Timelines – Zeitleisten im Web (3)

In zwei Blog-Einträgen wurden schon Zeitleisten eingeführt (https://blogs.uni-due.de/zim/2011/11/04/timelines-zeitleisten-im-web-1/) und dargestellt (https://blogs.uni-due.de/zim/2011/11/08/timelines-zeitleisten-im-web-2/).

Mit Timeline von Verite (http://timeline.verite.co) gibt es nun eine weitere Javascript-Library, die ihren Fokus auf das Einbinden von verschiedenen Medien und Medieninhalten gelegt hat. Schon implementiert sind Schnittstellen zu Twitter, YouTube, Flickr, Vimeo, Google Maps und Soundcloud. Weitere sollen folgen. Praktisch ist, dass Links einfach in jedes Feld eingegeben werden können; sie werden automatisch erkannt und in der Ausgabe richtig dargestellt. Über CSS-Einstellungen kann die Ausgabe angepasst werden.

Die Anleitung auf der Seite ist gut und es existiert auch ein Generator für Embeded Code. Vorhanden ist auch schon ein WordPress-Plugin (http://wordpress.org/extend/plugins/timeline-verite-shortcode/).

Die Eingabe-Daten werden über http://de.wikipedia.org/wiki/JSON eingelesen. JSON ist ein kompaktes Datenformat und wird zum Teil als Ersatz für XML verwendet. Es ist jedoch immer auf die Einhaltung der Syntax zu achten. Für die Fehlerbehebung kann ein Online-Tool (http://jsonlint.com/) helfen. Wer der Cloud nicht traut kann sich auch ein Tool installieren; für Mac z. B. Jason (http://olivierlabs.com/jason/). Eine weitere Eingabemöglichkeit ist die Verknüpfung mit einem Google-Dokument. Hierfür gibt es auch eine Vorlage.

Ein Nachteil hat Timeline zur Zeit: Geräte mit Touchscreens werden noch nicht richtig unterstützt. Aber dies ist erkannt und soll sich in einer der nächsten Versionen ändern.

Auch zu Timeline gibt es ein Beispiel mit einigen Daten aus UDE seit der Gründung. Bei den Mercator-Professuren wurden die Vorträge eingebunden, bei „Poet in Residence“ jeweils das zugehörige Plakat.

Hier geht es zum Beispiel:

 

Fazit: Timeline ist ein Open-Source-Projekt, bietet eine schöne Zeitleiste und einfache Möglichkeiten Multimedia-Inhalte einzubinden.

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Das iPad in Lehrveranstaltungen

Ich gehe mal davon aus, dass der letzte Blogbeitrag zu den Abstimmungssystemen auf ein breites Interesse gestoßen ist ;-).  Deshalb möchte ich auf ein Pilotprojekt der Universität Kassel zum Mobile Learning hinweisen, bei dem mobile Geräte, insbesondere iPads, u. a. als Abstimmungswerkzeug in Lehrveranstaltungen eingesetzt wurden:

Wegener, R.; Bitzer, P.; Oeste, S. & Leimeister, J. M. (2011): Motivation und Herausforderungen für Dozenten bei der Einführung von Mobile Learning. In: 41. Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik, Berlin, Germany. http://www.uni-kassel.de/fb7/ibwl/leimeister/pub/JML_234_b.pdf

Die Nutzung der mobilen Geräte für Abstimmungsverfahren sowie für andere Einsatzszenarien wurde von den Studierenden (man vermutet es) als Mehrwert gesehen. Aber wie beurteilen die Dozierenden die Herausforderung, bisherige Lehr-Lern-Arrangements umzugestalten, Gewohnheiten zu überdenken? Der Fokus auf die Sicht der Dozierenden, auf Mehraufwände, Anpassung oder Neuausrichtung von Lehrgewohnheiten machen diesen Artikel so interessant. Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse zusammen.

Quelle: s.o. S.12

Das ZIM unterstützt Sie gerne bei Ihren Plänen zum Einsatz mobiler Geräte in Lehrveranstaltungen.

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Klicken wie bei Günther Jauch

titelte die FAZ in ihrer Ausgabe vom 31.März/1.April 2012 einen Beitrag in der Rubrik „Beruf und Chance“. Dieser Artikel betrachtet die Lehre an deutschen Hochschulen und schätzt sie als erheblich verbesserungswürdig ein. Die aufgeführten Ursachen und Aspekte dieser Situation möchte ich hier übergehen. Erwähnenswert finde ich aber einen dargestellten Ansatz, dem  Studierenden-Wunsch  nach „… vor allem viel mehr Austausch mit anderen Studenten und den Dozenten“ nachzukommen:

Prof. Dr. Peter Riegler, Hochschuldidaktiker an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, „beschreibt eine Methode, die … auch in Vorlesungen mit vielen Studenten angewendet werden kann. ‚Als Hilfsmittel geben wir den Studenten elektronische Geräte, sogenannte Klicker‘ Dann stellt der Dozent eine Frage. ‚Man sollte die Frage über etwas stellen, von dem man weiß, dass es Studenten schwerfällt, die richtige Antwort zu kennen‘.  In der ersten Runde verteilen sich die Antworten der Studenten oft ziemlich gleichmäßig auf die vorgegebenen Möglichkeiten. ‚Nun werden die Studierenden zu Lehrenden gemacht‘. … Der Dozent fordere sie auf, mit den Sitznachbarn zu diskutieren, sie zu überzeugen.  ‚Dann machen die Leute Wissenschaft: Sie üben gutes stimmiges Argumentieren‘. Danach werde die Frage noch mal gestellt: Nach aller Erfahrung antworten nun 80 bis 90 Prozent richtig“.

Wenn Sie sich für die Möglichkeit interessieren, mit Abstimmungen alle TeilnehmerInnen einer Veranstaltung auf innovative Weise einzubeziehen, Klarheit zu gewinnen über ihren Wissensstand, schnell und ohne große Umstände ein Meinungsbild herzustellen können Sie in den Servicezentralen des ZIM das Abstimmungssystem Activote ausleihen.

        

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.uni-due.de/zim/services/geraeteausleihe/activote.shtml

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Bald neu: Wikidata

1970 hat sich ein 15-jähriger einen Computer als überdimensionalen Supertaschenrechner vorgestellt. Der Fortran-Kurs im ersten Semester an der Uni bestätigt dem 19-jährigen dieses Bild. Die Begriffe „Datenverarbeitung“ und „Informationsverarbeitung“ gab es damals zwar schon, aber was sollte das sein? Wir haben Nullstellen oder Integrale berechnet.  Die Welt hat sich mittlerweile verändert und der über 50-jährige hat seine Naivität verloren. Wie nimmt er Daten- und Informationsverarbeitung heute wahr? Als eine globale Baustelle!

Ich hole an einer Support-Theke ein Gerät ab, das ich zur Reparatur abgegeben hatte. Das Gerät hat der agile Servicemitarbeiter schnell hervorgeholt. Jetzt müssen nur noch ein paar Formalitäten abgewickelt werden. Dazu versteckt er sich hinter einem großen Computermonitor und er fängt an zu Tippen, zu Klicken, wieder Tippen u.s.w. Was er schreibt muss er im Kopf haben, oder vom Bildschirm ablesen. Ich vermute Letzteres. D.h., was der „Computer“ eigentlich schon weiss, muss abgeschrieben und nochmal neu eingeben werden.

Ist das wirklich so absurd? Das ist doch IT-Alltag. Seid mal ehrlich!

Am 2. April 2012 startete die Wikimedia-Foundation ein neues Projekt, das Wikidata heißt. Worum geht es? Schauen wir mal, wie man heute in Wikipedia mit Daten umgeht. Vordergründig organisiert Wikipedia eine Sammlung von Erläuterungstexten. In den Texten sind Microbestandteile enthalten, die man im weitesten Sinne als Daten bezeichnen könnte. Z.B. Einwohnerzahlen von Städten. Wie hoch ist ein Berg? Wer ist Bürgermeister einer Stadt? Die einzelnen Sprachvarianten der Wikipedia sind eigentlich eigenständige Enzyklopedien. Es gibt zwar die Querverlinkungen, doch jede Sprachversion wird von einer eigenen Community mit eigenen Regeln und eigener Hackordnung gestaltet. Die lokale Differenzierung hat sich im Grunde bewährt, doch ein Nachteil ist, dass Daten, die sich regelmäßig verändern,  in allen Sprachen eigenständig aktuell gehalten werden müssen.. Nehmt mal die Wikipedia-Seite der Uni Duisburg-Essen und wechselt zwischen den verschiedenen Sprachen. Wieviele Studenten hat denn unsere Uni? Und wer ist der Rektor? ( Die Uni hat so viele chinesische Studenten. Kann nicht mal einer von Euch im chinesischen Wikipedia den aktuellen Rektor eintragen?) Die Idee von Wikidata ist nun die, solche Informationen sprachunabhängig in einem einzigen System zu verwalten und von den Texten abzukoppeln.

Hier ein paar Links zum Thema:

In dem Wikidata-Projekt stecken mehrere Herausforderungen:

  • Wie wird die Semantik der Daten abgelegt?
  • Wie werden die Daten in die Wikipedia-Seiten eingebunden?
  • Wie wird die Eingabe und Pflege der Daten multinational organisiert?
  • Wie können die Daten außerhalb von Wikipedia genutzt werden?

Wenn bei diesem Projekt etwas praktikables herauskommt, wird es das Internet verändern. Vielleicht haben wir hier den Startschuß für eine „semantische Revolution“ die auf der Web 3.0-Vision basiert? Siehe Semantisches Web. Das Wikidata-Projekt formuliert diesen universellen Anspruch aber nicht, sondern orientiert sich daran, innerhalb eines Jahres zu einsetzbaren Verfahren zu kommen.

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Horizon Report 2012 auf deutsch – die neuesten Trends im E-learning

Einer der weltweit angesehensten Trendreports für E-Learning ist der „Horizon-report“, der alljährlich von den US-Fachverbänden Educause und New Media Consortium herausgegeben wird. Die neueste Ausgabe für 2012 liegt nun auch in einer deutschen Übersetzung beim Multimediakontor Hamburg zum Download vor.

Die sechs Haupttrends der nächsten fünf Jahre

  • Mobile Apps
  • Tablet Computing
  • Game-Based Learning
  • Learning Analytics
  • Gesture-Based Computing
  • Internet of Things

sind auch Gegenstand eines deutschen offenen E-Learning Kurses, wie wir bereits berichtet haben. Der Kurs beginnt am 16.4. und ist kostenlos. OpenCourse ist eine neue Form des vernetzten Lernens, in der eigene Lernziele verfolgt werden können.

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