Tagungen & Konferenzen - Details
Prometheus 2010 – Wo kommen unsere Energien her?
Kategorie
Sommerakademie
Veranstalter
Universität Duisburg-Essen / Kulturwissenschaftliches Institut Essen
Prof. Dr. Ursula Renner-Henke, Prof. Dr. Claus Leggewie
Ansprechpartner
Ruhr-Universität-Bochum
Dr. Peter Risthaus
Veranstaltungspartner
RWE
Dr. Stephan Muschick
Datum
30. August - 08. September 2010
Uhrzeit
Ganztägig
Ort
Zeche Zollverein, verschiedene Räume
Kurzbeschreibung
Der Mythos von Prometheus handelt davon, dass Energieressourcen knapp werden. Weil Prometheus, der Titan, den Göttervater beim Opfer betrogen hat, nimmt Zeus den Menschen das Feuer: Rohes kann nicht mehr in Gekochtes verwandelt werden, die Glut der Schmiede verlischt. Es ist das Ende der Technik, bevor sie überhaupt erst richtig begonnen hat. Kein Herdfeuer mehr, das für jenes angenehme Mikroklima sorgt, in dem sich familiäre Soziabilität genauso entwickeln kann, wie wissenschaftliche Ideen oder die Träume der Dichter. Nur eine frevlerische Tat kann den Menschen das Feuer zurückbringen: Prometheus entzündet einen langen Fenchelstängel am Sonnenwagen Helios und gibt mit dieser Glutkonserve den Menschen das Feuer zurück. Die uralte Frage, wo unsere Energien herkommen, hat nichts an Aktualität verloren. Sie ist die Zukunftsfrage überhaupt: Fossile Energieträger gehen zu Ende oder können nur unter Inkaufnahme von enormen Kosten oder hohen Risikopotentialen gewonnen werden. Gleichzeitig mit der Erdbevölkerung explodiert auch der Verbrauch von Energie. Ihre Abfallprodukte gefährden das Klima genauso wie andere ökologische Systeme; ihre Endlagerung ist in vielen Fällen problematisch. Erneuerbare Energien wie Sonnen-, Wind- oder Wasserkraft sollen fossile Brennstoffe ersetzten. Die Lösung aller Energieprobleme, so die Versprechen von Energiewirtschaft und Zukunftsforschung, könnten geregelte Kernfusionen oder Sternenkraftwerke sein. Die Frage, woher unsere Energien kommen, ist aber nicht allein eine technisch zu lösende. Es ist die Frage nach dem vergangenen und zukünftigen Selbstverständnis des Menschen als ein Wesen, das "Energie" erzeugt und verbraucht. Nicht nur Ingenieure, sondern ebenso Künstler, Psychoanalytiker, Informationstheoretiker, Kulturwissenschaftler, Kreativitätsforscher und nicht zuletzt Esoteriker sprechen von »Energien«. Diese Vielfältigkeit fordert die Teilnehmenden der Sommerakademie heraus.