noch nicht beherrscht, erscheint eine Meldung):

[iframe src=“http://www.uni-due.de/zim/biella/x3demo.xhtml“ width=“100%“ height=“150″]

Im Netz finden sich für viele Browser und die jeweiligen Betriebssysteme Anleitungen, wie ggf. die WebGL-/X3DOM-Unterstützung zu aktivieren ist bzw. mit welchen Parametern ein Browser gestartet werden muss.

Übrigens wurden auch 3D-Daten von Spieleklassikern der 1990er-Jahre bereits auf WebGL portiert (http://media.tojicode.com/q3bsp/)

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